Die »100« war schon immer eine Zahl, der eine besondere Bedeutung zukommt. Sie fungiert als wichtige Maßeinheit in verschiedenen Bereichen. 100 Zentimeter sind ein Meter, 100 Cent ein Euro, und auf der Landstraße darf der Tacho maximal 100 anzeigen. Flachbildfernseher, die auf dem neuesten Stand der Technik sein wollen und etwas auf sich halten, warben bislang mit der 100-Hertz-Technologie für besonders ruckelfreie Bewegungen. Damit ist jetzt Schluss. Denn Sony führt eine neue Zeitrechnung ein: Die Japaner setzen künftig auf 200 Hertz. Ob damit noch flüssigere Darstellungen möglich sind, muss der Bravia KDL-40Z4500 beweisen, ein LCD-Gerät mit 40-Zoll-Diagonale (102 Zentimeter).

Optisch kann der Sony überzeugen. Seine Rahmenfarbe sieht zwar auf den ersten Blick aus wie Schwarz, entpuppt sich bei näherer Betrachtung jedoch als ganz dunkles Mitternachtsblau. Das Display ist drehbar gelagert, damit es sich stets optimal zur Geltung bringen kann. An der Gehäuseunterseite ist der Lautsprecher angebracht, der auf eine Flachmann-untypisch gute Soundkulisse hoffen lässt.
Im Sockelbereich leuchtet der Sony-Schriftzug hellweiß auf – ein nettes Accessoire, das man auf Wunsch auch ausschalten kann. Als seitliche Anschlüsse stehen USB, HDMI, ein Kopfhörereingang sowie eine AV-Buchse für analoge Kameras zur Verfügung. Streicht man mit dem Finger sachte über den Rahmen, so tauchen plötzlich Bedienfelder wie aus dem Nichts auf. Ein beeindruckender Effekt, der auf schöne Weise Nutzen mit Ästhetik verbindet.

Eher gemischte Gefühle weckt die Fernbedienung. Einerseits hat sie schön große Tasten für Programmauswahl und Lautstärke sowie eine tolle blaue Hintergrundbeleuchtung. Aber andererseits ist der Steuerstab speziell im oberen Bereich ziemlich überladen. Dieses Segment hält alles parat, um über andere Geräte die Macht zu gewinnen. Die Kommandozentrale ist ab Werk so eingestellt, dass ihr die meisten Blu-ray Player, DVD-Spieler und -Recorder aus dem Haus des Herstellers gehorchen. So bleibt dem Couchtisch eine ganze Armada von Fernbedienungen erspart. Im Anleitungsbuch sind zahlreiche Herstellercodes abgedruckt, die dem Sony-Stab das Fremdgehen ermöglichen.

In der Mitte der Fernbedienung ist ein kreisförmiges Steuerelement angebracht – das sieht zwar pfiffig aus, erweist sich im täglichen Einsatz jedoch nicht als Ideallösung. Da bedarf es schon ein wenig Übung, um die doppelte Ring-Reihe intuitiv bedienen zu können. Praktisch hingegen: Über eine separate Taste lässt sich zwischen dem Analog- und dem Digital-TV-Modus umschalten, denn der Sony hat neben HD- zusätzlich auch noch einen DVB-T- und einen DVB-C-Tuner mit an Bord. Angaben zu laufenden Fernseh-Sendungen werden über die »Info«-Taste eingeblendet (nur im Digital-Modus), zusätzlich besteht die Option, dass für Hörbehinderte Untertitel auf dem Display erscheinen. Auch der Elektronische Programmführer und eine Übersicht aller externen Eingänge können bequem mit einem Tastendruck aufgerufen werden. Die Fernbedienung liegt nicht perfekt, aber noch ganz ordentlich in der Hand. Große Hände und lange Finger sind allerdings von Vorteil, wenn man zwischen dem Steuerring und den Tasten für Lautstärke und Programmauswahl ohne Umgreifen hin- und herwechseln möchte.