Zumindest in der digitalen Welt. Analog sieht die Sache leider anders aus. Da gehen Klebers Natürlichkeit und Brillanz – optisch, nicht auf seine Formulierungen bezogen – verloren. Die Tiefe im Bild bleibt auf der Strecke, und die Schärfe reduziert sich. Weiche Konturen und Übergänge dominieren plötzlich. Und je nach Sender sehen menschliche Gesichter teilweise auch leicht krank und unecht aus. Schriften kämpfen an ihren Rändern mit mal mehr, mal weniger starken Ausfransungen, so, als hätte ein hungriger Studio-Mitarbeiter an den Lettern dezent herumgeknabbert. Wer einen schlechten Tintenstrahl-Drucker und grobfaseriges Papier benutzt, der dürfte diesen Effekt kennen. 

Trotz aller Kritik: Im Vergleich zu manch anderem Flachbildfernseher sind die Aufnahmen über ein analoges Kabel immer noch akzeptabel. Vielmehr offenbart der Japaner ein generelles Problem, mit dem die TV-Flundern der Zukunft zu kämpfen haben: Sie sind primär für hochauflösendes Fernsehen optimiert, die atemberaubende Darstellung analoger Bilder ist nicht ihre Stärke. Deshalb sollten Anhänger von Spielfilmen, Nachrichten, Sportübertragungen und TV-Serien – sofern noch nicht vorhanden – mit dem Gedanken spielen, beim Einsatz eines Flachbildfernsehers digitale Signale einzuspeisen. Der Toshiba 42RV555D dankt dies mit einem deutlich besseren Seh-Erlebnis und -Ergebnis. 

Das trifft auch dann zu, wenn man den integrierten DVB-T-Tuner für das sogenannte digitale Überallfernsehen verwendet. Dazu muss an den Toshiba, der sich bei Bedarf auch drehen lässt, lediglich noch eine geeignete DVB-T-Antenne angeschlossen werden. Im Test entpuppte sich ein aktives Modell mit integriertem Verstärker und separatem Stromanschluss als die bessere Variante. Dann fand der Fernseher auf Anhieb alle zur Verfügung stehenden Sender, die terrestrisch, also erdgebunden, verbreitet werden. Die Qualität des Nachfolgers des analogen Antennenfernsehens ist auf dem Toshiba-Display ausgezeichnet. Schärfe, Farbnatürlichkeit und Raumtiefe geben keinen Anlass zur Kritik. Und auf unschöne Artefakte verzichtet der 42-Zöller glücklicherweise komplett.