Im Spreespeicher Berlin herrscht entspannte Stimmung. GP Acoustics General Manager Michael Magnutzki begrüßte die aus Fachpresse und Musikern bestehende Gästeschar mit KEFs erfolgreichen Zahlen aus dem Geschäftsjahr 2021. Pandemiebedingt konnte das 60-jährige Bestehen des Unternehmens im vergangenen Jahr nicht richtig gefeiert werden, doch das wird nun sukzessive nachgeholt. Anschließend erläuterte Frank Eschholz, Produktmanager für KEF, Arcam und Hegel, die technischen Neuerungen von KEFs Top-Serien ausführlich. Wissenswert ist beispielsweise, dass jedes Paar dieser Lautsprecher bis auf ein halbes Dezibel an den im Labor ermittelten Referenzstandard angeglichen wird. Möglich wird diese Perfektion durch die Manufakturarbeit im britischen Maidstone. So weit so gut, aber der eigentliche Anlasse für dieses Event war, dass die neuen Versionen von Blade sowie Reference jetzt mit der »Metamaterial Absorption Technology«, kurz MAT ausgestattet sind.
Die Verwendung von MAT ist das Ergebnis einer gemeinsamen Entwicklung mit der Acoustic Metamaterials Group und eröffnet neue Wege im Lautsprecherdesign. Metamaterialien sind speziell entwickelte Strukturen, die vorhandene Materialien so nutzen, dass sie neue, wünschenswerte Eigenschaften aufweisen, die in natürlich vorkommenden Substanzen nicht vorkommen. Dank der Anwendung modernster Simulations- und Analysewerkzeuge konnte KEFs Uni-Q mit MAT für Blade und The Reference kombiniert werden. Die Uni-Q-Treiberanordnung kann unabhängig von der Lautstärke gleichbleibend sanfte, klare und lebendige Höhen liefern. Ein neues, extrem verzerrungsarmes Design der Mitteltönermotoren senkt den Gesamtklirrfaktor (THD) im Mitteltonbereich und reduziert die thermische Kompression, was die Effizienz verbessert.
Das Herzstück der Blade ist die »Single Apparent Source«-Technologie. Single Apparent Source erweitert die Uni-Q-Treiberanordnung um den Bassbereich. Diese Technologie kommt dem akustischen Ideal einer Punktschallquelle extrem nahe. Zweck ist es, tiefe, mittlere und hohe Frequenzen von einem Punkt aus abzustrahlen. Dadurch ergibt sich eine räumliche Abbildungspräzision, die Maßstäbe setzt. Vereinfacht kann man sagen, dass diese Technik wie ein umgekehrtes Mikrofon funktioniert. Die vier Tieftöner der Blade sind akustisch perfekt in den Uni-Q mit MAT integriert. Zur klanglichen Demonstration der Lautsprecher war KEF-Markenexperte Johan Coorg eigens aus London angereist. Allerdings ist zum Erfassen des qualitativen Sprungs nicht viel Zeit notwendig. Erhalten geblieben ist die Homogenität von The Reference und Blade. Das spielt kein Bass, da spielt sich kein Hochtöner in den Vordergrund, sondern es bleibt beim musikalischen Gesamterleben. Hinzu kommt allerdings eine erstaunliche Durchsicht auf das Klangbild, natürlich steigt die Zahl abgebildeter akustischer Details nicht, aber für deren Wahrnehmung braucht es nunmehr weniger Konzentration, was das Musikhören auf höchstem Niveau entspannt.
Die neuen Blade Meta sind in acht Farben erhältlich, die sich aus fünf Gehäusefarben und sechs Farben für die Treibermembranen zusammensetzen. Kunden können aber ab sofort auch ihr eigenes Farbschema für das Lautsprechergehäuse kreieren, indem sie einen RAL- oder Pantone-Farbton ihrer Wahl angeben. Die Wartezeit für einen solchen Lautsprecher gibt KEF mit gut drei Monaten an. Für die The Reference-Serie stehen fünf attraktive Farbvarianten zur Verfügung. Neben dem klanglichen Aspekt ist folglich auch der Optik hundertprozentig gedient. Weitere Eindrücke des Events gibt es auf den Bildern unten.
Blade