Ein illustres Tonabnehmerquartett versorgte den Profono. Zunächst das Benz Ace L und das Goldring Ethos, welches ein ausgezeichnet klingendes MC-System ist. Von Beginn an besticht der zierliche Bluehorizon mit seiner Geschwindigkeit. So hat er keinerlei Anlaufschwierigkeiten mit dem aktuellen Bill Laurence-Album »Live At The Philharmonie Cologne«, das in Zusammenarbeit mit der WDR Big Band entstanden ist. In diesem Konzert reicht die Bandbreite des Dargebotenen vom feinen, ausdrucksstarken Spiel des klassisch ausgebildeten Pianisten bis hin zum Tutti der Big Band, die mit Bob Mintzer einen fantastischen Leiter hat. Preiswerte Phono-Pre-Einstiegsmodelle werden hier zu einem Flaschenhals, weil sie nicht dazu in der Lage sind, Energie, Klangfarbe und räumliche Größe parallel zu transportieren. Es reicht für eines, maximal zwei der genannten Kriterien. Der Bluehorizon nimmt diese Hürde anstandslos, weil er keinerlei Beschränkungen erkennen lässt.

Wenn »Ai No Corrida« von Quincy Jones unter die Nadel des Goldring Ethos gerät, schmilzt das Eis. Weit aufgefächert zeigt sich das musikalische Geschehen im Raum, es strahlen die Bläsersätze und es grooved der Bass, so wie man das von hochwertigen Phonovorverstärkern kennt. Was der Profono zudem professionell schafft, ist die Bewahrung von Neutralität. Er spielt sich in keinem Frequenzbereich in den Vordergrund, oder lässt es in einem anderen Bereich mangeln. Selbst beim Umstieg auf Ortofons Tonabnehmer MC Anna Diamond (8.500 Euro) streckt er die Flügel nicht. Allerdings schafft er es jetzt nicht mehr, die komplette Informationsbandbreite zu transportieren. Hat aber auch niemand verlangt.

Statement für Vinyl

Café del Mundo ist ein deutsches Duo. Wenn Alexander Kilian und Jan Pascal mit ihren Gitarren in den Dialog eintreten, geht es zuweilen extrem schnell, explosiv, dabei aber immer virtuos zur Sache. Ihr aktuelles Album »Famous Tracks« ist in den berühmten Abbey Road Studios aufgenommen, abgemischt und damit zu einem klanglichen Traum auf Vinyl geworden. Das vielfach gecoverte »Spain« von Chick Corea aus dem Jahre 1971 erlebt bei diesem Duo eine erneute Wiedergeburt. Leicht ist es, einer der beiden Gitarren zu folgen, oder sich auf deren Zusammenspiel zu konzentrieren. Puren Genuss bieten die räumliche Abbildung, die Klangfarbe und die in keinem Punkt eingeschränkte Spielfreude der Musiker. Deutlich verliert die zum Vergleich gestreamte Version des Stückes, weil sie grelle und nervige Momente enthält, die der Schallplatte vollkommen fremd sind. Mit dem Bluehorizon Profono entsteht hohes klangliches Niveau, das sich absolut nicht im Preis widerspiegelt.