Sharp bewirbt seinen LC40-LE830E mit dem Schlagwort »Quattron«. Dahinter verbirgt sich der Fakt, dass der Farbraum um die vierte Pixelfarbe Gelb erweitert wurde. So sollen sich nicht nur goldene Töne echter darstellen lassen, sondern auch die Hautfarbe von Menschen soll einen gesünderen und realistischeren Teint erhalten. Ob wegen »Quattron« oder der guten internen Signalverarbeitung – der Sharp macht farblich wirklich Freude. Hinzu kommen die ruhige und souveräne Bewegungsdarstellung und die glatten Kanten an bewegten Objekten, die nicht ausreißen und brüchig wirken. Bei seitlicher Betrachtung hellt das Bild jedoch merklich auf. Wer dem Bildschirm allerdings frontal gegenüber sitzt, kann sich über super satte Schwarzwerte freuen.

Damit verlassen wir die zweite Dimension und füttern den Sharp über einen geeigneten Blu-ray Player mit 3D-Material. Damit unsere Augen für das vermeintliche Spektakel gerüstet sind, müssen wir uns die mitgelieferte batteriebetriebene Shutterbrille aufsetzen. Die Sehhilfe ist angenehm leicht, die Bügel hinterlassen jedoch einen eher wackeligen Eindruck. Wie so häufig sitzt auch die Sharp-Brille nicht optimal. Weil die Gläser recht weit von den Augen entfernt sind, passiert es schnell mal, dass man oben drüber schaut. Das ist natürlich nicht Sinn der Sache. Vorteil: Auch diejenigen, die außerhalb des TV-Alltags Brillenträger sind, können sich das Modell ohne größere Einschränkungen auf die Nase setzen – es kommt zu keinen nervigen Kollisionen der Gestelle. Leider sind die Gläser sehr anfällig für Spiegelungen. Deshalb sollte man jeglichen Lichteinfall bei der 3D-Vorführung vermeiden.  

Zunächst fällt ein bekanntes Phänomen auf ...

Das Display mit LED-Hintergrundbeleuchtung zeigt die bewegten Bilder nicht mehr so leuchtend hell wie im 2D-Betrieb. Das ist ein Ergebnis der Shutter-Technik, bei der sich das rechte Brillenglas schließt, wenn der Fernseher das Bild für das linke Auge darstellt und umgekehrt. So erscheinen Manfred, Diego, Soto, Oscar und Dab mindestens ein Drittel dunkler, als wenn man sich die »Ice Age«-Blu-ray herkömmlich in der zweiten Dimension zu Gemüte führen würde. Hierbei stellt der Sharp allerdings keine Ausnahme dar, das ist ein generelles Manko des 3D-Verfahrens mit aktiver Shutter-Technik. Ebenfalls stören bei dieser Darstellungsform die Doppelkonturen. Sie treten primär in kontrastreichen Motiven auf. Ansonsten kommen Freunde des räumlichen Sehens mit dem 40-Zöller auf ihre Kosten. Die Farben bleiben natürlich, die Suggestion, in die Handlung und die Szenerie mit hineingezogen zu werden, begeistert.

Allerdings muss i-fidelity.net auch an dieser Stelle wieder darauf hinweisen: 3D-Fernsehen ist nicht jedermanns Sache. So fühlen sich selbst die TV-geschulten Augen der Testredakteure immer schnell überanstrengt – der Wunsch, die Brille loszuwerden, ist hartnäckig. Und so dürften wohl nur absolute 3D-Hardcore-Fans die 2D/3D-Konvertierung nutzen, um jedem beliebigen Inhalt eine zusätzliche Dimension zu spendieren. Die 3D-Tiefe kann man dabei individuell regulieren. Allerdings ist das nicht mehr als eine Spielerei. Denn wenn schon 3D, dann bitte mit speziell dafür produzierten Blu-rays.