Angesichts der Dominanz von Denon im Mehrkanalmarkt übersieht man leicht, dass sich dieses Traditionsunternehmen auch weiterhin mit hochwertiger Musikwiedergabe über zwei Kanäle beschäftigt. Zudem können die Japaner unterschiedliche Preisklassen von 250 bis zu 2.000 Euro je Komponente abdecken. Besonders reizvoll ist dabei die Frage, welche Leistung im jeweiligen Segment geboten wird. Um das zu überprüfen, hat sich i-fidelity.net das neue Gespann aus Vollverstärker PMA-710AE und CD-Spieler DCD-710AE besorgt. Beide Komponenten kosten jeweils rund 400 Euro. Ob man damit schon richtig Musik hören kann?

Das voll bestückte Kraftwerk

Die umfangreiche Ausstattung des Denon PMA-710AE lässt viele Einsatzmöglichkeiten zu. Der Blick auf die Frontplatte zeugt davon. Der für die Lautstärke zuständige Drehregler ist zentral platziert, seine Größe erleichtert die exakte Einstellung des Pegels erheblich. Mit dem Regler ganz rechts kann zwischen den insgesamt sechs Eingängen ausgewählt werden, zwei davon sind als vollwertige Tapeschleife ausgeführt. Zusätzlich zum Input-Regler hat Denon dem Verstärker auch einen »Rec Out Selector« spendiert. Mit dieser Funktion lässt sich bestimmen, welche Quelle aufgezeichnet werden soll. Sie können folglich Schallplatte hören – ein Phono-MM-Eingang ist vorhanden – und parallel zum Beispiel eine CD aufzeichnen. Direkt über diesem Regler befindet sich die wichtigste Taste für pures Musikvergnügen: »Source Direct«.

Ist diese gedrückt, werden Klang- und Balanceregler sowie die Loudness-Funktion überbrückt. Das Signal wird dann auf deutlich kürzerem Weg durch den Verstärker geleitet, was definitiv hörbar ist. Wer im Gegenzug allerdings seinem persönlichen Geschmack den Vorzug gibt, kann mit eben diesen Reglern die Wiedergabeeigenschaften verändern. Wir empfehlen aber nach unseren Tests, die »Source Direct«-Funktion aktiviert zu lassen. Das Klangbild ist einfach lebendiger.