Keine Frage, echte Heimkino-Freaks muss man von der Notwendigkeit eines AV-Receivers nicht überzeugen. Schon gar nicht, wenn alle aktuellen 3D-Tonformate unterstützt werden. Sie wissen aus eigener Erfahrung, was die Alleskönner leisten. Auf Skepsis ob eines möglichen Neuzugangs im TV-Regal stößt man hingegen bei denen, die nicht ganz so mit der Materie vertraut sind. Sie reagieren in der Regel eher verwundert oder gar leicht geschockt, wenn sie das Anschlussfeld eines AV-Receivers mit unzähligen Buchsen und Klemmen zu Gesicht bekommen. Zudem hat diese Gerätegattung von Natur aus ein Problem: Sie ist konsequent auf das Zusammenspiel mit anderen Komponenten angewiesen, alleine aber zum Pausieren verdammt.

Fernseher und Lautsprecher überzeugen ohne fremde Hilfe, ihre Existenz stellt niemand in Frage. Was aber leistet ein AV-Receiver und warum sollte man sich solch einen Koloss ins Wohnzimmer stellen? Der Marantz SR7010 gibt die Antwort – Experten erfahren in unserem Test, was der Neue alles kann, Einsteiger bekommen Nachhilfe, warum es sich lohnt, sich ein derartiges Gerät nach Hause zu holen.
Kurz zur allgemeinen Erklärung: Ein AV-Receiver ist im Heimkino kein Komparse, er ist der Regisseur, auf dessen Kommando alle anderen Komponenten hören. Denn ihm obliegt keine geringere Aufgabe, als Audio- und Videosignale mit bestmöglicher Qualität weiterzuleiten.

Dabei stellt sich immer wieder heraus: Hat man einen AV-Receiver zwischengeschaltet, so holt man optisch und akustisch deutlich mehr aus seinem Heimkino-Paket heraus als ohne. Zudem erhöht sich – was ob der verwirrenden Buchsenvielfalt auf den ersten Blick nur schwer zu glauben ist – der Bedienkomfort deutlich. Denn über die Steuerzentrale hat man Zugriff auf jedes Gerät, das permanente Wechseln der Fernbedienung kann man sich folglich sparen.

Dass es sich beim Marantz SR7010 um kein Spielzeug, sondern um einen echten Spielführer handelt, merkt man schon beim Gewicht: Satte 13,8 Kilo bringt das 440 x 185 x 411 Millimeter große Gerät im massiven Gehäuse auf die Waage, das wahlweise in Gold, Silber, Schwarz oder Silber-Gold erhältlich ist. Markantes Erscheinungsmerkmal an der Front ist das runde Display, das an das Bullauge eines Schiffs erinnert. Hier kann man unter anderem den Namen der Eingangsquelle, den Klangmodus und die ausgewählte Radiofrequenz ablesen. Der blaue Ring leuchtet bei Bedarf. Unter der Frontklappe, und damit optional verfügbar, sitzt ein zweites Display, das selbst den größten Informationshunger stillt: Auf einen Blick erfährt man alles zu verwendeten Decodern, aktivierten Zonen, Eingangsquellen, Empfangsmodi, Eingangs- und Ausgangssignalen, ausgewähltem Schlafmodus und Lautstärke. Per Tastendruck lässt sich der Bildschirm dimmen.