Auf der Rückseite der Zarge befindet sich ein kleiner Kippschalter, mit dem der Ausgang gewählt werden kann: In der Stellung »Line« durchläuft das Signal die interne Phonostufe, sodass sich der CS 429 direkt an den Hochpegeleingang eines Verstärkers anschließen lässt; in der Position »Phono« wird dagegen die eingebaute Entzerrung umgangen und somit die Verwendung einer externen Phonostage ermöglicht. Ein rückseitig angebrachtes RCA-Buchsenpaar nimmt das mitgelieferte, mit einer Erdungsleitung ausgestattete Phono-Anschlusskabel auf. Die so gegebene Möglichkeit, ein anderes Phono-Kabel zu verwenden, wäre mit Blick auf eine klangliche Optimierung des Pakets der erste und für viele Hörer womöglich einzige sinnvolle Schritt.

Meine Erwartungen an die technische Machart des CS 429 orientieren sich an seinem Verkaufspreises von rund 650 Euro und sind insoweit nicht allzu hochgeschraubt. Ein genauerer Blick auf Tonarm, Chassis und Innenleben belehrt mich allerdings sogleich eines Besseren: Die Mimik des Arms hinterlässt bei manueller Führung einen ausgezeichneten Eindruck, und auch die Bedienelemente zeugen haptisch von grundsolider Material- und Verarbeitungsqualität – welche das im Einzelnen sind, dazu später mehr. Die mit Bodenwanne fünfeinhalb Zentimeter starke Zarge des CS 429 wird aus MDF gefertigt. In puncto Resonanzoptimierung des Drehers hat Dual beachtlichen Aufwand betrieben: Innerhalb der Zarge sind Vibrationsdämpfer verbaut, die das Chassis und die Tonarmbasis hauptsächlich vor Schwingungen schützen, die von außen einwirken. Gleichzeitig dämpfen sie auch minimale Resonanzen des Motors. Die rund sechs Zentimeter durchmessenden Füße koppeln über weich gummierte Kontaktflächen an den Untergrund an, die in den Gehäusen der Füße vertikal beweglich gelagert sind: Ein Elastomer wirkt hier zusätzlich schwingungsdämpfend. Wie gut diese Maßnahme auch gegen Körperschall wirkt, konnte ich feststellen, als ich die Schutzhaube ohne besondere Vorsicht während des Spielbetriebs abgesenkt habe: Davon war nichts über die Lautsprecher zu hören.

Richtiges Maß an Dämpfung

Ein laufruhiger DC-Motor, der mit einem externen Steckernetzteil gespeist wird, überträgt sein Drehmoment über einen präzise geschliffenen Gummi-Flachriemen; die automatische Regelung der Solldrehzahl erfolgt über optische Sensoren. Der aus Aluminium-Druckguss hergestellte Plattenteller bringt mitsamt der zweieinhalb Millimeter dicken Gummi-Auflage 850 Gramm auf die Waage, erfüllt jedoch dessen ungeachtet vollauf seinen Zweck. Dass das richtige Maß an Dämpfung keine Frage der Masse allein ist, wird bereits deutlich, wenn man mit dem Finger an den Rand des Plattentellers klopft, der dies lediglich mit einem kurzen, stumpfen Geräusch quittiert. Vernünftige Qualität zeigt sich auch an einer anderen klangkritischen Stelle: Das Gehäuse des invertierten Lagers und die Achse sind aus gehärtetem Stahl gefertigt, die Achse läuft in einer Messingbuchse. Im Bereich des Tonarms setzt Dual ebenfalls auf Leichtbau, immerhin speichert wenig Masse entsprechend wenig Energie. Daher werden das Rohr des geraden Tonarms und das Tonarmlager aus Aluminium hergestellt.