Allumfassendes Netzwerk-Audio

Neben den Kernthemen Mehrkanal-Audio und Video-Verarbeitung hat Marantz über die verschiedenen Evolutionsetappen dieser Slim-Line-Serie den Netzwerk-Aspekt als drittes Standbein erheblich aufgebohrt. Die zwei rückwärtig angebrachten Antennen signalisieren die Fähigkeiten des Marantz, Musik sowohl per Bluetooth als auch via WLAN kabellos einzubinden. Der NR1607 unterstützt Airplay, bietet Internetradio, erlaubt die Verbindung zum Spotify-Musikdienst und das Abspielen eigener Musikdateien. Letztere können über einen direkt angedockten USB-Datenträger oder via Netzwerk eingelesen werden. Dabei finden auch die Bedürfnisse der anspruchsvollen Hörer lobenswerte Berücksichtigung. Denn der schmale Receiver verarbeitet – neben MP3s – klaglos hochaufgelöste Dateien bis zu 24 Bit/192 Kilohertz in den Formaten FLAC, ALAC, AIFF und WAV. Aber da geht noch mehr: Auch DSD-Files auf SACD-Niveau bis hin zu 5,6 Megahertz lassen sich abspielen.

Intuitive Inbetriebnahme

Die größte Aufgabe für Marantz dürfte es gewesen sein, solche überbordende Feature-Vielfalt für den Kunden frustrationsfrei erfassbar zu machen. Deswegen versucht man auf vielen Ebenen, dieses Mehr an Möglichkeiten dem Nutzer verständlich zu kommunizieren. Hierfür kommen ein Setup-Assistent, die grafische Oberfläche via TV, die bewährte Audyssey MultEQ Raumakustik-Kalibrierung durch DSP-Korrekturfilter und eine neue Remote App 2016 zum Einsatz. Neben den Klassikern wie Quickstart Guide und 286-Seiten-Manual dachte Marantz auch an farbkodierte Aufkleber für die jeweiligen Lautsprecherkabelstränge und einen zusammensteckbaren Mikrofonständer aus Pappe für das Messmikrofon (kein Witz!).
Um dieses entscheidende Merkmal auf Stichhaltigkeit zu prüfen, bin ich genau diesen Anwenderweg gegangen: ausgepackt, Quickstart Guide gegriffen, Kabel bereit gelegt – und los. Ein Kernaspekt des NR1607 wird sofort sichtbar: Er nimmt im Regal vertikal weniger Platz weg und dominiert dieses nicht in dem Maße, wie es das sonst dort residierende AVR-Großkaliber tut.

Der über ein sehr verständlich gehaltenes Bildschirm-Menü am TV durchgeführte Einrichtungsvorgang ist in einer knappen Stunde vollzogen – und zwar inklusive Audyssey-Einmessungen, (Um-)Benennung der Eingänge, WLAN-Integration, Bluetooth-Kopplung und Airplay-Zuweisung. Und alles klappt tatsächlich sofort. Das ist beileibe nicht die Regel und ein Beleg dafür, wie ernst Marantz die zentrale Forderung an die Anwenderfreundlichkeit nimmt. Dieses Einrichten und Bedienen des NR1607 via Flachbild-TV entspricht dem guten, wenn auch gewohnten Standard bei einem Heimkino-Receiver. Doch es geht noch mehr.