Rund 604 Euro geben die Deutschen für einen neuen Fernseher aus. Der Trend zu größeren Bildschirmen setzt sich seit Jahren fort. Die Geräte mit einer Diagonalen ab 42 Zoll stellten nach Angaben des Home Electronics Markt Index (HEMIX) im vergangenen Jahr mit knapp 71 Prozent den größten Umsatzanteil. Größeres Bild gleich größerer Ton? Sollte man meinen. Diese Gleichung geht offenbar aber nicht auf. Denn Soundbars und Sounddecks legten beim Umsatz erneut zu, sogar um satte 8,8 Prozent. Das zeigt wieder einmal: Die Klangaufhübscher sind aus deutschen Wohnzimmern nicht mehr wegzudenken. Einerseits, weil eine Notwendigkeit zum Nachrüsten besteht. Andererseits, weil die speziellen TV-Lautsprecher ihren Job größtenteils souverän erledigen und die klanglichen Defizite vieler Flat-TVs effektiv ausmerzen.

Mit der DM 76 hat Canton seine Sounddeck-Flotte weiter ausgebaut. Während Soundbars auf den Boden oder vor den Fernseher gelegt beziehungsweise an der Wand montiert werden, eignen sich Sounddecks in erste Linie dazu, um den TV-Apparat darauf zu stellen. Cantons neuer schicker Lautsprecher ist preislich, von den Abmessungen und auch von der Ausstattung her zwischen der DM 60 und der DM 101 einzuordnen. Die Gesamtleistung der drei 2.1-Systeme ist mit 200 Watt identisch. Unterschiede gibt es jedoch bei den Gehäusedimensionen und der Bestückung. So kommt die extrem kompakte DM 60 gerade mal auf eine Breite von knapp 55 Zentimetern, während die DM 101 mit einem Meter fast doppelt so viel Platz benötigt. Die DM 76 reiht sich mit 72,5 Zentimetern exakt in der Mitte ein. Bei der Tiefe mit rund 30 und der Höhe von etwa sieben Zentimetern spielt das Trio auf einem Niveau. Schaut man auf die Unterseite der Sounddecks, so bemerkt man ein signifikantes Detail. DM 76 und DM 101 protzen hier mit vier 100-Millimeter-Tieftönern, während Canton der DM 60 lediglich zwei Tieftonchassis spendiert hat. Im Mitteltonbereich weist die DM 101 jedoch vier 50-Millimeter-Chassis aus, während die DM 76 mit zwei Mitteltönern auskommt.

Bei der 7,75 Kilo schweren Box wird sofort deutlich, dass es sich um keine Billig-Lösung aus dem Baumarkt oder vom Discounter-Wühltisch handelt. Die Masse spürt man, wenn man den Lautsprecher an seinen Bestimmungsort transportiert. Zum Gewicht trägt auch die Glasplatte auf der Oberseite bei, die den seidenmatten schwarzen oder weißen Korpus überzieht. Fingerabdrücke springen hier nicht ganz so stark wie auf Hochglanzoberflächen aus Kunststoff ins Auge. Außerdem lässt sich das Glas leichter reinigen – schließlich muss man sich keine Sorgen um Mikrokratzer machen, die speziell schwarze Kunststoffoberflächen schnell unansehnlich werden lassen. Die Verarbeitung der DM 76 ist wie die der anderen Canton-Soundbars aus dem hessischen Weilrod exzellent. Die Ecken sind abgerundet, das Gehäuse wirkt sehr stabil, standfest und verwindungssteif. Vier runde Metallfüße sind mit Gummi überzogen, um sensible Oberflächen nicht zu beschädigen. In die Front ist ein schwarzes Metallgitter eingelassen. Erst im eingeschalteten Zustand gibt das Sounddeck sein blaues Display preis. Dieses ist gut abzulesen und praktisch, weil es eine nützliche Orientierung bietet. Welche Lautstärke ist gewählt, wo stehen Bässe, Höhen und Mitten, für welchen Play-Modus und welche Eingangsquelle hat man sich entschieden? An der Front kann man jedes Detail sofort ablesen, wodurch sich der Bedienkomfort steigert. Damit sich der Zuschauer im abgedunkelten Heimkino nicht dauerhaft gestört fühlt, leuchtet das Display nur für jeweils fünf Sekunden auf und hält sich dann wieder dezent im Hintergrund.