Soundbars sind dank riesiger Nachfrage und immenser Absatzzahlen nicht nur die großen Gewinner der vergangenen Jahre im hart umkämpften Markt der Unterhaltungselektronik. Sie symbolisieren auch beeindruckend, wohin die Reise seit einiger Zeit im Audio-Bereich geht. Reine Klangspezialisten werden seltener, stattdessen ist ein klarer Trend zu multimedialen Alleskönnern hin zu beobachten. Die kabelgebundene Soundwiedergabe ist immer öfter nur ein Thema. Hinzu kommen zusätzliche Funktionen wie Bluetooth, WLAN und Multiroom-Wiedergabe. Ein Gerät soll möglichst viel können und so universell einsetzbar sein wie möglich. Speziell die jüngere Generation schätzt das, die ihr Smartphone oder ihren Tablet-PC drahtlos in die heimische Musikberieselung einbinden will. Kein Wunder also, dass inzwischen auch die meisten Soundbars viele Talente unter einem Gehäuse vereinen. Dagegen ist nichts einzuwenden. Umso imposanter ist jedoch der Weg, den die Akustikschmiede M&K Sound bei der Soundbar MP9 beschreitet. Hierbei handelt es sich um einen Klangriegel in seiner reinsten Form.

Bluetooth? Fehlanzeige! WLAN? Pustekuchen! Anschlüsse? Drei Kabelklemmen, sonst nichts! Fernbedienung? Von wegen! Puristischer könnte eine Soundbar im Jahr 2018 nicht ausgestattet sein. Und trotzdem ist die MP9 etwas ganz Besonderes. Sie setzt auf Hightech im Inneren, vertraut auf beste Komponenten und will echten Raumklang erzeugen ohne künstliche Hilfsmittel und virtuelle Spielereien. Der stolze Preis von 1.300 Euro lässt einiges erwarten. Dazu spielt die Soundbar in unserem Test zusammen mit dem Subwoofer-Geschoss V12 auf, das schon rein vom Papier her auf ein Bassbeben hoffen lässt.

Nähern wir uns der MP9 einmal ganz nüchtern. Der Lautsprecher ist etwas mehr als einen Meter lang, 12,3 Zentimeter hoch und 7,3 Zentimeter tief. Das sind altbekannte Abmaße, die auch andere Soundbars in ihren Datenblättern führen. Bis hierhin ist also alles vollkommen normal. Ein erstes Indiz, dass es sich beim Neuling von M&K Sound um ein richtiges – im positiven Sinne – Akustik-Biest handelt, ist dessen Gewicht. Satte 9 Kilogramm bringt die Soundbar auf die Waage, das ist mehr als beachtlich und ein Anzeichen für hochwertige Technik an Bord. Je nach Wohnzimmer- beziehungsweise Heimkino-Einrichtung ist die MP9 in Schwarz oder Weiß erhältlich. Die Oberfläche ist sauber lackiert, alle Kanten sind gebrochen – insgesamt wirkt das Gehäuse sehr massiv. Kaum vorstellbar, dass hier unerwünschte Vibrationen die Akustik negativ beeinflussen können. Zur bequemen und unkomplizierten Wandmontage sind in die Rückseite bereits zwei Schlüssellochhalterungen integriert. HDMI-Buchse oder digitale beziehungsweise analoge Audio-Anschlüsse sucht man vergeblich. Hier sitzen einzig und allein drei Lautsprecherkabelanschlüsse für die Zuleitungen zum Verstärker. Diese sind in die Rückwand vertieft eingelassen, damit die Soundbar plan an der Wand angebracht werden kann. Für einen sicheren Halt werden die Kabel verschraubt. Damit die Kanäle korrekt zugeordnet werden, sind die Anschlüsse mit »Left«, »Center« und »Right« beschriftet. Die Stoffblende an der Front der Box ist mit Magneten befestigt und lässt sich so bei Bedarf jederzeit abnehmen, um freien Blick auf die Schallwandler zu genießen.