So, lange Vorrede, aber was bringt die DM 50 denn nun tatsächlich? Eine ganze Menge! Zunächst einmal ist anzumerken: Sie fällt nicht unangenehm auf. Das hört sich nicht unbedingt nach einem Lob an, ist aber ein großes. Denn nichts ist schlimmer, als wenn der TV-Ton nur insgesamt lauter, dafür aber plärriger klingt. Bei der Canton-Neuheit ist das nicht so. Plätscherte die Titelmelodie des Krimis eben noch als kleines, unmerkliches Rinnsal dahin, so bahnt sich jetzt ein stattlicher akustischer Strom den Weg durch die gute Stube. Man spürt sofort, dass unterschiedliche Soundkulissen wie beispielsweise ein vorbeifahrendes Auto, dazu der Dialog der Hauptdarsteller und die Klingel eines Fahrrads deutlich sauberer voneinander getrennt werden. Der Klang verwischt und verschmiert nicht mehr, sondern ist präziser und greifbarer. Insgesamt ist die Räumlichkeit nun auf einem Niveau, das zumindest Flachbildfernseher mit unsichtbaren Mini-Lautsprechern nie und nimmer auf die Reihe kriegen.

Der Surround-Modus leistet Beachtliches und schafft es, Töne tatsächlich aus unterschiedlichen Richtungen wahrnehmbar zu machen. Vollendeter Stereo-Klang ist bauartbedingt durch den geringen Abstand der Lautsprecher schwer produzierbar, hier hat man mit einem Boxenset bessere Karten. Trotzdem gibt sich das Canton-System auch in dieser Disziplin keine nennenswerte Blöße. Das Gehäuse knarzt nicht und hält selbst dem beachtlichen Maximalpegel ohne Murren Stand. Stimmen ertönen klar und rein, besonders wichtig für einen entspannten TV-Abend. Nicht unterstützt wird das Mehrkanal-Tonsystem DTS 5.1.

Canton hat mitgedacht …

…und trägt dem Trend Rechnung, dass Smartphones und Tablet-PCs zu Hause inzwischen die Renner sind und den guten alten Fernseher mittlerweile ganz schön alt aussehen lassen. Das belegen aktuelle Zahlen der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik gfu: Während der Absatz bei Flat-TVs in den ersten neun Monaten 2013 um 21,6 Prozent einbrach, konnten die flachen, drucksensitiven Computer um satte 88,5 Prozent zulegen. Deshalb ist es mehr als sinnvoll, dass die DM 50 per Bluetooth mit eben jenen Tablets und cleveren Mobiltelefonen koppelbar ist, um Musik und Internet-Radio abzuspielen. Das Endgerät muss mindestens Bluetooth 2.0 unterstützen, aber wer das nicht tut, dürfte in der Regel ohnehin schon entsorgt worden sein. Canton baut auf die sogenannte apt-X Decodierung für Übertragungen in CD-Qualität. Der Unterschied zu gestreamter Musik im Standard-Bluetooth-Verfahren ist nicht zu überhören, 16 Bit und 44,1 Kilohertz sprechen eine deutliche Sprache. Das Koppeln funktionierte im Test auf Anhieb und vollkommen fehlerfrei.