Kaum jemand wird heute noch bestreiten, dass ein Heimkino eine faszinierende Entertainment-Möglichkeit darstellt. Filme und Konzerte in deutlicher Annäherung so erleben, wie es im Kino oder in der Konzerthalle war, ist einfach klasse. Geht es allerdings ins Detail, sieht die Sache schon deutlich schwieriger aus. Unterzubringen sind nämlich sechs Lautsprecher, AV-Receiver sowie Quellgerät, und Bildschirm oder Leinwand braucht man natürlich auch noch. Wer diesen Aufwand betreiben will, für den wird es keine qualitative Alternative geben. Aber was, wenn nicht? Verzicht ist in diesem Fall auch keine Lösung.

Die Platzierung von Lautsprechern links und rechts des TVs ist in den meisten Fällen machbar, und einen Subwoofer kann man sogar vor den Augen verbergen. Fehlt zum Heimkino-Glück nur noch eine kleine Steuereinheit, die möglichst umfangreich ausgestattet ist. Diese Forderungen erfüllen 2.1-Surroundsysteme wie das KEF KIT120. Für knapp 1.800 Euro zu haben, bietet diese kleine Kino- und Musikanlage vielfältige Ausstattung und kultivierte Lautsprechertechnologie. Spaß macht das Set lange vor dem ersten Ton. Verpackt in einen Karton, gibt es eine intuitive Auspack- und Installationslogik, die wirklich sehr angenehm ist. Damit lässt sich das KIT120 in gut 20 Minuten aufbauen, verkabeln und in Betrieb nehmen. Dabei wird der Subwoofer als einzige Komponente mit dem »Netz« verbunden. Er ist der Energie-Verteiler. Über ein bidirektionales Kabel, das mit flachen Schraubsteckern versehen ist, beliefert er das Mediacenter mit Energie. Im Gegenzug kommen die vorverstärkten Musiksignale aus der Steuereinheit zum Subwoofer zurück. Dort trennt eine Frequenzweiche den Bassanteil ab und versorgt mit dem verbleibenden Signal über ein weiteres Kabel die Satelliten. Allerdings mit mehr als zwei Kanälen, denn so klein die KIT-Satelliten auch scheinen, haben sie es technisch faustdick hinter den Ohren. Dazu gibt es später mehr. Jetzt werden noch UKW-Antenne und HDMI-Kabel ins Media-Center gesteckt und schon ist man fertig zum Start.


Wir schalten in die Zentrale

Herzstück des Systems ist das Mediacenter. Hier sind das DVD-CD-Laufwerk, der RDS-Tuner, Vorverstärker und sämtliche Anschlüsse untergebracht. Am einfachsten gelingt die Bedienung per übersichtlich gestalteter Fernbedienung in Verbindung mit dem klar strukturierten Bildschirmmenü. Den KEF-Ingenieuren ist es gelungen, neben deutscher Sprachstruktur vor allem mit klaren Symbolen und einem permanent verfügbaren »Hilfe-Menü« die Nutzung des KIT120 sehr zu erleichtern. Sich im Irrgarten der technischen Möglichkeit zu verlaufen, ist quasi nicht möglich. Passiert es doch einmal, unterstützt die »Hilfe-Funktion« dabei, wieder auf den rechten Pfad der Bedienung zu gelangen. Um die Zentrale direkt am Gerät zu bedienen, muss man allerdings sehr genau hinschauen. Die Tasten sind zwar beleuchtet, aber aus Designgründen minimalistisch ausgeführt und deshalb nicht aufwandsfrei zu benutzen.

Trotz der geringen Baugröße ist die Anschlussvielfalt enorm. Über die Möglichkeit, per optionalem KEF-Dock den iPod anzuschließen, kann man sich genauso freuen wie über den USB-Anschluss. Letzterer kann übrigens auch für Software-Updates verwendet werden. Bilder werden auf folgenden Wegen Richtung Projektor oder TV-Gerät geschickt: FBAS, S-Video, Scart, Componente und HDMI. Unsere Praxistests haben ergeben, dass sich die HDMI-Übertragung qualitativ am besten eignet. Wer seine Videokamera anschließen möchte, kann das per S-Video oder FBAS bewerkstelligen. Auch Digitales kann per Koaxleitung oder Lichtleiter angeliefert werden. Ein Digitalausgang steht nur in optischer Form zur Verfügung. Wer zusätzliche Geräte auf analogem Wege einspeisen möchte, findet dafür drei Paar Cincheingänge. Einer davon sollte für den Tonausgang des Satellitenreceivers oder Fernsehers verwendet werden, denn der sonntägliche »Tatort« ist, mit dem KEF KIT120 wiedergegeben, wirklich ein Krimi mit anständiger Tonkulisse und keine dröge Bilduntermalung.