Ob 65-, 75- oder 85-Zöller:

Dem Nubert-Stereolautsprechersystem ist es völlig egal, wie groß und vor allem wie schwer der Fernseher ist, der auf ihm thront. Ausgelegt ist es für eine Tragkraft von mehr als 100 Kilogramm. Um dieses Gewicht zu erreichen, bräuchte man schon einen kleinen Videowürfel aus einem Fußballstadion. Das Gehäuse besteht aus massivem MDF-Material, störende Resonanzen sollen so vermindert werden. Und wenn man diesen extrem stabilen Quader einmal näher unter die Lupe nimmt, merkt man gleich: Zum Vibrieren bringt diesen Kasten bestenfalls ein Erdbeben, aber garantiert keine musikalische Darbietung. Die Kanten sind abgeschrägt, das sieht nicht nur hübsch aus, sondern soll Kantendispersionen eliminieren. Die Schleiflack-Oberfläche ist gegenüber Fingerabdrücken weitgehend immun. Gummierte Füße ermöglichen einen sicheren und kratzerfreien Stand zum Beispiel auf Holzböden. Eine schwarze Stoffblende lässt sich an der Front ganz einfach und präzise magnetisch befestigen – so hat der AS-450 entweder einen technischeren Look oder passt sich hinter der Abdeckung dezenter in die Wohnraumatmosphäre ein, insofern man bei diesem Koloss überhaupt von »dezent« sprechen kann.

Anschlussseitig kommt der Lautsprecher mit drei Digitaleingängen (USB, S/PDIF elektrisch, S/PDIF optisch) sowie einem analogen Cinch-Eingang daher. Eine HDMI-Buchse stellt Nubert über ein beiliegendes HDMI/ARC-Eingangsmodul bereit. Zudem lassen sich bei Bedarf ein vollaktiver Subwoofer und zusätzliche Boxen über eine Verknüpfungsbuchse andocken, etwa ein Paar nuPro A-300. Diese übernehmen dann die Rolle von Stereo-Satelliten, während der AS-450 als Mono-Centerlautsprecher dient. Optionen zur drahtlosen Verbindung wie Bluetooth oder WLAN stehen ab Werk nicht zur Verfügung, allerdings bietet Nubert diesbezüglich Nachrüstlösungen an, um technisch immer auf dem neuesten Stand zu sein.

Für bestmöglichen Klang verarbeitet das Sounddeck alle Eingangssignale komplett digital, eine zwischenzeitliche analoge Umwandlung gibt es nicht. Das betrifft sogar die Cinch-Buchse: Die analogen Impulse werden hier digitalisiert und anschließend an den Signalprozessor weitergeleitet. Damit ist der aufwendige Weg noch nicht zu Ende: Die Frequenzen werden aufgeteilt, optimiert und erst dann an die Endstufen geschickt. Beim Klang denkt Nubert ganz klassisch: lieber perfekten Stereo- statt mittelmäßigen Surround-Sound. Deshalb hat der Signalprozessor auch nicht die Aufgabe, die Signale in virtuellen Raumklang umzuwandeln. Die Box konzentriert sich vielmehr auf konventionelle Zweikanal-Wiedergabe. Nuberts plausible Begründung: Der reine Stereoton ist dem künstlich generierten Raumklang überlegen, da Letzterer zur Simulation virtueller Effekte Klanginformationen verändert, wodurch die akustische Abbildung verfälscht wird.