Worauf es letztlich ankommt, ist der Klang. Und damit begeistert der Denon von den ersten Takten an. Akkurat sortiert er Instrumente und Stimmen auseinander; farbenfreudig, ja schillernd bringt er Saiten zum Schwirren und Schillern. Wenn etwa Joe Bonamassa beim Live-Konzert in London (auf dem Album »Tour De Force« festgehalten) beim Titel »Around The Bend« die Gitarre anstimmt, kommen die ersten Akkorde wuchtig aus den Lautsprechern. Förmlich sieht man die Finger über die Saiten gleiten, im Gegenzug mischt sich das Summen der Stimme sanft unter. Über alledem schweben die Klänge der Violine, irgendwo im Hintergrund meldet sich ein kurzes, soeben wahrnehmbares Pfeifen. Der Denon klingt schlichtweg fantastisch, fast überreich, voll und lebendig. Es sind die Resonanzen, die der Denon körperlich in den Raum transportiert. Und der zwingende Rhythmus. Die Zuhörer schnippen mit den Fingern statt auf Fehler zu zeigen.

Mitreißender Groove

Szenenwechsel zur irischen Sängerin Sinead Lohan. Bei »No Mermaid«, dem Titelstück der gleichnamigen CD, elektrisiert die Interpretin, die Begleitmusiker betten sie in aufregende Farben, in sanfte Rhythmen. Der Denon folgt fehlerfrei jedem musikalischen Wechsel. Beim Jazz-Pianisten Herbie Hancock verdichtet er scheinbar die Gliederung, unterstreicht den bahnbrechenden Groove und unterlegt ihn glaubwürdig mit den tiefen, warmen E-Bass-Tönen. Gitarrist Lee Ritenour und Pianist Dave Grusin (»Harlequin«) spielen auf der Sonnenseite des Jazz. Flink und geschmeidig zeichnet der Denon die Finger nach, wenn sie übers Griffbrett gleiten. Grusin gibt sich zurückhaltend, der DCD-1600NE arbeitet die Akzente seiner Solo-Einlagen sauber heraus.

Die Lobeshymnen auf den Denon enden schließlich bei der SACD, und zwar mit Johann Strauss' »Walzes« (Label Pentatone): Der Japaner spielt hier kurzweilig und spritzig; er kristallisiert präzise Instrumente heraus und bringt damit die eingängige Melodik brillant zur Geltung. Plötzliche Lautstärke- und Tempoänderungen kommen wie aus dem Nichts, präzise und lustvoll reproduziert er das Repertoire. Dabei bringt die SACD die eingängigen Melodien, die Beschaffenheit der Aufnahmeräume, die Atmosphäre souveräner zur Geltung als die CD. Von der SACD werden die Farben noch etwas praller, ohne aufdringlich zu sein.

Wer einen bezahlbaren Player ohne Schnickschnack sucht, macht mit dem Denon DCD-1600NE absolut nichts falsch. Mit MP 3 gibt er Hörspiele wieder, CDs reproduziert er wunderbar stimmig, und mit SACDs macht er musikalische Träume wahr. Was will man mehr?