In einem persönlichen Gespräch erzählte Dr. Bose dem Autoren, dass er in seinen Studienjahren oftmals am Wochenende zu seinen Eltern gerufen wurde, weil deren HiFi-Anlage nicht mehr funktionierte. Allerdings war diese nicht ein einziges Mal defekt. Vielmehr war es der Druck auf eine falsche Taste oder eine andere Fehlbedienung, die zum vermeintlichen Ausfall geführt hatte. In dieser Zeit hat er sich geschworen, dass das bei seinen eigenen Produkten unter keinen Umständen passieren darf. Jeder, und wirklich jeder soll die Systeme bedienen können, um in den Genuss von Musik- und Filmwiedergabe zu kommen. Anhand der Bose 3 2 1 GSX werden wir feststellen, ob dieses Versprechen bis heute gilt.
Der Gewinner steht am Anfang fest
Für 1.950 Euro wechselt die Bose 3 2 1 GSX – verpackt in einen einzigen Karton – den Besitzer. Nach dem Öffnen hat man ruckzuck Media Center, Acoustimass-Modul, beide Gemstone Speaker Arrays, die lernfähige Fernbedienung und das erforderliche Zubehör – inklusive eines HDMI-Kabels! – in der Hand. Die Stromversorgung der Anlage erfolgt per Netzkabel, das am Acoustimass-Subwoofer angeschlossen wird. Per Steuerleitung wird das Media Center mit Energie versorgt. Über die gleiche Leitung erfolgt die Signalübertragung in entgegengesetzter Richtung. Die Gemstone Speaker Arrays bekommen ihre Signale ebenfalls vom Acoustimass-Bass, der intern für die richtige Frequenzzuteilung sorgt. Im Auslieferungszustand ist dieses Kabel ein Verbund aus zwei Leitungen. Je nach Aufstellungsvariante teilt man es durch einfaches Ziehen soweit auf, dass sich der Rest unsichtbar zum Beispiel hinter einem Sideboard verstauen lässt. Die kleinen Lautsprecher können mit Hilfe mitgelieferter Gummifüße direkt auf dem Sideboard platziert werden. Darüber hinaus bietet Bose im Zubehörprogramm Lösungen für die Platzierung auf dezenten Stativen, zierlichen Ständern oder an der Wand.
Bei der Platzierung des Acoustimass-Moduls gibt es, akustisch betrachtet, kaum Einschränkungen, denn das menschliche Gehör kann tiefe Töne zwar wahrnehmen, ist aber unfähig, deren Herkunftsort zu bestimmen. Der Einfachheit halber lohnt sich die Aufstellung links oder rechts des TV-Geräts auf dem Boden.
Damit wir nicht nur hören, sondern auch sehen können, muss ein Bildschirm angeschlossen werden. Dafür bietet das Media Center die Möglichkeiten FBAS (Composite), S-Video, Komponente und HDMI an. Soweit der Fernseher über einen HDMI-Anschluss verfügt, ist dieser Verbindung aus qualitativen Gründen der Vorzug einzuräumen. Damit ist die Verkabelung nach nicht einmal 20 Minuten abgeschlossen. Jetzt stünde uns eigentlich der oftmals langwierige Einrichtungsvorgang bevor – doch nicht so bei Bose, denn nach dem Einschalten ist diese 3 2 1-Anlage sofort betriebsbereit. Dem Nutzer stehen jetzt drei Wege offen, um fortzufahren. Entweder man folgt der exzellenten Bedienungsanleitung, die in Papierform vorliegt, oder man entscheidet sich für die Installations-DVD, die nicht nur Erklärungen liefert, sondern auch prüft, ob die Lautsprecher korrekt platziert und kanalrichtig aufgestellt sind. Den dritten Weg kann beschreiten, wer mit dem Umgang von Menüführungen vertraut ist: einfach auf der Fernbedienung die Taste »System« drücken und sich Schritt für Schritt durch das logische Bedienkonzept hangeln. Dass man dabei kein einziges Mal in die Bredouille kommt, ist der Einblendung von Erklärungstexten zu verdanken. Eine bessere, einsichtigere Struktur haben wir noch nicht gesehen.
Juke Box Hero uMusic
Formulierungen à la »Intelligent Playback System« lassen erfahrene Redakteure kalt. Zu umfangreich sind die Marketing-Sprüche geworden, mit denen sie tagtäglich bombardiert werden. Umso größer ist dann die Überraschung, wenn hinter solchen Überschriften ordentliche Substanz zu finden ist. Die Bose 3 2 1 GSX hat einen Speicher, der insgesamt 200 Stunden Musik aufnehmen kann. Gut, solche Lösungen kennen wir zur Genüge. Aber das Bose-»Intelligent Playback System« erkennt auch noch, welche Musik der Besitzer gerne hört – und das auch passend zu seiner Stimmung. Wie funktioniert das denn?
