Er ist schon putzig klein, dieser Heco Phalanx Micro 200A. Schon seine edle Verpackung mit Vierfarbdruck ist kleiner als manch ein Subwoofer, und mit 8,2 Kilogramm ist der ultrakompakte Basserzeuger auch nicht der allerschwerste. Allerdings: Er ist für sein Volumen ein echter Pfundskerl, denn Kompakt-Lautsprecher gleicher Größe wiegen in der Regel nur die Hälfte. Aus Karton und Folie befreit, begeisterte er die i-fidelity.net-Tester mit einer in  dieser Preisklasse unerwartet edlen Verarbeitung und man fragt sich, wie das zu diesem Preis möglich ist.

Das scheinbar nahtlose MDF-Gehäuse weist makellos gerundete Kanten und Ecken auf, die eine schon sehr an »echten« Klavierlack erinnernde Oberfläche veredelt. Drei für das Gehäuse riesig wirkende Basschassis scheinen unsichtbar darin verankert zu sein, weil ihr Korb nach dem Verschrauben mit einer perfekt sitzenden Gummi-Manschette verkleidet wurde. Auch auf der Rückwand: Perfekte, winzige Spaltmaße demonstrieren Präzision in der Fertigung und beim Einbau des Elektronikmoduls. Alles ist fein abgedichtet und mit einer Vertrauen erweckend großen Menge an bündig abschließenden Senkkopfschrauben fixiert.

Nur an einer Stelle stutzten die Tester, genauer gesagt an drei. Sprechen doch die Datenblätter und Informationen über den Phalanx Micro 200A von 200 Millimeter großen Membranen für den aktiven und die zwei passiven Tieftöner. Diese schienen den Testern im Durchmesser jedoch etwas kleiner zu sein. Ein angelegtes Lineal ergab dann auch nur einen Durchmesser von 14 Zentimetern. Maßen die Tester – wie Chassis-Größen auch gerne angegeben werden – mit dem halben Sickendurchmesser, so erreichten die Heco-Basstreiber immerhin 16 Zentimeter. 20 Zentimeter schließlich beträgt der Außendurchmesser des Chassis-Korbs. Wie hätten die Tieftöner auch sonst in den kompakten Würfel (23,8 x 24,5 x 27 Zentimeter) passen können?

Qualität bildet den roten Faden

Die Chassis selbst zeigen sich wieder bestens verarbeitet. Die geschwärzten Membranen aus steifem Aluminium scheinen mit den wulstigen, nach innen gestülpten und matt schimmernden Gummisicken wie verschmolzen zu sein. Von außen sehen die drei Treiber identisch aus, doch nur der vordere verfügt über einen Magneten und eine Schwingspule und wird alleine von der kräftigen Digitalendstufe angetrieben. Die zwei seitlichen Passiv-Membranen wirken akustisch gleich einem Bassreflexrohr mit dem Vorteil, dass sie keinerlei Strömungsgeräusche erzeugen. Diese akustisch elegante Lösung findet leider vergleichsweise selten Einsatz, da sie, man kann es sich leicht denken, deutlich teurer ist als ein Plastikrohr. Um so löblicher ist es zu bewundern, dass es Heco fertigbringt, gleich zwei davon in diesem preiswerten Subwoofer verbauen zu können. Etwas eigenwillig erscheint hingegen Hecos Entscheidung, nur dem aktiven Chassis eine (abnehmbare) Stoffbespannung zu gönnen.