Full-HD, 3D, 4K, Auro-3D, DTS-X, 8K, HDR – die Entwicklung der Unterhaltungselektronik war schon immer von Abkürzungen geprägt. Natürlich sehr zur Freude der Industrie: Denn so konnte und kann man vielen unwissenden Kunden glaubhaft machen, dass nur Geräte zukunftssicher und das absolute Nonplusultra sind, die einen Aufdruck mit den kryptischen Kürzeln tragen. Doch nicht jeder vermeintlich nachhaltige Evolutionsschritt hielt in der Praxis stand und war manchmal mehr Flop als Top, Beispiel dreidimensionales Fernsehen.

Mit Dolby Atmos ist hingegen seit mittlerweile acht Jahren ein Fachterminus am Markt, der bei Heimkino-Enthusiasten bis heute glänzende Augen und bei der Hörprobe im Idealfall vor Freude gerötete Ohren verursacht. Hinter Dolby Atmos verbirgt sich eine spezielle Surround-Sound-Technik, die den Eindruck vermittelt, als seien im Raum einzelne Klangobjekte an bestimmten Stellen platziert. Der Hubschrauber aus dem Actionfilm kreist so beispielsweise direkt über dem Kopf des mittig sitzenden Zuschauers. Regen plätschert wie im Freien. Maximale Effektivität entfaltet Dolby Atmos über zusätzliche Höhenlautsprecher, die entweder in den Raum gerichtet sind oder den Schall über Aufsatzlautsprecher an die Decke richten, von wo dieser zum Zuschauer beziehungsweise Zuhörer reflektiert wird.

Bei den Stichwörtern Aufsatz- oder Deckenlautsprecher klingeln bei vielen Hobby-Home-Cineasten allerdings die Alarmglocken. Das bedeutet nämlich nicht nur die Investition in zusätzliche Boxen und in einen AV-Receiver, der das Tonformat unterstützt. Auch aufwendige Installationen mit Bohrarbeiten an der Decke lassen sich kaum vermeiden. Und bringen Sie das mal bitteschön der Dame des Hauses bei, die Sie schon mit drei Handtaschen bestechen mussten, damit aus dem 55- endlich ein 65-Zöller wurde. Kurzum: Wer das Thema Heimkino nicht mit voller Inbrunst lebt und liebt, sieht sich beim Thema Dolby Atmos gewissen Hindernissen ausgesetzt.

Die gute Nachricht: nicht unbedingt! Denn clevere All-in-One-Geräte wie die Smart Soundbar 10 von Canton beherrschen Dolby Atmos und erzeugen eine dreidimensionale Soundkulisse, ohne dass Sie zur Bohrmaschine greifen müssen, um die Wohnzimmerwände mit zusätzlichen Lautsprechern zu bestücken. Hier ist alles in einem Gehäuse verbaut. Ehrlicherweise muss man zugeben: Auf demselben akustischen und räumlichen Niveau wie komplexe Lautsprecher-Sets, die mit 5.1.2 – also fünf Stand-, zwei Deckenboxen und einem Subwoofer – konfiguriert sind, können Dolby-Atmos-Soundbars nicht agieren. Das ist physikalisch gar nicht möglich. Aber sie bieten deutlich mehr klangliche Plastizität als die klassischen Stereosysteme. Wie viel, das wird Ihnen unser Test noch detailliert verdeutlichen.