Feuer frei oder besser Soundbar an

Im Fernsehen läuft gerade der Vorspann einer dieser schnulzigen Nachmittags-Soaps. Die Musik säuselt vor sich hin. Blauer Himmel, grüne Almwiesen, graphitgraue Berge. Gähn! Und plötzlich: Kawumms! Ein Urknall aus Richtung Flat-TV, der kein Ende nimmt. Nicht bildlich, sondern akustisch. Im Ernst: So beeindruckend muss der Umstieg von Schwarz-Weiß- auf Farbfernsehen, von Rote-Beete-Diät auf Schweinebraten, von Fiat Panda auf Porsche Panamera sein. Die Titelmelodie klingt nicht mehr so bescheiden, als würde man sie mit Watte in den Ohren und einer Bettdecke über dem Kopf hören. Hier kommt Live-Band-Feeling auf. Der erste sprachliche Auftritt des Hauptdarstellers: kristallklar, so sauber und rein, als säße der Blondschopf einem direkt gegenüber. Zwischen dem normalen TV-Ton und der Focal-Performance liegen Welten, ja Lichtjahre. Da sind zum einen die Dynamik und die völlig neuartige Raumfülle. Trat eben noch gefühlt das Hintertupfinger Gesangsduo auf, so gibt nun der Münchener Bach-Chor in Bestbesetzung seine Visitenkarte ab. Während das schwachbrüstige Duo im Wohnzimmer schnell an seine Grenzen stößt, um zumindest an den relevanten Sitzplätzen einigermaßen hörbar zu sein, so ist das Bach-Ensemble omnipräsent. In jeder Ecke, auf jedem Quadratmeter steht mindestens ein Meistersinger, der nicht nur jeden Ton exakt, sondern auch kraftvoll trifft. Schaltet man die Soundbar testweise für kurze Zeit ab, so fühlt man sich emotional und von der Akustik her vom Estádio do Maracanã, dem einst größten Fußballtempel der Welt, in die Kreissporthalle von Böblingen zurückversetzt. Tristesse statt Gänsehaut, besinnliches Advents- statt sommerlich-fetziges Rockkonzert, Dreizylinder mit Benzinsparfunktion anstelle Zwölfzylinder-Feuerwerk mit Turbopower.


Das Schöne: Es muss gar nichts Besonderes über die Mattscheibe flimmern, was inhaltlich oder bildlich fasziniert. Die Dimension-Soundbar schafft es quasi im Vorbeigehen, dass man seine Ohren spitzt. Der bisherige undefinierbare und schwer bekömmliche Klangbrei mutiert zum vielschichtigen Klangteppich. Stimmen, Musik und Hintergrundgeräusche werden wie durch ein Sieb gefiltert und scheinbar über separate Tonspuren aufbereitet. Der Schuss aus der Waffe, das Reifenquietschen des Autos, der Kampfjet im Tiefflug – Klänge ertönen nicht mehr nur stur von da, wo der Flat-TV platziert ist. Durch geschickte Projektion über die Wände kracht, dröhnt und scheppert es endlich auch von hinten und seitwärts. Ein einmaliges Hörerlebnis, 5.1-Sound eben.

Das Sahnehäubchen ist der Subwoofer

Nicht nur bei den großen, actionreichen Szenen. Selbst dem Prasseln von Regentropfen auf einem Dachfenster oder Schritten mit fester Ledersohle auf einer Asphaltdecke verleiht der Tieftöner das gewisse Etwas, das echtes Heimkino-Feeling erst vollkommen macht. Über die Fernbedienung lässt sich der Bass blitzschnell nachjustieren und den persönlichen Vorlieben anpassen. Hierüber ist ebenfalls der »Nachtmodus« aktivierbar. Dieser, verfügbar bei Inhalten im Tonformat Dolby Digital, senkt den Pegel an lauten Stellen und bei Filmmusik ab. Kein schlechtes Feature, denn die Dimension hat so viel Power, dass die Maximallautstärke im Nachbarhaus für schlechte Stimmung sorgen kann. Neben Dolby Digital mit 48 Kilohertz unterstützt die Soundbar auch DTS Surround, ebenfalls mit 48 Kilohertz und bis zu 5.1 Kanälen. Wer die Musik von seinem Smartphone oder Tablet via Dimension wiedergeben will, kann diese per Universal Wireless Receiver von Focal fit für Bluetooth machen. Der Standard Bluetooth aptx gestattet Musik-Streaming in CD-Qualität.