Vor einigen Tagen habe ich mal wieder einen neuen Tonabnehmer montiert. Eine Arbeit, die fraglos zeitaufwendig ist. Je akribischer man vorgeht, desto länger dauert es. Doch wer Spaß an Schallplatten und den zugehörigen Abspielgeräten hat, kann nachvollziehen, wie befriedigend die Konzentration beim Montieren und Justieren sein kann. Andererseits kann ich gut verstehen, dass diese Leidenschaft nicht von jedermann geteilt wird. Auch nicht von Menschen, die zwar dem Hören von LPs durchaus zugetan sind, die aber keine Lust verspüren, sich mit dem Plattenspieler als solches zu beschäftigen. Doch zum Glück schließt »Analog« den Komfort nicht aus, denn es gibt sogenannte Vollautomaten ja nicht nur für die Kaffeezubereitung, sondern auch für die analoge Musikwiedergabe. Da stellt man die Größe der abzuspielenden Platte ein, drückt die Starttaste und hört Musik. So einfach kann die Welt der schwarzen Scheiben sein.

Der neue Dual CS 329 erfüllt all diese Kriterien, und er kommt in fast fertigem Zustand beim Endkunden an. Mit nur wenigen Handgriffen, die auch »linke« Hände mühelos hinbekommen, erfolgt die Inbetriebnahme. Zunächst steckt man den knapp 700 Gramm wiegenden Plattenteller aus Aluminium-Druckguss auf die kugelgelagerte Achse, dann wird der Riemen um die Antriebsspindel des 12-Volt-Gleichstrommotors gelegt. Zum Schluss muss nur noch die Abdeckhaube mittels zweier Scharniere an dem aus MDF und Kunststoff gefertigten Chassis angebracht werden. Fertig ist der Zusammenbau des fünf Kilogramm wiegenden Players, der in Sachen Optik und Handling einen guten Eindruck hinterlässt.

Angeschlossen wird der Plattenspieler entweder an den Phono-Eingang eines Verstärkers  oder alternativ, weil der Dual auch über einen eingebauten Vorvorverstärker verfügt, an den Hochpegeleingang. Letzterer findet sich auch an vielen Aktivlautsprechern, sodass Schallplatten ohne großen Aufwand gehört werden können. Der gelbfarbige MM-Tonabnehmer AT 91 stammt von Audio-Technica. Aktuell liegen die Kosten für eine Ersatznadel bei 20 Euro – erstaunlich, dass ein solcher Preis heute noch möglich ist. Übliche Schritte wie das Einstellen der Auflagekraft oder des Anti-Skatings entfallen, sie sind bereits vor der Auslieferung des Plattenspielers erfolgt. Sollte der Dual-Besitzer irgendwann die Klangqualität verbessern wollen, dürfte der Wechsel des Plattenspielers sinnvoller sein als der des Tonabnehmers. Der Dual CS 329 ist also ein komfortables, aber geschlossenes System.