Bei diesen Lautsprechern lohnt es sich, einen Moment über die enorm breitbandigen Einsatzmöglichkeiten nachzudenken. In Verbindung mit einem Smartphone, Tablet oder Computer kann man etwa Musikhören: einfach einen Streamingdienst nutzen und die Bluetooth-Verbindung herstellen, schon kann es losgehen. Per Einstellung im Menü kann sogar festgelegt werden, dass die Canton bei Erkennen eines Bluetooth-Signals automatisch den Eingang wechselt. Oder die schlanken Säulen werden links und rechts neben dem Fernseher im Wohnzimmer platziert. Neben dem TV-Ton profitieren dann auch Filme und Spiele via Konsole von der Aufrüstung. Wer einen Plattenspieler besitzt, braucht lediglich einen Phonovorverstärker, der dann mit dem Analogeingang verbunden wird. All diese Szenarien können entweder separat oder aber natürlich auch gemeinsam realisiert werden – mehr Komfort geht nicht.
Was der Canton GLE 496.2 BT nicht auf Anhieb anzusehen ist, sind ihre umfangreichen Einstelloptionen. Um diese zu erfassen, reicht der Blick auf die Fernbedienung nicht aus. Neben den sich selbst erklärenden Tasten für Eingangswahl, Lautstärkeeinstellung, Ein- und Ausschalter sowie die Mute-Funktion gibt es nömlich drei weitere Knöpfe, die bei längerem Drücken in tieferen Menü-Ebenen führen. Mit kurzem Druck auf die »Play Mode«-Taste erlaubt die Canton GLE 496.2 BT etwa eine Umschaltung zwischen »Stereo« und »Surround«, was hervorragend funktioniert. Ist beispielsweise bei der Wiedergabe von Filmen »Surround« aktiviert, wundert man sich über Schallentstehungsorte, die teilweise ziemlich weit vom eigentlichen Lautsprecher entfernt liegen und die tonale Filmkulisse bereichern. Für Musik gilt allerdings striktes »Stereo«-Gebot, weil die Hörer dann mit präziserer Abbildung belohnt werden.
Der kurze Druck auf »Sound« ermöglicht die Pegelanpassung von +/- sechs Dezibel für den Tief- und Hochtonbereich, was zum einen persönlichen Hörpräferenzen und zum anderen der Korrektur raumakustischer Probleme dienen kann. Mit Hilfe von drei voreingestellten Equalizern kann sogar der Aufstellort bestimmt werden. Bei einer freien Aufstellung wird »EQ1« benutzt, bei Platzierung in einer Raumecke »EQ3«. Die Elektronik der Canton passt dann den Pegel im Tieftonbereich so an, dass es keine Bassüberhöhungen gibt. Das funktioniert zuverlässig und bietet damit alle Freiheiten bei der Aufstellung. Des Weiteren kann in diesem Menü bestimmt werden, ob bei Feststellung eines digitalen Signals die automatische Einschaltung erfolgen soll. Ebenfalls lässt sich festlegen, was passieren soll, wenn die Canton GLE 496.2 BT eine Stunde lang kein Signal bekommen hat: Entweder schaltet sie selbstständig ab oder läuft bei deaktivierter Funktion einfach weiter.
Wird der Subwoofer-Ausgang aktiviert, wird aus der Canton ein Satellit, der dann nur noch Frequenzen ab 80 Hertz überträgt. Dass sich die von Dolby entwickelte »Dynamic Range Compression« ein- und ausschalten und sich auch noch die Synchronizität zwischen Bild- und Ton per »LipSync«-Funktion angleichen lässt, komplettiert das wirklich gelungene Ausstattungspaket.
Bei allem Komfort darf ein anderer Aspekt allerdings nicht zu kurz kommen, und das ist die technische Ausstattung. Traditionell hat Canton hier eine Menge zu bieten. Die GLE 496.2 BT ist eine Dreiwege-Bassreflexkonstruktion. Die schlitzförmige Öffnung des Gehäuses befindet sich auf der Rückseite knapp über dem Boden. Für die Übertragung des Tieftons ist sie mit zwei 20-Zentimeter-Chassis bestückt, die mit einer Aluminiummembran bestückt sind. Ähnlich konzipiert ist der Mitteltöner, dessen Durchmesser allerdings zwei Zentimeter geringer ist. Für die Wiedergabe der hohen Frequenzen kommt eine 25-Millimeter-Kalotte zum Einsatz, deren Membranmaterial Mangan ist. In Summe leisten die eingebauten Verstärker rund 300 Watt, was mehr als genug ist.