Was bereits deutlich wurde

Im Inneren des Klangaufhübschers hat Nubert natürlich nicht gegeizt. Hier werkeln unter anderem zwei Digitalverstärker mit jeweils 100 Watt Musikleistung sowie je ein Modul für den linken und für den rechten Kanal. Der Tieftöner mit einem Durchmesser von stolzen 27 Zentimetern macht sich die Dienste eines zusätzlichen digitalen Verstärkermoduls mit bis zu 300 Watt Leistung zunutze. Eine passive Frequenzweiche teilt die einzelnen Frequenzen auf. Beim nuPro AS-450 handelt es sich um ein Dreieinhalbwege-System – der »halbe« Weg kommt zustande, weil zwei der vier Mitteltöner passiv arbeiten. Die verbauten Hochtöner, eine Nubert-Eigenentwicklung, kennt man bereits aus der nuPro A-200 und der A-300. Zu den Charakteristika zählen eine Seidenkalotte mit einem Schwingspulendurchmesser von 25 Millimetern, eine speziell bedampfte Rückkammer und der Einsatz von dünnflüssigem Ferrofluid – so wird eine hohe Belastbarkeit gewährleistet. Für den Tief- und Mitteltonbereich zeichnen vier Chassis mit Durchmessern von jeweils 12 Zentimetern verantwortlich. Zur Ausstattung gehören Polypropylenmembrane und Staubschutzkalotten. Kein Unbekannter bei Nubert ist der strömungsoptimierte Aluminiumkorb, der im Druckgussverfahren hergestellt wird. Eine hinterlüftete Zentrierspinne soll Verzerrungen und Hitzestau vermeiden.

Direkt in der Front des Sounddecks sitzt eine kleine Flüssigkristallanzeige, die sich auch abschalten lässt. Das ist praktisch, wenn im abgedunkelten Heimkino keine zusätzlichen Lichtquellen vom eigentlichen Geschehen auf dem Bildschirm ablenken sollen. Die Ablesbarkeit des Displays ist gut, hier erhält man Informationen über den aktuellen Betriebszustand und unterschiedliche Optionen. Über ein Steuerkreuz kann man unter anderem Eingangswahl, Lautstärke, Klang und Balance regeln, obere und untere Grenzfrequenz festlegen sowie den Betriebsmodus von Mono auf Stereo ändern. All das gelingt sehr intuitiv. In der Regel greift man sowieso zur Fernbedienung. Die ist scheckkartengroß, hat eine angenehm gummierte Oberfläche und kommt mit elf Tasten aus. So kann man auch vom Sessel aus die Quelle wechseln, die Lautstärke anpassen oder das Bassvolumen erhöhen.

Vor der ersten Inbetriebnahme gilt es, Nubert ein Lob auszusprechen: Zum Lieferumfang gehört eine kleine Kabelsammlung (digital, optisch, analog, USB), um für jedes Anschlussszenario gewappnet zu sein. Wir haben zufällig ein MacBook von Apple griffbereit liegen und probieren es einfach mal aus: Was passiert, wenn dieses über das USB-Kabel mit der Nubert-Box verbunden wird?

Das Apple-Betriebssystem zeigt sofort an, dass der Lautsprecher erkannt wurde. Der Musikwiedergabe von einem Streamingdienst steht somit nichts mehr im Weg. Na dann, holen wir Whitney Houston auf die Bühne. Und wie! Ihre Stimme ertönt unglaublich wuchtig, warm, klar und lebendig. Das Bassvolumen ist grandios, da kann man den Tieftonlevel gerne etwas reduzieren. Die Fernbedienung reagiert sofort, sehr präzise und mit sauberem Druckpunkt. Auch die Höhen sind enorm ausgeprägt und exakt herausgearbeitet. Peu à peu drehen wir die Lautstärke nach oben. Der Klang bleibt sehr lange verzerrungsfrei, bis zum Maximalpegel kommen wir gar nicht. Der liegt oberhalb der Schmerzgrenze und dessen, was in normaler Wohnzimmergröße Sinn macht. Jetzt darf der AS-450 mit dem Fernseher zusammen spielen. Die korrekte Quelle ist schnell ausgewählt, das Display hilft hier zur Kontrolle gut weiter. Selbst eine dieser nachmittäglichen Daily Soaps mit dürftigem Inhalt macht plötzlich Freude – weil die Stimmen präzise zu verstehen sind und kleinsten Hintergrundgeräuschen plötzlich Beachtung geschenkt wird. Famos, wie breit die Stereobühne ist. Das liegt natürlich daran, dass die Nubert-Box deutlich mehr als einen Meter von der linken bis zur rechten Seite misst. Hier können kleine Soundbars rein von der Physik her nicht mithalten. Durch den großen Abstand zwischen dem linken und dem rechten Kanal entsteht hingegen ein weites und sehr plastisches Panorama. Die Klangcharakteristik lässt sich problemlos an die eigenen Wünsche anpassen. Bässe können so auch bei geringer Lautstärke ordentlich wummern. Dafür sorgen zusätzlich die beiden seitlich positionierten Bassreflexrohre. Die untere Grenzfrequenz liegt bei stattlichen 30 Hertz. Insgesamt spielt der nuPro AS-450 sehr detailliert mit feinem Klangbild – auch wenn man ihm in erster Linie Kraft und Dynamik zutraut, so fühlt er sich in ruhigeren und leiseren Momenten genauso pudelwohl.