Die schon angesprochene, überaus klare Tontrennung verhilft dem Denon DCD-2010AE zu einer extrem guten Sprachverständlichkeit. So werden die Bayreuther Mitschnitte von Wagners Ring unter Thielemann (Opus Arte) zu einem wahren Fest. Selbst scheinbar statische Passagen wie die Nornengesänge behalten ihre – in diesem Falle vom Orchester vorangetriebene – Spannung, Sänger stehen mit Substanz, Körper und Glanz vor mir. Kompliment!

Nun stellt sich noch die Frage, was der DCD-2010AE mit SACDs anstellt. Auch in diesem Betriebsmodus bleibt sein klarer Duktus erhalten. Der Raum öffnet sich minimal weiter, die Farben kommen noch etwas natürlicher, der Fluss der Musik bleibt das entscheidende Quentchen lockerer. Insgesamt ein klarer Gewinn und ein Kompliment an die Entwickler, dass sich beide Formate im exakt gleichen Gestus, nur mit unterschiedlicher Ausprägung präsentieren. Zudem kann der DCD-2010AE auch Multichannel-SACDs auf Stereo »downmixen«, was ihm klanglich ganz hervorragend gelingt. Die für mich wichtige Information ist, dass der DCD-2010AE im CD-Betrieb schon sehr dicht an seine SACD-Fähigkeiten heranreicht und weit davon entfernt ist, ein spezialisierter SACD-Player mit einer alibihaften CD-Funktion zu sein. Denn in meinem Schrank stehen nur wenige der hochauflösenden Datenträger, die CD ist immer noch das Medium Nummer 1, und mit der entsprechenden Qualität soll sie auch behandelt werden.

Der noch ausstehende Vergleich mit einem echten Großkaliber, dem Mark Levinson 390 S zeigt, dass in allen Belangen noch etwas mehr geht, allerdings sage ich dies mit der ob des gewaltigen Preisunterschieds gebotenen Vorsicht. Die Wahl des Vergleichspartners kommt nicht von Ungefähr, denn genau in dessen klangliche Fußstapfen versucht der Denon mutig zu treten. Dass ihm dies in einem erstaunlich hohen Maße gelingt, darf als die eigentliche Sensation angesehen werden. Und somit ist ein ganz, ganz großes Kompliment an die Entwickler des Denon DCD-2010AE fällig!