Genau darauf haben wir gewartet: auf einen schmalen, wenig Platz beanspruchenden Soundbalken unter dem Flat-TV als probates Mittel gegen die Klangarmut vieler Flachbildschirme, denn selbst bekennende HiFi-Freaks werden sich für den guten Ton nur ungern ihr Wohnzimmer mit unzähligen Lautsprechern zupflastern wollen. Doch Canton, Yamaha und Co. sei Dank gibt es ja die sogenannten Soundbars – Lautsprecherzeilen für jeden Geldbeutel. B&W hat sich ein wenig Zeit gelassen und den Markt erst einmal sondiert, bevor man sich an die  Entwicklung eines eigenen Klangbalkens machte. Inzwischen haben die Briten mit Blick auf die Wünsche und Nöte des Endverbrauchers den »Panorama« herausgebracht. Er sieht – wie auch die meisten Flachbildschirme – edel aus, lässt sich unauffällig unter den Bildschirm montieren und einfach anschließen.

Doch die Soundbar würde nicht den Namen B&W tragen, wenn sie nicht auch klanglich hohen Ansprüchen genügte. Hinsichtlich der Technik bedienten sich die B&W-Ingenieure ihrer eigenen unzähligen Entwicklungen. Dem Panorama kommt damit die geballte Erfahrung aus 40 Jahren Lautsprecher- und Elektronik-Entwicklung zugute. Neben neun Chassis sind sechs digitale Endstufen verbaut. Drei digitale Toneingänge nehmen Dolby Digital- oder DTS-Datenströme entgegen. So gelangt der Ton ohne unnötige D/A-Wandlung etwa vom digitalen Sat-Receiver oder dem DVD-Spieler direkt in den Klangriegel, um dort die nötige Wandlung zum analogen Mehrkanalton zu vollziehen. Im Unterschied zu üblichen Heimkinos sind die Lautsprecher jedoch nicht im Raum verteilt, sondern konzentriert unter dem Fernseher platziert und zeichnen von dort für Heimkino-Perspektiven verantwortlich. Verpackt ist die geballte Technik in einem stabilen Aluminiumgehäuse, das zudem intern mit leichten Verbundwerkstoffen versteift ist.

Um der wesentlichen Rolle des Centers im Heimkino gerecht zu werden, wurde diesem besondere Aufmerksamkeit zuteil. Zwei glasfaserverstärkte Mitteltöner und eine Hochtonkalotte mit Aluminium-Membran kümmern sich um den sensiblen Sprachbereich. Beim Hochtöner kommt die Nautilus-Technologie im Verborgenen zum Einsatz – im Prinzip eine Art »schwarzes Loch« der Akustik: Die kleine Hochtonmembran strahlt den Schall ja nicht nur nach vorne, sondern auch nach hinten ab. Sinnvoll nutzbar ist jedoch lediglich der nach vorne in den Hörraum abgestrahlte Schallanteil. Der rückwärtige Schallanteil muss bestenfalls so gut absorbiert werden, dass keine Reflexion auf die empfindliche Membran trifft. Ist das rückwärtige Gehäuse schmal und vor allem lang genug, um den Schallanteil »tot« laufen zu lassen, so wird die Membran nicht belastet und darf sich auf ihre wesentliche Arbeit konzentrieren.