Tempo 200 ist im Privat-Pkw keine Besonderheit mehr, ein Flug ins Weltall beinahe ein Kinderspiel, und Festplatten im bis vor wenigen Jahren unvorstellbaren Terabyte-Bereich werden mittlerweile für wenige Euro verschleudert. Da wundert es auch nicht, dass TV-Geräte von Markenherstellern mit Bildschirmdiagonalen erschwinglich geworden sind, die sich vor noch gar nicht langer Zeit als Leinwände für Public-Viewing-Veranstaltungen geeignet hätten. Panasonic hat mit dem TX-P50GW30 einen solchen großkalibrigen Plasma-Boliden mit 127 Zentimetern Diagonale (50 Zoll) im Portfolio. Erhältlich ist der Apparat für knapp 1.200 Euro. Da stellt sich die Frage, ob der Japaner für diesen vergleichsweise geringen Betrag auch bildlich die Relativitätstheorie außer Kraft setzen kann.

Der schwarze Riese ist drehbar gelagert und hat seitliche Anschlüsse, um beispielsweise mal schnell den Camcorder über HDMI anzuschließen. Außerdem sitzen hier die wichtigsten Steuertasten zur Bedienung, sollte der Signalgeber vorübergehend unauffindbar sein. Der Plastik-Steuerstab liegt gut in der Hand und gefällt dank seiner großen Zifferntasten und der überdimensionalen Bedientasten für die Lautstärke. Ein geeigneter DVD-Player lässt sich ebenfalls über die Kommandozentrale ansprechen. Eigene Tasten gibt es beispielsweise, um zum vorherigen Sender zurückzuspringen,  auf die Inhalte einer SD-Speicherkarte zuzugreifen oder um das Online-Portal »VieraCast« einzublenden. Über die »i«-Taste ruft man blitzschnell wichtige Zusatzinfos zum laufenden TV-Programm auf (Titel, HDTV, SD-Auflösung, Zeit, Empfangsweg, Fortschrittsbalken).

Fernsehen in einer anderen Qualität

Logisch, dass der Panasonic als aktuelles Modell hochauflösendes Fernsehen empfangen kann. Ein entsprechender HD-Tuner ist an Bord. Der 50-Zöller holt TV-Signale wahlweise per Satellit, Kabel oder digital-terrestrisch via DVB-T auf seinen Bildschirm. Die Beschreibung »HD Multituner für DVB-S, DVB-C und DVB-T« im Internet ist natürlich etwas irreführend, denn derzeit lassen sich in Deutschland hochauflösende Sendungen nur über Kabel, Satellit und IPTV (Internetfernsehen) empfangen. Bei DVB-T muss man noch mit niedrigeren Auflösungen leben. Der Nachfolgestandard DVB-T2 kommt zwar bereits in einigen europäischen Ländern wie etwa in Großbritannien und Frankreich zum Einsatz, nicht allerdings in Deutschland. Noch steht auch kein Termin für die Einführung fest. Wer mit dem Panasonic via Satellit fernsieht, kann sofort loslegen. Denn für die beliebten Satelliten-Positionen Astra 19,2 Grad Ost und Hotbird 13,0 Grad Ost sind die Senderlisten schon vorprogrammiert. So kann das TV-Vergnügen sofort beginnen. Aber auch Kabelzuschauer brauchen erstaunlich wenig Geduld, denn die Sendersuche im Netz von Unitymedia war nach gerademal drei Minuten abgeschlossen. Andere Flat-TVs sind deutlich langsamer. Übersichtlich listet der Plasma den Sendernamen, den Sendertyp und die Qualität des Signals auf.

Ohne einen Blick auf die Signalstärke sieht man auch so, dass der TX-P50GW30 mit HD-Signalen ganz feine Kost auf sein Display zaubert, und das nicht nur, weil gerade die »Topfgeldjäger« im Zweiten diverse Leckereien zubereiten. Der Apfelkuchen mit Walnusskrokantüberzug und Vanillesoße, den Sternekoch Frank Rosin da testet, sieht köstlich aus und schimmert mit voller Schärfe goldgelb über den Schirm. Knackscharf geht es auch beim Hauptgang zu – allerdings weniger ob der Würz-Fähigkeiten der Hobbyköche, sondern weil jede Faser des Lammfleischs auf dem Mega-Bildschirm exakt zu erkennen ist. Das trifft auch auf die Falten in den dunkelblauen Schürzen der kochenden Blondinen zu, die sich »Sahneschnittchen« auf die Arbeitskleidung gedruckt haben. Hinzu kommen die räumliche Studiokulisse und die sehr natürlichen Farben.