Bestimmt hat Ihnen der Weinhändler Ihres Vertrauens schon manch guten Tropfen ans Herz legt, der wie für Sie gemacht scheint. Oder Sie haben von einem Barista wertvolle Tipps bekommen, wie Sie das Aroma der raffinierten Röstung voll zur Geltung bringen. Angesichts solcher Erfahrungen stellen wir nicht eine Sekunde lang den Mehrwert edler Produkte oder die Bedeutung einer fachlichen Beratung in Frage. Wir wissen bei jedem einzelnen Schluck diese durch besondere Hingabe entstandene Delikatesse zu schätzen. Und wir sind den Fachleuten dankbar, die unseren Horizont erweitert haben. Die Moral von der Geschichte lässt sich eins zu eins auf jedes andere Luxusgüter-Segment sowie auf den Dienstleistungssektor übertragen. Aber in Zeiten, in denen vermeintliche Schnäppchen mit ihren falschen Sparversprechen um unsere Gunst buhlen, kann es schnell passieren, dass man die eigenen Ansprüche herunterschraubt – bis man irgendwann Lehrgeld gezahlt hat.

Zudem stellt der heutige Markt nie dagewesene Anforderungen an Kosteneffizienz, mit denen sich Hersteller und der ortsansässige Fachhandel irgendwie arrangieren müssen. Diese Entwicklung führt dazu, dass manche Akteure ihre Produkte oder ihr Beratungsangebot weniger konsequent auf Werthaltigkeit ausrichten und somit die tragenden Säulen des Geschäfts ins Wanken bringen. Davon kann auch Familie W. ein Lied singen, die sich allerdings auf eine einfache Wahrheit besonnen hat: Wir als Kunden haben es in der Hand, welche Produkte wir kaufen und wo wir dies tun. Und wie sich zeigen sollte, lieferte dieser Besuch zugleich ein Paradebeispiel dafür, wie gut sich das HiFi-Hobby mit dem Anspruch an ein wohnliches Umfeld in Einklang bringen lässt.

Wir fahren in eine ganz normale Wohngegend des nördlichen Ruhrgebiets, dort haben sich Uwe W. und seine Frau zusammen mit Sohn Sascha W. nebst Gattin gemeinsam ein Haus gekauft. Das sollte natürlich ein harmonisches Miteinander zweier Generationen unter einem Dach ermöglichen, doch darüber hinaus haben die vier ihr neues Heim ausgesucht, um damit den Traum eines jeden Klangenthusiasten zu verwirklichen: »Wir haben bei der Suche darauf geachtet, dass die Räume gute Voraussetzungen zum Musikhören bieten«, berichtet Uwe W., während wir am Kaffeetisch sitzen. »Schlussendlich haben wir gemerkt, dass dieses Haus für uns ideal ist, wenn wir auf beiden Etagen die Wand zwischen Wohnraum und Küche entfernen.« Sohn Sascha ergänzt: »Bei der Begehung hatte ich immer auch die Aufstellung der Lautsprecher im Kopf.«

Zum Glück stellte sich diese Überlegung nur einmal, denn der Grundriss beider Etagen ist identisch, die Anlagen sind dementsprechend an der gleichen Stelle aufgebaut. Die Lautsprecher stehen dabei recht nah an den Seitenwänden und haben nur einen Mauervorsprung im Rücken. »Diesen Tipp haben wir auch von Herrn Salzmann bekommen«, erzählt Frau W., während sie »So Lonely« von The Police auflegt, »denn wir wollten beim Musikhören in die Wohnküche schauen können.«