Die Bedienung des Klangboliden erfolgt wahlweise über den Drehschalter an der Gerätefront oder per Fernbedienung. Letztere hat ein angenehmes Gewicht, liegt dank ihrer kompakten Größe perfekt in der Hand und besteht glücklicherweise nicht aus billigem Plastik. In die massive Oberseite sind 16 Tasten mit präzisem Druckpunkt eingelassen – die reichen für umfangreiche Einstellungen aus, trotzdem ist der Signalgeber nicht so überladen, dass man die Übersicht verliert. Von hier aus ändert man neben der Lautstärke auch die Tonlevel (hierzu später mehr), wechselt die Eingänge, baut eine Bluetooth-Verbindung auf oder verbreitert die Klangbühne. Prinzipiell sind sämtliche Einstellungen auch über den feinfühligen Drehregler am Lautsprecher selbst möglich, allerdings gelingt dies nicht so intuitiv. Hier ist etwas Eingewöhnungszeit erforderlich, um sich an das Farbenspiel der LEDs zu gewöhnen. Der Regler hat gleich mehrere Funktionen: Er schaltet das Sounddeck ein, dient zum Anpassen der Lautstärke und zur Auswahl der Quelle. Verändert wird diese multifunktionale Fähigkeit durch einen längeren oder kürzeren Druck auf den Regler. Um Zuspieler zu unterscheiden, blinkt die Status-LED bei Bluetooth blau, grün bei AUX, weiß bei Coax, rot beim optischen Audio-Ausgang und violett, wenn man sich für die HDMI-Buchse entscheidet. Das ist völlig unproblematisch, weil neben der aufleuchtenden Farbe die unterschiedlichen Quellen abgebildet sind. Etwas komplexer wird es bei Tonmodifikationen. So signalisieren die Farben Rosa, Orange und Weiß beim LED-Ring, welches aktuelle Audio-Signal (Dolby Digital, DTS oder PCM) vorliegt. Ebenfalls durch Betätigen des Drehreglers gelangt man zu den Basseinstellungen sowie zum Mittel- und Hochtonbereich. Die relevanten Farben der kreisförmig angeordneten LEDs sind jetzt grün und blau, die Pegelzone reicht jeweils von +10 bis -10 dB in 0,5-db-Schritten. Dieselbe Farbzuordnung bleibt natürlich bestehen, wenn man zur Fernbedienung greift. Hat man diese erst einmal verinnerlicht, gelingt die Soundanpassung mühelos.

Über die »wide«-Taste kann man den reinen Stereo-Betrieb verlassen und einen mäßigen oder starken virtuellen Raumklangeffekt erzielen. Ebenso lässt sich die Sprachverständlichkeit erhöhen. Eine adaptive Loudness-Schaltung intensiviert bei niedriger Lautstärke automatisch die Tieftonreproduktion. Die unterschiedlichen Effekte fallen akustisch sofort auf. Durch vier individuelle Leuchtanordnungen der LEDs wird das jeweilige Setup auch optisch dargestellt. Um nicht jedes Mal erneut alle Parameter für die präferierte Akustik händisch einstellen zu müssen, kann man drei Presets über die »p«-Tasten abspeichern. Ausgenommen hiervon sind lediglich die Quellwahl und die Lautstärke, die nicht dauerhaft hinterlegt werden können. Sämtliche Optionen sind in der Anleitung detailliert beschrieben. Zur Ausstattung gehört zusätzlich eine Standby-Automatik. Diese wird aktiviert, wenn 20 Minuten lang kein Tonsignal anliegt. Uns gefällt, dass sich die LEDs auch durch die Stoffbespannung problemlos erkennen lassen und somit eine hilfreiche Orientierung beim vielseitigen Handling der nuPro AS-3500 darstellen. Auf Basisfunktionen wie die Lautstärkekorrektur kann man bei Anschluss über den HDMI-(e)ARC-Eingang auch direkt über den Fernseher zugreifen.

Kraftvoller Verstärker an Bord

Werfen wir einen Blick auf die inneren Werte des klassischen Stereosystems mit linkem und rechtem Kanal. Für den Hochtonbereich sind zwei Kalottentreiber mit 25 Millimeter Durchmesser verantwortlich, im Mitteltonbereich werkeln zwei jeweils 119 Millimeter große Polypropylen-Chassis. Um auch tiefe Töne möglichst markant zum Leben zu erwecken, vertrauen die Nubert-Techniker auf zwei Langhub-Treiber. Der Digitalverstärker mit 160 Watt Nenn- und 240 Watt Musikleistung treibt über vier Kanäle jeweils die beiden Hochmitteltöner und zwei Tieftöner an. In der nuPro AS-3500 werden die Frequenzen teilaktiv aufgeteilt: Eine passive Weiche hat die Aufgabe, tiefe und mittlere Frequenzen abzugrenzen. Für die Aufbereitung und Verarbeitung der Signale zeichnet ein Digitalprozessor verantwortlich.

Mit dem Sounddeck feiert Nubert zugleich eine Premiere: Es ist das erste Modell aus der eigenen Flotte, das per Decoder Dolby- und DTS-Tonspuren von Discs oder Streaming-Anbietern wie Netflix verarbeiten kann. Dem Hersteller zufolge werden die Surround-Informationen bestmöglich für die Zweikanal-Reproduktion aufbereitet. Insgesamt ist das Einsatzgebiet des Lautsprechers erstaunlich groß: Er arbeitet nicht nur mit einem Flachbildfernseher, sondern auch mit zahlreichen HiFi-Geräten, Netzwerk-Streamern, CD-Playern, Spielekonsolen und Mobilgeräten zusammen. Beim Lieferumfang lässt sich Nubert nicht lumpen: Neben der Fernbedienung und der magnetischen Frontabdeckung gehören höhenverstellbare Mini-Spikes, Netzkabel, optisches Digitalkabel, Stereo-Klinke-Cinchkabel sowie ein HDMI-Kabel zum Paket.