Die Erstinstallation ist ruckzuck erledigt. Der Zuschauer darf wählen, ob er nur die analogen oder analoge und digitale Kanäle suchen lassen möchte. Ganz klar, dass sich Besitzer eines digitalen Kabelanschlusses für letztere Variante entscheiden. Problem: Bei fast allen Kabelnetzbetreibern sind die digitalen Programme bis auf die öffentlich-rechtlichen verschlüsselt. Das bedeutet, dass der Bildschirm schwarz bleibt. Der Hannspree verfügt wie alle neuen Fernseher über eine so genannte »CI+«-Schnittstelle. Hier findet ein entsprechendes Modul samt Smartcard Platz. Unter anderem bieten die Kabelnetzbetreiber Unitymedia, Kabel Deutschland, Primacom und Eutelsat (für sein Bezahlbouquet »Kabelkiosk«) bereits »CI+«-Module an. Dafür müssen Sie allerdings monatlich eine kleine Zusatzgebühr entrichten oder das Modul gegen eine Einmahlzahlung erwerben. Theoretisch können die Anbieter über das Verschlüsselungsverfahren »CI+« auch Aufnahmesperren durchführen.

Hannspree hält sich keineswegs zurück

Die Sendersuche ist abgeschlossen, widmen wir uns den erfreulichen Dingen des Fernsehens, der Darstellung hochauflösender Kanäle, und starten wir mit der »Tagesschau« im Ersten. Als sinnvoll erweist sich der Bildmodus »Persönlich«, der Farbwert sollte zwischen 30 und 40 liegen. Ansonsten gewinnt man den Eindruck, der Nachrichtensprecher habe ob seiner knallroten Hautfarbe zu lange unter der Sonnenbank gelegen und einen ordentlichen Sonnenbrand im Gesicht erlitten. Der Modus »Standard« liefert sehr kräftige Farben, übertreibt es dabei aber manchmal. Auch hier gilt es für einen natürlichen Eindruck nachzujustieren. Die Schärfe ist hingegen gut. Bei ARD-Hauptstadtstudio-Leiter Ulrich Deppendorf blitzen trotz sauberer Rasur kleine graue Barthaare durch, der Schriftzug »Dem deutschen Volk« am Berliner Reichstag ist selbst aus größerer Entfernung problemlos zu erkennen. Fenster, Säulen und die bekannte Glaskuppel sind exakt umrandet und frei von unschönen Ausreißern. Das Gel in den Haaren des Noch-Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg glänzt im Licht der Scheinwerfer, während dieser seinen Rücktritt verkündet, und jede einzelne Haarsträhne buhlt um mediale Aufmerksamkeit. Um die zu roten Gesichter etwas abzukühlen, eignet sich die Funktion »Hauttöne«: Sie lässt selbst den gern mal in Wallung geratenden Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß ein wenig erblassen.

Homogenität ist nicht unbedingt seine Stärke

So weit, so gut. Bis hierhin liefert der SV42LMNB einen ganz passablen Auftritt. Doch beim ersten Spielfilm mit vielen dunklen Passagen verspielt der Hannspree jede Menge Pluspunkte. Der Grund: Sein Display ist so ungleichmäßig ausgeleuchtet, dass man glaubt, einen Dalmatiner vor sich zu haben. An den Bildschirmkanten sieht es aus, als wären kleine Scheinwerfer hinter schwarzem Pergamentpapier angebracht. Bei hellen TV-Inhalten ist das kein Problem, doch zieht im Fernsehen die Nacht auf, so vergeht einem die Freude. Fans von Gruselfilmen werden sich tatsächlich gruseln ob dieser mageren Displayqualität. Wo es eigentlich tiefschwarz sein sollte, zaubert die Hintergrundbeleuchtung ein helles Grau auf die Mattscheibe. Am besten erkennt man das ganze Desaster, wenn man das Gerät auf eine nicht belegte Eingangsquelle umschaltet. Von einer gleichmäßig ausgeleuchteten Fläche ist der 42-Zöller dann meilenweit entfernt, auch wenn man die Hintergrundbeleuchtung herunterschraubt.

Ebenfalls unangenehm sind die viel zu langen Umschaltzeiten bei HD-Sendern. Wechselt man von Das Erste HD zu ZDF-HD, so kann man gemütlich bis vier zählen, ehe ein bewegtes Bild erscheint. Der Ton meldet sich zwar früher, doch im Gegensatz zu einem Radio ist bei einem TV-Apparat eben das Bild eine nicht ganz unwichtige Komponente. Außerdem bastelt der Hannspree bei jedem Umschaltvorgang für kurze Zeit ein schwarzes Bild dazwischen – und jedes Mal wieder darf man sich aufs Neue über die hellen Ecken ärgern.