Im Einsatz muss er sich bewähren

Auf Bild- und Tonqualität geprüft, offenbart der Denon-Receiver wenig Überraschungen und schon gar keine unangenehmen. Die Umsetzung analoger Videobilder auf digitales HDMI-Bild gelingt gut, die Skalierung ist scharf, das De-Interlacing zeigt eine stabile Darstellung. Damit erlaubt es der AVR-1910 wirklich, mit einem einzigen Kabel in Richtung Fernseher auszukommen, nämlich dem HDMI. In Sachen Audioqualität überrascht er mit gutem Drehmoment, zieht schon von ganz unten mit Kraft durch und verliert dabei im oberen Frequenzbereich weder Übersicht noch Auflösung. Der Sound wirkt selbst im Grenzbereich nie gepresst oder nervig, somit sind die Amps wirklich vollgasfest auch für authentische Livekonzerte von DVD oder Blu-ray, und auch für fette Soundtracks von Action-Movies stellen sie an Lautsprechern normaler Empfindlichkeit stets gute Reserven bereit. Wer nach THX-Konzept die Lautsprecher nur bis 80 Hertz betreibt und darunter mit aktivem Subwoofer arbeitet, der wird die Denon-Endstufen wohl nie an seine Grenzen bringen.

Denons mit dieser Produktgeneration leicht geänderte Klangphilosophie steht auch dem AVR-1910 mit nun etwas kernigerer, körperhafterer Darstellung gut zu Gesicht. Etwas überraschend ist die Dimension des Zugewinns an Feindynamik und -zeichnung im »Direct«-Modus gegenüber dem normalen Processing. Plötzlich kann man tiefer in das Saxophon hineinhören, knallt die Snaredrum noch zackiger, wirken HiHat und Becken wie frisch poliert. Wer dank guten Raums und Lautsprechern auf Klangregelung und Equalizer verzichten kann, der sollte sich an diese Modi halten, insbesondere bei Musikwiedergabe.