Markantestes Merkmal ist jedoch das so genannte Clickpad. Dabei berührt der Daumen oder ein beliebiger anderer Finger eine kleine Fläche. Alle Optionen des gerade ausgewählten Geräts werden komplett am Bildschirmrand eingeblendet. Egal, ob Sie eine Aufnahme starten, eine DVD abspielen oder einen bestimmten Musiktitel anwählen möchten: Die Navigation erfolgt immer durch das sachte Gleiten über das Clickpad. Dann, der Name verrät es bereits, erfolgt die Auswahl durch einen Fingerdruck. Mehr Komfort geht nicht. Die Fernbedienung und die Tasten reagieren präzise, das Konzept hat man schnell verinnerlicht.

Dem Vergnügen steht nichts mehr im Wege

Das 46 Zoll große Display besitzt natürlich eine Full-HD-Auflösung mit 1920 mal 1080 Bildpunkten. Die Bildwiederholrate beträgt 120 Hertz, unterstützt wird auch das Blu-ray Audioformat Dolby TrueHD und unkomprimierter Mehrkanal-PCM. Direkt Fernsehen kann man über den Bose leider nicht. Dazu fehlt ein entsprechender Tuner für digitales Antennenfernsehen (DVB-T) beziehungsweise Kabel- (DVB-C) oder Sat-TV (DVB-S). Allerdings lässt sich dieses Problem durch das Anschließen einer geeigneten Settop-Box einfach lösen.

Und dann geht sie los, die Reise in bislang ungeahnte akustische Welten im Bereich der Flachbildfernseher. Mit einer Tiefe von 15,2 Zentimetern kann der Bose zwar nicht mit den superschlanken Flat-TVs zahlreicher Konkurrenten mithalten, aber das ist auch gut so. Denn die im VideoWave verbaute Technik benötigt nunmal ein wenig Platz, und im erbitterten Wettkampf um den flachsten Fernseher haben leider zahlreiche Hersteller vergessen, dass zum guten Bild auch ein guter Ton gehören sollte.

Den Kritikern zum Trotz ...

Tonal ist der VideoWave nicht gut, sondern genial. Dass man einfach nicht genug von seinen Klangeigenschaften bekommen kann, dafür sorgt der bereits eingangs erwähnte Democlip. Der dauert keine zwei Minuten, demonstriert aber mehr als einprägsam alle akustischen Charakteristika und Stärken, die der Bose auf Lager hat. Die Palette reicht von den Geräuschen eines Uhrwerks und einer Kuckucksuhr über Glockenschläge, Straßenlärm, eine Fahrt mit der Pferdekutsche, ein imposantes Feuerwerk, einen Hubschrauberflug und endet in einem klassischen Kurzkonzert, das dem Zuschauer im positiven Sinne durch Mark und Bein geht.

Der Germanist muss in diesem Zusammenhang das sprachliche Relativitätsprinzip zu Hilfe ziehen: Auch wenn wir schier unzählige Begriffe und Satzkonstruktionen zur Verfügung haben, so stößt der Mensch in besonderen Augenblicken doch an seine Grenzen. So wie beim VideoWave: Wie soll man etwas derart Fulminantes beschreiben, das man nur hören kann? Unglaubliche Kraft, Dynamik, Präzision und Wucht – abgedroschene und emotionslose Floskeln, die dem Bose nicht annähernd gerecht würden. Es geht, wenn überhaupt, nur über die Gefühlsebene. Stellen Sie sich vor, Sie sind mittendrin: beim Grönemeyer-Konzert unmittelbar vor der Bühne und 50.000 mitsingenden Zuschauern im Stadion, beim Autorennen in der Boxengasse, aber ohne Kopfhörer, und gleiches gilt auch für das Fußballspiel Ihrer Lieblingsmannschaft im Aztekenstadion in Mexico City vor 105.000 grölenden Fans oder die Opern-Aufführung in der Mailänder Scala. Dank des VideoWave haben Sie stets ein Abo für die erste Reihe.