Dazu gehört auch, sämtliche Kabel für alle Anschluss-Eventualitäten mit in den Karton zu packen. Ob HDMI-Kabel, optisches digitales Audio- oder analoges Stereo-Audiokabel, wer den Lautsprecher auspackt und über keinen umfassenden Strippen-Fundus verfügt, kann trotzdem sofort loslegen. Ein Blick auf die Gehäuserückseite offenbart, dass sich Canton auch an dieser Stelle sehr großzügig zeigt. Neben einem HDMI-Ausgang sitzen hier gleich drei HDMI-Eingänge sowie Anschlüsse für einen zusätzlichen Subwoofer, für einen analogen sowie einen koaxialen und einen optischen Eingang und ein Netzwerkkabel. Da kann kommen was will, für die Integration ins Heimkino ist das Sounddeck bestens gewappnet, da es zudem Bluetooth und WLAN unterstützt. So viel Flexibilität ist bei Sounddecks und Soundbars alles andere als selbstverständlich. Der Canton-Schallwandler ist als 2.1-Virtual-Surround-System in Bassreflex-Bauweise mit Passivmembran konzipiert. Die Gesamtleistung beträgt 300 Watt. Für das Mitteltonchassis kommen zwei 50-Millimeter-Aluminiumtreiber, für die hohen Töne zwei 19-Millimeter-Gewebetreiber und für den Bass gleich vier 100 Millimeter große Aluminiumtreiber zum Einsatz.

»Willkommen zu Hause«

…flüstert auch die Fernbedienung, die (mittlerweile in komplett schwarzem Gewand) ein Canton-Dauerbrenner ist. Trotz ihrer kompakten Größe hat sie ein schönes Gewicht und liegt satt in der Hand. Mit 17 Tasten ist ihre Oberfläche klar strukturiert und nicht überladen, die Bedienung gelingt intuitiv. Neben dem Verändern von Quelle und Lautstärke kann man unter anderem Bässe, Mitten und Höhen sowie den Klangmodus anpassen, Songs pausieren oder zum nächsten beziehungsweise vorherigen Titel springen und Bluetooth-Geräte koppeln. Die drei Speichertasten dienen dazu, sie mit individuellen Voreinstellungen zu belegen – hierzu gehören wahlweise Wiedergabelisten in der Spotify-App oder auch Setups im Lautsprecher- und System-Menü (etwa Eingang, Lautstärke, Klanganpassung etc.). Mit dem Steuerstab ist generell viel möglich, man sieht es ihm jedoch (glücklicherweise) nicht an, wodurch auch Sounddeck-Erstbesitzer nicht verschreckt werden. Grundsätzlich kann man das Sounddeck sehr komfortabel über das kleine Front-Display steuern. Canton stellt jedoch über den Fernseher zusätzlich das Einstellungsmenü mittels On-Screen-Display dar. Dieses hat durchaus seine Berechtigung, um ganz entspannt den Kanalpegel (1-Dezibel-Schritte zwischen -10dB und +10db) und Lautsprecher-Abstand (0 bis 9,90 Meter, einstellbar in 10-Zentimeter-Schritten) zu justieren. Ebenso hat man Zugriff auf einen Equalizer und die Modifikation der Sprachverständlichkeit. Über den Equalizer definiert man die Art der Aufstellung des Sounddecks. »EQ1« wählt man, wenn der Lautsprecher frei im Raum steht, »EQ2« und »EQ3« bei Platzierung an einer Rück- oder Seitenwand beziehungsweise in einer Raumecke.

Als Alternative zur mitgelieferten Fernbedienung gelingt auch der Griff zur TV-Fernbedienung: Das Sounddeck 100 ist nämlich dazu in der Lage, den Infrarot-Code einer anderen IR-Fernbedienung zu erlernen. Praktisch ist zudem die Schlummerfunktion: Der Nutzer legt selbst fest, ob sich der Lautsprecher nach 15, 30, 45 oder 60 Minuten in den Standby-Modus schalten soll, wenn kein Signal anliegt. Bevor wir uns den smarten Funktionen des Sounddecks 100 zuwenden, lassen wir die Box erst einmal aufspielen. Zunächst per Bluetooth mit Musik von Amazon Music via Smartphone. Wir starten mit unserem Lieblingsstück »Music« von John Miles, das verschiedene facettenreiche Passagen beinhaltet. Positiv überraschen uns sofort die ersten Sekunden. Die Klavieranschläge sind glasklar, erklingen präzise, geradezu kristallin, aber trotzdem warm. Mit dem Einsetzen der Stimme wird deutlich: Der Canton-Schallwandler spielt nicht nur ein-, sondern mehrdimensional. Er staffelt exakt, Klavier und Stimme verschmelzen nicht, sondern bleiben penibel getrennt, bilden aber dennoch eine homogene Einheit. Dies wird noch deutlicher, wenn die orchestrale Begleitung loslegt. Speziell die Schlagzeuger untermauern einen Genre- und Tempo-Wechsel, es wird hektischer, lauter und rauer, aber nicht blecherner oder scheppernder, wie sich »Music« im Paralleltest auf einem Mittelklassefernseher anhört.