Standardmäßig besitzt der Art Tuner für digitales Kabel- (DVB-C) und Antennenfernsehen (DVB-T). Sat-Anhänger können sich ihr Gerät mit einem DVB-S2-Tuner auf- oder nachrüsten lassen. Ob hochauflösend oder nur digital in Standardauflösung – die Bildqualität des 46-Zöllers ist beeindruckend. Schwarz stellt das Gerät so dunkel und satt dar, wie es die reine Farbenlehre will. Rot, Grün, Gelb und Blau strahlen in unzähligen Facetten, dass es eine Freude ist, und die Raumtiefe begeistert schlichtweg. Selbst bei samstagabendlichen Volksmusiksendungen schaut man bei ARD und ZDF in HD beim Durchzappen freiwillig länger zu, weil die Schärfe einfach bombastisch ist. Hinzu kommt die tolle Akustik, die sogar über manchen schrägen Jodler hinwegtröstet. Kräftige Bässe bahnen sich durch den Frontlautsprecher ihren Weg zu den Zuschauern, Stimmen sind kristallklar, dazu passen die Dynamik und die klangliche Präzision. Schließlich hat der Loewe ja eine Art kleinen Soundriegel integriert, den sich Besitzer anderer Flat-TVs erst noch dazukaufen müssen. Wer tonal noch ein bisschen mehr will, kann sich aus der breiten Loewe-Palette einen Subwoofer und zwei säulenartige Lautsprecher hinzukaufen (siehe Bilder). Die silbernen Stand Speaker sind schwer, extrem massiv und sehen schick aus. In Verbindung mit dem kraftvollen Tieftöner runden sie das ausgezeichnete Bild akustisch bravourös ab – schließlich sind es mehrere Komponenten, die ein Kunstwerk vollenden.

Der steinige Weg zu 3D

Der Art trägt nicht umsonst in der neuen Generation den Beinamen 3D. Wie die meisten anderen Mitbewerber setzt jetzt auch der Kronacher Hersteller auf die dritte Dimension. Voraussetzung dafür sind ein geeigneter Blu-ray Player (BluTech Vision 3D) und eine 3D-Brille. Beim Aufsetzen dieser Sehhilfe (Active Glasses 3D) fühlen sich die Tester von i-fidelity.net, die dem Thema 3D eher kritisch gegenüberstehen, in ihrer negativen Grundhaltung bestätigt. Denn Brillenträger haben nun verloren. Die Loewe-3D-Brille lässt sich auf Grund ihrer Bauform so gut wie gar nicht aufsetzen, wenn die Nasenspitze schon von einer normalen Brille belegt ist. Jetzt muss man sich entscheiden: Entweder wackelt das Spezialutensil locker vor sich hin und nervt ob der schlechten Passgenauigkeit und weil man permanent Angst hat, es könnte herunterfallen. Oder man verzichtet auf seine Alltagsbrille und kann dann nur erahnen, was da ziemlich unscharf, aber dafür räumlich auf dem Fernseher passiert. Positiv ist lediglich das niedrige Gewicht der Shutter-Brille. Sie wird per Infrarot-Signal mit dem Flat-TV synchronisiert. Das rechte Brillenglas schließt sich, wenn der Fernseher das Bild für das linke Auge darstellt und umgekehrt. Dieser Vorgang passiert wahnsinnig schnell in Bruchteilen einer Sekunde, wovon der Zuschauer nichts mitbekommt. Dieser nimmt nur den 3D-Effekt war.

Trotz kritischer Herangehensweise überzeugt uns das, was der Art da in der dritten Dimension zu bieten hat. »Ice Age« macht so noch mehr Spaß als sonst. Faultier Sid steht nämlich plötzlich mitten im Wohnzimmer. Seine Haare, seine lange Nase, die markanten Augen – alles ist zum Greifen nah. Dazu Manfred, Diego, Soto, Oscar und Dab – sie spazieren, stolpern, fallen und rennen nicht über den Bildschirm, sondern erobern auf ihre unnachahmliche Weise die unmittelbare Umgebung. Die Plastizität ist erstaunlich, die Detailtreue und die Bildruhe sowie die natürlichen Farben verblüffen. Negativ fallen hingegen die Spiegelungen und die Reflexionen auf den Brillengläsern auf, die sich als Schwachpunkt in der komplexen 3D-Kette entpuppen. Hinzu kommt der dürftige Tragekomfort als Brillenträger. Außerdem werden die Augen bei 3D-Filmen deutlich stärker beansprucht als bei einem normalen TV-Abend. Das mag subjektiv sein, die Tester von i-fidelity.net sind trotzdem froh, als sie die Shutter-Brillen wieder abnehmen dürfen. In diesem Punkt gilt auch beim Loewe: 100 Minuten »Ice Age« lieber in perfekter Bildqualität und entspannt in 2D als angestrengt und dafür mit einer zusätzlichen Dimension, die man auch in den vergangenen Jahrzehnten nicht vermisst hat.