Andrea Amati (1505 - 1577) ist der Gründer der berühmten »Scuola di liuteria« (Geigenbauschule) in Cremona des 16., 17. und 18. Jahrhunderts. Bekannt als einer der talentiertesten Geigenbauer der Geschichte, erschuf Amati Instrumente von unübertroffener klanglicher Vitalität und Süße. Die sorgfältige Auswahl von Hölzern und wundervollen Lackierungen zeichnen die Arbeiten dieses großartigen Künstlers aus. Soweit bekannt, existieren weltweit nur noch 16 Instrumente von Andrea Amati, wovon einige im Auftrag von Karl IX von Frankreich hergestellt wurden.
Sonus Faber Amati FuturaDie Amati Futura wurde aus den Erfahrungen und Entwicklungen geboren, die im Zuge des Projektes
»The Sonus Faber« gemacht wurden – sowohl in ästhetischer, als auch in technologischer Hinsicht. Die Amati Futura ist Teil der Homage-Serie, die als Tribut an die großen Geigenbauer der cremonesischen Schule geschaffen wurde. Sie steht damit in direkter Verbindung zu Sonus Fabers klassischer Tradition, soll aber zugleich radikal innovativ und fortschrittlich sein.
Das Ziel der Sonus-Faber-Entwickler war es, die Erkenntnisse aus dem Bau des Superlautsprechers und Technologieträgers »The Sonus Faber« zur bestmöglichen Reproduktion von Musik in ein kompakteres und erschwinglicheres Format zu übertragen. Die Amati Futura ist die erste Frucht dieser Bemühungen.
Elektroakustischer AufbauLautenförmiger 3,5-Wege Standlautsprecher mit »Stealth Reflex«; umfassend optimiertes Entkopplungssystem zwischen Lautsprecher und Boden durch Verwendung des Sonus Faber eigenen »L.V.T.«-Systems (Low Vibration Transmission); Ein »T.M.D.« (Tuned Mass Damper) soll für zusätzliche Beruhigung vagabundierender Restresonanzen durch Umwandlung der kinetischen Energie in Wärme sorgen. Die ebenfalls aus der »The Sonus Faber« entliehene, para-aperiodische »Stealth Reflex«-Technik kommt als Luftmassenresonator unterstützend in den unteren Frequenzbereichen zum Einsatz.
GehäuseakustikDas Gehäuse ist die jüngste Entwicklungsstufe von Sonus Fabers patentiertem Lautendesign. Die progressiv gerundeten, mehrschichtigen Seitenwände sind in einer sich selbst bedämpfenden (»constrained layer damping«) Konstruktion aufgebaut. Das »akustische Ambiente« wurde für jedes Chassis einzeln optimiert, um dem theoretischen Ideal so nahe wie möglich zu kommen. Spezielle Versteifungsrippen wurden in jeder der akustischen Kammern strategisch genau platziert.
Innovative Features Eine massive Spannzange, bestehend aus zwei CNC-gefrästen, vernickelten Avional-Kegeln (Avional ist eine hochfeste Aluminiumlegierung aus 4,75% Kupfer, 0,5% Magnesium und 1,4% Silizium.) an der Kopf- und an der Bodenplatte des Gehäuses wirkt wie ein »Exo-Skelett«. Sie soll dafür sorgen, Resonanzen in den Gehäusewänden unter Kontrolle zu bringen und auszumerzen. Die beiden Endstücke werden von den doppelten, flügelartigen Metallstreben an der Rückseite des Gehäuses zusammengehalten. Zusammen funktionieren sie als Hochgeschwindigkeitsverbindung zum schnellen Ableiten der Resonanzen in die spezielle Fußkonstruktion des Lautsprechers.
Ein sogenannter »Tuned Mass Damper«, eine Art Stoßdämpfer für bewegte Massen mit multiplen Abstimmfrequenzen, soll noch verbliebene Restresonanzen in Wärme (Thermo-Kinetic) verwandeln. Ähnliche Konstruktionen kommen auch in Wolkenkratzern und in Formel-1-Autos zum Einsatz.
Der Lautsprecher ist durch das patentierte »L.V.T.«-System (Low Vibration Transmission) mechanisch vom Fußboden entkoppelt. Dabei handelt es sich um ein auf Elastomeren basierendes Aufhängungssystem, um unerwünschte Übertragung von Resonanzen auf den Hörraum massiv zu vermindern, wobei auch akustische Rückkopplungseffekte blockiert werden.
Der »Stealth Reflex« ist Sonus fabers patentierte Lösung zur Verwirklichung eines para-aperiodischen Systems zur Gehäuseventilation. Die Eigenschaften dieses Systems sollen einen erweiterten Tiefbassumfang bei gleichem oder geringerem Gehäusevolumen und weniger Tieftonverzerrungen ermöglichen. Darüber hinaus hat es den Vorteil, die tückischen »Schnüffelgeräusche« herkömmlicher Bassreflexöffnungen vollständig zu eliminieren.
Gehäusefinish Das Finish der Holzteile der Amati Futura ist direkt von »The Sonus Faber« abgeleitet und, in bester Geigenbauer-Tradition, mit sieben Lagen handpoliertem Lack versiegelt. Die Metallteile des »Exo-Skeletts« aus Avional verdanken ihr edles Aussehen einem exklusiven, chemischen High-Tech Prozess zur Oberflächenvergütung. Die dabei entstehende Oberfläche ist über 30 Mikrometer dick, extrem hart und ebenmäßig und mit einer bemerkenswerten Korrosionsfestigkeit ausgestattet. Diese Oberfläche entsteht in einem mehrstufigen Prozess, zuerst mit einer Glanzpolitur/Beschichtung, gefolgt von zwei weiteren Durchgängen mit jeweils leicht unterschiedlichen chemischen und zeitlichen Abläufen.
Treiber Trotz der Verwendung fortschrittlichster Technologien und Messmethoden ist man bei Sonus Faber davon überzeugt, dass es am Ende des Tages nur ein ultimatives Instrument zur Beurteilung der Konstruktionsdetails gibt: das menschliche Ohr.
In der Entwicklungsphase wird jedes einzelne Bauteil zusätzlich zu seinen technischen Eigenschaften nach Gehör analysiert und nur bei bester Eignung seiner Bestimmung zugeführt. Alle Treiber werden exklusiv für Sonus Faber von angesehenen skandinavischen Herstellern gefertigt. Darüber hinausgehende Verbesserungen, wie für die Amati Futura erforderlich, erfolgen vor Ort im Werk von Sonus Faber.
Das Hochtonspektrum Der Hochtonbereich wird von einem »Ultra dynamic linearity« 29-Millimeter-Ragnar Lian Kalottenhochtöner erzeugt, der viskoelastisch von der Schallwand isoliert ist.
Das MitteltonspektrumDer Mitteltöner ist das Kernstück der Amati Futura-Treiber. Der 179-Millimeter-Konus wurde wegen der Natürlichkeit seines Klangs ausgewählt. Die Verwendung eines speziellen, luftgetrockneten, nicht-gepressten Zellstoffes soll ihm seine unnachahmliche Lebendigkeit verleihen. Das kraftvolle Magnetsystem mit der 1,7-Zoll-Schwingspule und dreifachem Kellog/Goeller-Kupferringen machen die Einheit quasi frei von unerwünschten Wirbelströmen, reklamiert Sonus Faber. Wie der Hochtöner ist auch der Mitteltöner aufwendig viskoelastisch von der Schallwand entkoppelt.
Das TieftonspektrumDie beiden 220-Millimeter-Tieftöner wurden laut Sonus Faber auf bestmögliche Definition in ihrem jeweiligen Passband optimiert. Dafür kommen AlMg-Konusmembranen (Aluminium/Magnesium) in einem »schichtbedämpften« Aufbau zum Einsatz. Die Bedämpfung der Membranresonanzen erfolgt mit einem feinporig geschäumten Hysterese-Elastomer. Die ebenfalls wirbelstromfreien 1,5-Zoll-Schwingspulen der Tieftöner sollen in Zusammenarbeit mit den langhubigen Magnetsystemen exzellente Performance sowohl in Sachen Dynamik als auch bei der Linearität garantieren.
Die Frequenzweiche Besondere Aufmerksamkeit wurde auch dem Design der Frequenzweiche der Amati Futura gewidmet, um die musikalischen Vorgaben der »The Sonus Faber« zu erfüllen. Die richtige Wahl und Auslegung der Übertragungsfunktionen passend für die Treiber entscheidet über die Qualität des Lautsprechers. Die Weiche der Amati Futura nutzt die »progressive slope«-Architektur, die seit der Cremona M und Liuto-Serie typisch für Sonus Faber-Lautsprecher ist. Dabei wurde ganz besonders auf bestmöglichen Amplituden- und Phasenverlauf geachtet. Die Übergangsfrequenzen liegen bei 80/220/3200 Hertz. Für bestmögliche Klangqualität kamen auch nur allerfeinste Bauteile in Frage: Mundorf Supreme-Kondensatoren und Jantzen-Spulen.
Frequenzgang: 25 Hz – 30.000 Hz, inklusive Stealth Reflex Port
Empfindlichkeit: 90 db SPL (2,83V/1 m)
nominale Impedanz: 4 Ohm
Belastbarkeit: 30 W – 300 W ohne Verzerrungen
Abmessungen (H x B x T): 1160 x 405 x 635 mm
Gewicht: 111 kg pro Paar / 145 kg pro Paar verpackt
Ausführungen: »Amati Red« oder »Graphite«
Die Sonus Faber Amati Futura wird voraussichtlich ab März 2011 lieferbar sein.
Der unverbindliche Verkaufspreis liegt bei 13.450 Euro pro Stück.