Wie stark die »Studentendreher« mich doch geprägt haben, wurde mir bewusst, kaum dass ich diesen Dual ausgepackt hatte. Ein Plattenspieler in gradlinigem, schnörkellosem Design, das genau so auch in die Achtziger und Neunziger passt – geradezu verjüngend fühlt sich das an. Und obwohl ich mit »wabbelnden« Subchassis-Konstruktionen aufgewachsen bin, ist alles vollkommen vertraut; der CS 429 dürfte auch bei jenen keine Fragen aufwerfen, die zum ersten Mal einen Plattenspieler zusammensetzen. Der einzige mitunter fummelige Arbeitsschritt bei einem vormontierten Plattenspieler ist freilich das Anbringen des Riemens, nicht jedoch in diesem Fall: Dual liefert eine Schlaufe mit, mit der sich der Riemen durch eine Aussparung im Teller gut greifen und um das Motorpulley führen lässt. Das geht konform mit einer wichtigen Intention hinter dem Konzept dieses Modells, nämlich einen niedrigschwelligen Einstieg in die analoge Musikwiedergabe zu ermöglichen.

Vergegenwärtigt man sich einige der treibenden Motive bei der Affinität zu Schallplattengenuss, wird klar, wie wichtig das auch für langgediente Vinyl-Enthusiasten sein kann: Schließlich geht es dabei nicht nur um wortwörtliche Begreifbarkeit, sondern ebenso um Unkompliziertheit und schlussendlich um Beherrschbarkeit. Diesbezüglich stellt die Installation des Tonabnehmers besonders für Neueinsteiger, an die sich ein preisgünstiger Plattenspieler vorwiegend richtet, häufig eine Hürde dar. Folgerichtig hat Dual mit dem CS 429 ein Rundum-sorglos-Paket geschnürt, bei dem der Tonabnehmer bereits in der Headshell, die lediglich auf das Tonarmrohr aufgesteckt wird, vormontiert ist. Zudem erübrigt sich dank des Kombi-Angebots auch gleich die Frage nach dem richtigen Tonabnehmer, die anderenfalls durchaus einiger reiflicher Überlegung bedarf, in die neben technischen Aspekten auch der persönliche Musikgeschmack einfließen sollte.

Mit dem 2M Red von Ortofon fiel die Wahl auf ein Moving-Magnet-System, dass sich bereits in zahlreichen vergleichbaren Kombinationsofferten bestens bewährt hat. Klanglich zeichnet es sich vor allem durch seine Ausgewogenheit aus, die es zum passenden Spielpartner für unterschiedliche Genres macht: Das 2M Red spielt dynamisch, feinzeichnend sowie räumlich plastisch und bietet überdies ein reichhaltiges Klangfarbenspektrum, das unterm Strich neutral gehalten ist, gleichwohl aber einen wohltemperierten Grundton im Repertoire hat. Obgleich CS 429 und Ortofon 2M Red ausgezeichnet harmonieren und hier auch langfristig kein Handlungsbedarf besteht, sei jenen, die später experimentieren möchten, der Hinweis gegeben, dass sich der Tonarm des CS 429 grundsätzlich für alle mittelschweren Systeme mit einer Masse von fünf bis neun Gramm eignet. In anderer Richtung gedacht eröffnet das 2M Red mit seinen gutmütigen Abschlusswerten ein weites Spielfeld, was die Auswahl einer externen Phonostufe anbelangt. Doch all das braucht es nicht, und das ist das Schöne an diesem Paket: Der CS 429 enthält eine Phono-Vorverstärkungsstufe, die sich für MM-Tonabnehmer eignet und den anderen Komponenten in nichts nachsteht. Sowohl die Quervergleiche mit einem Denon DL-103R als auch der Phonostufe des Mytek Brooklyn-Wandlers konnten eines verdeutlichen: Die Ingenieure haben eine schlüssige, unter Qualitätsaspekten aufeinander abgestimmte Kombination geschaffen, anstatt allein an Preispunkten orientiert etwas zusammenzuwürfeln. Daher kann der Reiz des Plug-and-Play-Gedankens beim CS 429 mit der Gewissheit einhergehen, klanglich nichts Wesentliches zu verpassen.