Energie der Soundbar

Mangels Verfügbarkeit eines Dolby-5.1-Signals aus meinem Satelliten-Receiver wählte ich den DVD-Spieler als Quelle. Der Action-Thriller »Passwort: Sword Fish« sollte schnell die Rundum-Qualität des Klangbalkens ausloten. In den ersten fünf Minuten des Streifens ist eigentlich schon alles dabei, was im Heimkino Spaß macht. Angefangen von einem langen Monolog von John Travolta über die explosive Mischung einer lebenden Splitterbombe und donnernden Rotorblättern eines Hubschraubers bis zur atmosphärischen Wiedergabe einer Flughafenszene – die Center-Qualität, die Pegel- und Basstauglichkeit sowie die Fähigkeit der authentischen Rundumbeschallung werden hier bestens auf die Probe gestellt. Ich musste mich zweimal vergewissern, dass nicht auch mein Heimkino inklusive Subwoofer versehentlich mitläuft. Eigentlich nicht zu glauben, was dieser Donnerbalken da an Tiefbass heraushaut. Die Explosion mit vorbeizischenden Stahlkugeln stand der Wahrnehmung in meinem Heimkino in kaum etwas nach. Nun gut, bei genauerem Hinhören merkt man schon, dass gegenüber einem erwachsenen Heimkino mit Subwoofer und diskreten Boxen rundum ein paar Hertz im Frequenzkeller fehlen und die Klangwolke von hinten nicht ganz so deutlich aufgelöst wird. Doch diese Feinheiten fallen nicht sofort auf. Auch als später im Film ein Transporthubschrauber Typ Chinook mit Tandemrotoren einen fahrenden Bus in die Luft hebt, donnert es gewaltig – und zwar so, dass einem das erdrückende Wabern der Rotoren durch Mark und Bein geht.

In punkto Rundumbeschallung leistet der Panorama also Erstaunliches: Er erzeugt tatsächlich die Illusion, nicht nur Betrachter zu sein, sondern man fühlt sich deutlich mehr in die Handlung einbezogen. Sei es durch die Geräusche eines Helikopters, der von hinten rechts nach vorne links fliegt, oder nur die akustische Atmosphäre einer großen Flughafenhalle – in jedem Fall ist man mehr im Geschehen als nur dabei.

Hört, hört

Der nächste Durchgang galt Musik, aber auch Fernsehton im Stereo-Modus. Obgleich im Nahfeld gut aufgelöst und tonal weitestgehend korrekt, wirkt Musik im Hörabstand von vielleicht vier bis fünf Metern etwas unausgewogen. Die schmale Stereobasis schafft in diesen Hörabständen prinzipbedingt keine gute Mittenlokalisierung. Das Blatt wendet sich, sobald auf Surround-Modus gestellt wird. Dann klingt das Panorama räumlich auf den Punkt mit breiter Basis und tonal deutlich ausgeglichener. Dies gilt sowohl für die Wiedergabe von Musik als auch für den Fernsehton.