Problemlos gestaltet sich die Inbetriebnahme, und zwar unabhängig davon, ob die Bluetooth-Verbindung hergestellt werden soll – dabei hilft das auskunftsfreudige Display – oder das Signal per HDMI vom Fernseher kommt. Die Aufstellung der Lautsprecher darf ruhig parallel erfolgen, was dem optischen Aspekt bei der Platzierung zum Beispiel neben einem Sideboard im Wohnzimmer sehr entgegenkommt. Ist das Netzkabel eingesteckt, signalisiert der Master dies durch eine rote LED. Mit Spannung erwarteten wir die Aktivierung des Loewe-TVs verbunden mit der Frage, was die Canton nun macht. Das läuft dann wie am Schnürchen: Der Fernseher fährt hoch, schaltet die GLE 496.2 BT automatisch ein, meldet die Tonausgabe über »Soundbar« und steuert die Lautstärke über die Fernbedienung. Es hat auf Anhieb funktioniert.
Im Testraum wurde die Canton von einem Bose Lifestyle-System 235 erwartet, dessen Lautsprecher aus einem Subwoofer-Satelliten-System bestehen. Doch wirklich spannend entwickelten sich die Vergleichstests nicht, weil die GLE 496.2 BT schlicht und ergreifend deutlich mehr musikalische Information mit einer ganz anderen Körperhaftigkeit anbietet. Obwohl es am Bose-System für sich betrachtet bisher keine großartigen Kritikpunkte gab, ist seine Zeit im TV-Hörraum mit dem Eintreffen der Canton beendet. Schließlich setzt sich diese vom Klang des Nachrichtensprechers bis zur Darbietung der fulminanten Tonkulisse des Filmes »Vaiana« einfach in allen klanglich relevanten Punkten ab. Insbesondere bei Blockbustern gefällt uns, dass die Lautsprecher den Soundtrack temperamentvoll wiedergeben, ohne sich dabei unangenehm in den Vordergrund zu spielen.
Auf unserem Laptop befindet sich die klangoptimierende Software »Audirvana+«, die wir auch für das Streamen von Musik per Tidal verwenden. Die Kopplung gelingt problemlos, dann starten wir mit der Musikwiedergabe im Stereo-Modus. Knackig und agil geht die GLE 496.2 BT zu Werke, ganz so, wie man es von Aktivlautsprechern kennt. Was von Beginn an überzeugt, ist die gelungene akustische Abstimmung, die keinerlei Betonungen oder Absenkungen enthält. Auch die Fähigkeit, räumlich stabil abzubilden, ist gegeben, da stehen einem dann Sängerin oder Sänger direkt gegenüber. Lässt sich das noch steigern? Wer Musikwiedergabe in Perfektion genießen möchte, schließt einen CD-Spieler digital an. Mit dieser minimalistischen Lösung kann man wirklich hervorragend Musik genießen. Insbesondere bei dynamischen Aspekten gewinnt das Klangbild noch einmal hinzu. Da explodieren Schlagzeugstöcke dann auf den Trommeln und elektronisch erzeugte Musik profitiert durch ein erhöhtes Maß an Plastizität. Unter dem Strich liegt das klangliche Niveau weitaus höher, als es der Preis vermuten lässt.