Gleich beim Auspacken überrascht die SLS 720 auf angenehme Art und Weise: Die auffällig tiefe Box hat vertrauenbildendes Gewicht und fasst sich sehr handschmeichlerisch an. Zudem glänzt sie buchstäblich durch ihren strahlenden Teint im weißen High-Gloss-Lack: sauber aufgetragen, fugenfrei dargeboten, perfekt realisiert. Die Chassis sind von diamant-gedrehten Aluminium-Ringen umrandet und an der Front bündig eingearbeitet. Genauso perfekt sitzt das rückseitige Anschlussfeld mit hochwertigen, Acryl-ummantelten Single-Wiring-Anschlüssen. Für eine makellose Vorderpartie verzichtet man auf störende Klemmen zur Befestigung der Stoffabdeckung, statt dessen wirken Magneten als haftende Kraft. Die Schallwand ist auch akustisch optimiert und verjüngt sich dezent an den Seitenpartien.

Schon hier, beim ersten Eindruck, wird der deutliche Unterschied zur preiswerteren »Holzklasse« fühl- und erlebbar. Einen solchen perfekt gefertigten Lautsprecher muss man nicht achselzuckend tolerieren oder verstecken, sondern kann ihn stolz als geschmackvolles Möbelelement in seinem Wohnumfeld präsentieren. Das Auge hört schon mal sehr überzeugt mit.

Wenn wir einen Blick in das Innenleben des aparten Lautsprechers werfen, lässt unser Erstaunen über das vorgefundene Niveau nicht nach: Als Hochtöner haben die hauseigenen Keramik-Ausführungen der Vento- und Reference-Serie mit ihrer besonders leichten und gleichzeitig steifen Membran Verwendung gefunden. Auch der 160 Millimeter große Tieftöner mit Wave-Sicke und seiner leicht gebogenen und deshalb potentiell steiferen Aluminium-Membran atmet diese gewisse Höherwertigkeit. Durch die Kombination aus kleiner Schwingspule mit großem Magneten will er gerade in Sachen Antrittsschnelligkeit punkten. Das wird sich in der Praxis herausstellen müssen.