Die Luminanz-Bandbreite (Kontrastinformation) zeigte alle Details bis zum Anschlag. Auch der De-Interlacer offenbarte leichte Schwächen. Eigentlich verwunderlich, immerhin wurde der moderne De-Interlacer, wie wir ihn heute kennen, von Panasonic selbst vor fast zwanzig Jahren entwickelt – übrigens im Panasonic-Entwicklungszentrum in Langen bei Frankfurt. Der Vollbildwandler des PT-AT5000 allerdings rastete extrem spät und dann instabil in den Filmmodus ein, was abhängig vom Motiv zu einer Unruhe durch Artefakte im Bild führte. Wer also die Wahl hat, der sollte dem Beamer ein progressives Bild zuspielen oder gar ein fertig skaliertes. Bei High-Definition-Interlaced-Material, etwa 1080i vom Fernsehen oder Blu-ray, wandelte der De-Interlacer die Halbbilder stressfrei und in stabile Vollbilder.


Genuss von Filmausschnitten

Schnell fiel auf, dass der Panasonic trotz kleiner Schwächen im maximalen Schwarz und dem letzten Quentchen an objektiver Schärfe nichts an subjektivem Tiefeneindruck vermissen ließ, im Gegenteil. In diesem Aspekt wirkte er genauso plastisch wie der im Testkino als Referenz installierte JVC DLA-X3. Einzig die Tatsache, dass der Panasonic stets ein wenig zu bunt und satt wirkte, machte sich im Vergleich auf den ersten Blick bemerkbar. Einige Zuschauer würden sicher sogar das sattere Bild bevorzugen. Bei niedriger aufgelöstem Material, etwa von DVD, wirkte der PT-AT5000 merklich softer als der X3, wenngleich nicht wirklich unschärfer. Versuche mit der Zwischenbild-Berechnung Frame Creation konnten den Algorithmen positive Eigenschaften bescheinigen, die Bewegt-Darstellung gewann an Schärfe und die Artefakte ließen sich nur mit geübtem Auge erhaschen. Den Testern gefielen die Modi 1 und 2 gut, Modus 3 wirkte dann doch schon ziemlich artifiziell. Allerdings: Der Panasonic zeigt auch von Natur aus eine recht knackige Bewegungsdarstellung, weshalb die Frame Creation fast überflüssig ist – Geschmacksache.

Dann kam das spannende Gebiet der 3D-Wiedergabe an die Reihe. Hier schien der Panasonic richtiggehend aufzublühen und demonstrierte, wohin die Entwickler ihre Energie steckten. Klar, wie jede Wiedergabe mit Shuttertechnik kämpft auch der PT-AT5000 mit der Gesamthelligkeit – im theoretischen Ideal kostet die sequenzielle Projektion der Perspektiven 50 Prozent Helligkeit und die LCD-Gläser der Shutterbrille abermals, bleiben also im Idealfall 25 Prozent übrig. Was der PT-AT5000 aber wie kaum ein aktueller Mitbewerber aus dem LCD-Lager beherrscht, ist die Plastizität in der Darstellung. Keine Spur von Scherenschnitt-Effekten, selbst die – korrigierte – Farbdarstellung geriet sehr gut. Perfekt gestaltete 3D-Filme wie »Avatar« ließen sprichwörtlich die Leinwand verschwinden, und vor allem real gedrehte dokumentarische Szenarien wie in »Grand Canyon Adventure« wirkten wie zum Hineingreifen. Das Übersprechen hielt sich in Grenzen und war nur bei harten Kontrasten erahnbar. Auch selbst geschossene 3D-Fotos reproduzierten den räumlichen Zusammenhang verblüffend authentisch. Dank des fetten Video-DSP mit zwei Prozessorkernen funktioniert auch in 3D die Frame Creation, mit ähnlichen Ergebnissen wie im 2D-Betrieb. Was nicht mehr funktioniert, ist die CinemaScope-Unterstützung – ein vorsorglicher Verzicht von Panasonic, denn die verbleibende Lichtleistung wäre kritisch gering.

Blieb noch der Test mit 3D-Fernsehbildern im Side-By-Side-Format. Hier erzeugt die Werkseinstellung leider deutliche Doppelkonturen, die man aber mit Reduktion des Detailschärfe-Reglers unter Neutralstellung weg bekommt, ohne dass das Bild real an Schärfe verliert. Auch die Chroma-Bandbreite leidet etwas, aber dafür setzt der Scaler das Bild aus den zwei Teilbildern korrekt zusammen – leider keine Selbstverständlichkeit. Im Vergleich zum JVC gelang dem Panasonic tatsächlich eine etwas homogenere und plastischere Tiefendarstellung.