Langsam entfernt sich der Zug. Von Hamburg aus hat er die i-fidelity.net-Redakteure bereits bis nach Fredericia gebracht. Doch noch liegt das Ziel der Reise gut zwei Stunden entfernt. Wir wollen nach Aalborg in Nord-Jütland. Entschleunigt bewegt sich die Bahn durch grüne, immer wieder von Seen durchzogene Weidelandschaften. Zum Arbeiten lädt diese Aussicht nicht wirklich ein, Träumen geht in dieser Umgebung weitaus besser. Und hier sollen High-End-Lautsprecher gefertigt werden? Dabei versteht sich die Frage eher rhetorisch, denn Dänemark hat eine lange Geschichte im HiFi- und High-End-Bereich. Angefangen bei den Design-Ikonen aus dem Hause Bang & Olufsen über die HiFi-Marken Dali, Dynaudio, Ortofon und Audiovector, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Guter Klang und gutes Design haben in diesem Land Tradition.

In die Reihe der genannten Unternehmen gehört auch Dantax Radio, das 1969 von John Peter Jensen gegründet wurde. Bis heute steht der sympathische Seniorchef der Firma mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung mit Rat und Tat zur Seite. Heute arbeitet sein Sohn Peter Bøgh Jensen mit dem Team daran, die Erfolgsgeschichte fortzuschreiben. Zwischenzeitlich gehörte auch der Chassis-Hersteller ScanSpeak zum Portfolio von Dantax Radio, was sicher ein Teil der Erklärung dafür ist, dass die Chassis sowohl für die ScansonicHD- als auch für die Raidho-Schallwandler, die seit 2009 zum Dantax-Portfolio gehören, heute allesamt selbst hergestellt werden. Die Fertigung aller Lautsprecher erfolgt in Pandrup, einer 10.000-Einwohner-Gemeinde, die rund 25 Kilometer nördlich von Aalborg liegt. Bei der Nähe zur Nordsee und der an Sommerurlaub erinnernden Landschaft fällt die Vorstellung schwer, dass hier Lautsprecher für hochwertige Musikwiedergabe gefertigt werden.

Was sich bei Dantax Radio allerdings hinter einer gewöhnlichen Industrie-Fassade abspielt, versetzt uns in Erstaunen. Von Fließbandarbeit kann hier keine Rede sein. Es gibt ein gutes Dutzend Arbeitsplätze, an dem nahezu jeder Schritt der Fertigung per Hand erledigt wird. Da die beiden Marken weltweit in vierzig Ländern vertreten sind, kann man sich leicht ausmalen, wie viele Lautsprecher hier gebaut werden müssen. Dass hier kein Pfusch stattfindet, dafür sorgt Fertigungsleiter Freddy Andersen, der selbst der hochwertigen Musikwiedergabe verfallen ist und sämtliche Neuentwicklungen akribisch überprüft, sowohl im Messlabor als auch im Hörraum. Dass auf mögliche Automatisierungen verzichtet wird, begründet er mit dem hohen Fertigungsanspruch und der Erkenntnis, dass Kunden diesen Aufwand zu schätzen wissen.

Dann folgen wir Freddy Andersen doch jetzt in die Lautsprecher-Herstellung, um uns einen konkreten Eindruck zu verschaffen.

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