Vor knapp zehn Jahren tauchte das erste Mal die Marke Oppo in den Foren der Heimkinoszene auf. Der neue Hersteller baute damals die ersten DVD-Spieler mit vollwertigem De-Interlacer von Faroudja. Für ein paar Hundert D-Mark waren die Maschinen zu importieren. Zu jener Zeit kostete ein externer Videoprozessor gleicher Güte mehrere Tausend Mark. Ein echtes Schnäppchen folglich.

Oppo scheint auf den ersten Blick eine seltsame Firma zu sein, sie fertigt auffällig preiswerte Highend-Geräte als kalifornischer Ableger einer chinesischen Firma, die eigentlich billige tragbare Musikgeräte und Mobiltelefonie herstellt. Auf den zweiten Blick entpuppt sich das Konstrukt als sehr cleveres Konzept. 2004 gründete sich die Oppo Digital Inc. als eigenständiger Ableger der chinesischen Mutter. Fortan entwickelte man im sonnigen Mountain View eigenständige DVD- und neuerlich Blu-ray-Disc-Player als eigenständige Produkte und OEM-Plattform mit amerikanischem Know-how in Synthese mit dem Bauteile-Einkauf und der Komponenten-Produktion über den chinesischen Stammkonzern. Daher kann die kleine Manufaktur aus dem Silicon Valley Highendprodukte zu Großserienkonditionen anbieten. Clever.

Zum Test lud sich die …

… Redaktion das Topmodell der aus zwei Geräten bestehenden aktuellen Serie ein, den BDP-95. Wie das Kürzel bereits andeutet handelt es sich um einen Blu-ray-Disc-Player. Sein Vorgänger, der BDP-83 war der erste in Serie lieferbare BD-Player der als echter Universalplayer auch die guten »alten« hochauflösenden Audiodiscs nach DVD-Audio- und SACD-Standard lesen konnte und auch einen hochauflösenden Netzwerkspieler beinhaltete. Was bei den aktuellen Modellen wie dem BDP-95 nun noch hinzu kommt sind die neuesten Blu-ray-Standards inklusive 3D sowie ein zweiter HDMI-Ausgang, außerdem wurde der Netzwerkspieler in seinen Fähigkeiten deutlich ausgebaut und praktisch Alles vom Laufwerk bis zur Menünavigation nochmals signifikant beschleunigt.

Doch erst seit Kurzem wird die Eigenmarke Oppo außerhalb Nordamerikas gehandelt. Es schien davor Vereinbarungen mit den OEM-Kunden zu geben sich international zurück zu halten, auch wenn das niemand unverblümt sagt. Immerhin steckt die Oppo-Playerplattform in namhaften Abspielern von Marken wie Primare, Electrocompaniet, Cambridge, Lexicon oder Ayre. Schon an dieser Ansammlung ernstzunehmender Highender lässt sich das Potential der Oppos erahnen.