Dumm, dass der Paketdienst den Primare SP32 lieferte, als keiner der Tester zugegen war, denn dadurch mussten sie am Tag danach den beim freundlichen Nachbarn hinterlegten riesigen Karton mit brutto gut 15 Kilogramm selbst in den zweiten Stock wuchten. Kann ein Vorverstärker so schwer sein? Bei dem Paketvolumen und der Masse könnte es sich genauso gut um einen asiatischen Topreceiver mit sieben diskret aufgebauten Endstufen handeln. Nein, der Blick in den Karton offenbart es: Es ist wirklich nur eine Vorstufe, die da in einem edlen, weißen Schlafanzug auf das Wecken wartet.

Das massive, gebürstete Metall, das man nach dem Auspacken vor sich stehen hat, strahlt das erwartete highendige und von Primare seit langem gepflegte Design aus, das eher an einen Tresor als an ein HiFi-Gerät erinnert. Eine kleine Pappschatulle gibt die Anleitung, das Netzkabel und die Primare-Systemfernbedienung preis. Schon nach einem Gespräch mit dem Hersteller im Vorfeld war klar: Primare ist endgültig in der gegenwärtigen digitalen Welt angekommen, denn vor das (Hör-)Vergnügen haben die Götter das Firmware-Update gesetzt. So landet das gute Stück erst einmal an einem Ende eines Nullmodem-Kabels im Office und danach erst im HiFi-Rack. Und dieses sollte genügend Platz aufweisen, denn der SP32 benötigt mit Zwischenraum zur Belüftung der Elektronik lässig über 20 Zentimeter in der Höhe und mit Steckern fix einen halben Meter in der Tiefe. Wenn er erst einmal steht, dann steht er gut und stabil, denn im Gegensatz zu den meisten anderen Herstellern stellt Primare seine Komponenten absolut wackelfrei auf drei große Füße statt wie üblich auf vier.

Basis für Komfort

Der Blick auf die Rückseite verrät Teile des modularen Aufbaus, sind doch die Anschluss-Sektionen für Video, Digitalaudio und Steuerung nicht Teil der massiven Rückwand, sondern sitzen auf eigenen Modulen in den entsprechenden Aussparungen. Fest integriert haben die Entwickler analoge Ein- und Ausgänge, von denen es zahlreiche gibt, jeweils als Cinch-Anschlüsse und symmetrische XLR-Anschlüsse ausgeführt. Die in Studios üblichen XLR-Buchsen sitzen dort, wo in der Vollverstärker-Variante SPA22 die fünf Lautsprecherbuchsenpaare befestigt sind. Und für die Digitalaudio- und die Videomodule hat Primare bereits Upgrades für Sommer 2009 angekündigt, die dann Videosignalwandlung, Scaling, mehr HDMI-Eingänge und audioseitig die Decodierung von TrueHD und DTS-HD bieten sollen.