In der nächsten »Eskalationsstufe« kam ein Subwoofer dazu. Nach erneuter YPAO-Einmessung integrierte sich der Basswürfel erstaunlich unaufdringlich, aber potent unterstützend in das System. Nun bekamen auch die Endstufen weniger zu tun, weil der Subwoofer die schwerste Arbeit leistete, und schon klang das Ganze deutlich luftiger. Die Endstufen konnten nun stressfrei deutlich lauter spielen. Das war schon richtige Musik, insbesondere der integrierte Netzwerkspieler klang mit hochauflösender Musik vom lokalen Server richtig gut.

Letzte Ausbaustufe: Bi-Amping

Um Bi-Amping betreiben zu können, müssen die Lautsprecher – im Testkino waren es die Heco Celan GT 302 – über eine entsprechend konstruierte Frequenzweiche verfügen, die einen getrennten Anschluss für Hoch- und Tieftonwiedergabe bieten. Also entfernten die Tester die Blechbrücken, die sonst die Hoch und Tieftonanschlüsse der Box verbinden und schlossen die zwei entsprechend zugewiesenen Endstufen an die Tiefton-Terminals sowie die für Front-Links/Rechts an die Hochtoneinheit an. Der Vorteil von Bi-Amping: Die Endstufen, die den sensiblen Hochttonbereich antreiben, bleiben von den starken Rückwirkungen und wechselnden Lastverhältnissen im Bass verschont. Jeder Lautsprecher erzeugt nämlich durch seine Trägheit auch Strom, der in die Endstufe zurückfließt und die Verstärkung »irritiert«. Durch die Entkopplung der zwei Wege klang nun auch der RX-S600 wie von einer Last befreit, vor allem bei höheren Lautstärken. Der Klang wirkte nun tatsächlich schon so knackig und luftig, wie man das sonst von deutlich potenterer und teurerer Elektronik erwartet, insbesondere mit dem Subwoofer als zusätzlicher Entlastung. Wer also das klangliche Maximum aus seinem »Yamaha-chen« herauskitzeln möchte, der sollte über einen Betrieb mit Stereo-Bi-Amping plus Center und Subwoofer nachdenken. Das Set liefert dann guten Fernsehton mit dem Nachrichtensprecher kristallklar aus dem Center, potentes Hollywood-Kino dank gut gemachtem virtualisiertem Surround und nahtlos angekoppeltem Subwoofer sowie Livemusik von Blu-ray und fast schon audiophilen Klang in Stereo vom integrierten Netzwerkspieler und anderen Musikquellen.

Bei all dem war der Receiver angenehm zu handhaben, etwa durch die pfiffigen vier Szenentasten auf der Front. Damit lassen sich die typischsten Anwendungsfälle abrufen, mitsamt gewählter Quelle, Soundmodus etc. Selbst Einschalten kann man den Receiver mit diesen Tasten. Auch ein Ändern der Funktionen ist leicht: Einfach die gewünschte Taste kurz gedrückt halten, schon ist die aktuelle Konfiguration gespeichert. Clever. Auch taugt die Fernbedienung dank Tasten für Player, Sat-Receiver, TV und so weiter als Systemkommander. Optional gibt es das WLAN-Modul YWA-10 (99 Euro) für die drahtlose Netzwerkanbindung und einen Bluetooth-Audio-Empfänger YBA-11 (79 Euro) für drahtlose Musikübertragung mit Non-Apple-Geräten.