Auch die »inneren Werte«, die man als normaler Anwender zu sehen bekommt, reißen keinen Smartphone-Junkie vom Hocker. So kommt das On-Screen-Menü mit vergleichsweise geringer Auflösung und ohne poppige Grafiken oder gar Animationen daher. Auch an dieser Stelle hielten sich die Ingenieure an die Vorgabe, dass nichts ins Produkt kommt, was nicht der Performance hilft. Entsprechend zeigt sich das Menü funktional und ohne Schnickschnack. Das gilt auch für die handliche Fernbedienung, die dank ihrer vergleichsweise geringen Zahl an beleuchteten Tasten gut sortiert ist und so im Alltag die Handhabung recht angenehm macht – zumal sie nach entsprechender Einrichtung auch die anderen Geräte der Anlage, etwa Fernseher und Blu-ray Player, ebenfalls zu kontrollieren vermag.

Solide Ausstattung

Ein paar Extras stecken dann noch unter dem exakt verarbeiteten Deckel. Hierzu zählen unter anderem die integrierten Audio-Quellen wie etwa der Tuner. Der empfängt UKW, DAB und DAB+. Dann gibt es noch einen Streaming-Player. Der bekommt seine Daten entweder von einem angeschlossenen USB-Speicher, über den Netzwerkanschluss aus dem Internet oder einem lokalen Server. Die USB-Schnittstelle kommuniziert auch direkt mit einem angestöpselten Apple-Mobilgerät. Per vTuner sind über tausend Sender aus aller Welt und jeder nur erdenklichen Musikrichtung per Internet zu empfangen. Per DLNA-Standard lassen sich von lokalen Media-Servern und vielen Programmen/Apps Musik auch durch das Netzwerkkabel direkt in den Arcam beamen. Der integrierte Player versteht die gängigsten Dateiformate von MP3 über MP4/AAC (iTunes), WAV (PCM), WMA und natürlich FLAC. Die Dateien dürfen bis zu 24 Bit quantisiert sein, allerdings ist die Abtastrate auf 48 Kilohertz begrenzt. Damit scheiden zwar super-hochauflösende Dateien aus, für normale, gekaufte Daten und gerippte CDs ist das kein Problem. Wer höher Aufgelöstes abspielen möchte: Das beherrschen heute auch die meisten Blu-ray Player, und den schließt man ohnehin an den AVR750 an.

Natürlich gibt es auch passende Apps, um den Arcam zu steuern, und zwar gleich zwei verschiedene. Da ist zum einen die ArcamRemote-App, die die Funktionalitäten der Fernbedienung und des On-Screen-Displays auf dem Touchscreen vereint, und zum anderen das Arcam SongBook, eine angepasste und zudem kostenlose Variante des bekannten DLNA-Players, mit der sich besonders übersichtlich und flott durch die Musik vom Server navigieren lässt. Die ArcamRemote gibt sich zwar extrem informativ, übersichtlich geht aber anders. Dann gibt es da noch eine kleine Hürde, über die viele Anwender, auch die Tester, stolpern. Denn so ohne Weiteres kommuniziert die ArcamRemote-App nicht mit dem Receiver. Diesen muss man zunächst mit der physischen Fernbedienung im Menü zur Steuerung per IP-Protokoll freischalten, dann geht alles wie von selbst. Es gibt sogar eine, leider ebenfalls etwas versteckte Funktion in der App, von der sich andere Hersteller gerne eine Scheibe abschneiden könnten: In der Regel suchen diese Steuer-Apps zunächst bei jedem Start nach einem bekannten Gerät, was den Start um oft mehrere lästige Sekunden verzögert. In der ArcamRemote-App lässt sich ein einmal gefundenes Gerät, im Testfall der AVR750, mit seiner Netzwerkadresse speichern und so quasi fixieren. Die startet dann ohne die zähe Suche, man kann sofort damit arbeiten. Super.