Faszinierend und brandneu: Stil- und Design-Ikone Sonus Faber SF16

Heute vormittag hat Sonus Faber die neue All-In-One-Anlage SF16 enthüllt. Über die »Geburt« freuten sich gleich vier Väter (v.l.n.r.): Livio Cucuzza, Mirko Sanna, Paolo Tezzon und Fiore Cappeletto.

29.06.2016

Heute Vormittag hat Sonus Faber die neue All-In-One-Anlage SF16 enthüllt. Sie nimmt das Grunddesign der 1983 erschienenen Snail wieder auf.

/fileadmin/migratedNewsAssets/Images/sonus_faber_snail_detail.jpg

Die Spannung im Saal stieg von Minute zu Minute an. Zunächst erläuterte Livio Cucuzza, seines Zeichens Chefdesigner der McIntosh-Group, die Art und Weise, wie solche Produkte heute und in Zukunft entstehen werden. In Vicenza befindet sich gegenüber der Sonus-Faber-Fabrik das Design-Lab. Dort werden alle Produkte für die Gruppe entwickelt, also für McIntosh, Sonus Faber, Wadia, Sumiko, Audio Research und die neue Kopfhörermarke Pryma. Natürlich ist in den vergangenen Jahren die Nachfrage nach Streaming-Produkten gestiegen, aber wer Sonus Faber kennt, weiß, dass vor einem solchen Schritt lange überlegt werden muss. Cucuzza fand seine Formvorlage in Franco Serblins Snail von 1983 (Bild rechts). Sie bestand aus einem Subwoofer, zu dessen linker und rechter Seite zwei Mittel-Hochtonsysteme für eine breitere Bühnenabbildung montiert waren.

Auf Basis der Formvorlage entwickelte das sechsköpfige Design-Team die SF16 in ihrer Form. Es war anschließend die Aufgabe des Chefentwicklers Paolo Tezzon, diese wunderschöne Hülle mit Leben zu füllen. Laut eigener, scherzhaft gemeinter Aussage war Tezzon mehrfach kurz davor, das Design-Team zu eliminieren. Denn schließlich ist in dem Grundgehäuse nicht viel Platz. Also musste ein neues Tieftonchassis gebaut werden, das über einen extrem langen Hub verfügt. Nachteil einer solchen Konstruktion ist aber die Übertragung von Schwingungen auf das Gehäuse. Also wurde ein zweiter und baugleicher Treiber gegenüber eingesetzt. So heben sich die Resonanzen in der Theorie vollständig auf. Die nächste Anforderung bestand darin, dass die SF16 auch eine Party beschallen soll. Herausgekommen ist ein Vierkanal-Class-D-Verstärker mit sage und schreibe 1.400 Watt Leistung.

Optisch kaum zu schlagen ist die Anbringung der beiden Zweiwege-Satelliten. Sie sitzen auf Aluminium-Armen, die beim Start des Geräts aus dem Gehäuse fahren. Das erinnert sehr an einen hochwertigen Sportwagen italienischer Herkunft, dessen Außenspiegel ebenfalls so montiert sind. Aber dabei geht es nicht um eine Gag-Funktion, sondern darum, ein möglichst breites Stereoimage zu erzeugen. Aber wer Tezzon kennt, weiß, dass er sich damit nicht zufrieden gibt. Beim ersten Hören fehlte ihm immer die für Sonus Faber verpflichtende räumliche Tiefe. Also montierte er ein zweites Paar der hochwertigen Chassis auf die Rückseite, um den räumlichen Eindruck bei der Wiedergabe zu verstärken. Das hat in einem derart perfekten Zustand funktioniert, dass man beim Hören der SF16 zunächst ob der klanglichen Holographie absolut erstaunt ist. Die Klangqualität steht der überragenden Ästhetik in nichts nach.

Angesteuert wird die Anlage drahtlos über jedes Smartphone oder Tablet, auf dem »dts Play-Fi« installierst ist. Mit dieser Technik ist die Übertragung von 24 Bit/192 Kilohertz möglich, und die Entscheidung – wer hätte es anders erwartet – für dieses System ist aus klanglichen Gründen gefallen. Mit Play-Fi können Streaming-Dienste wie Amazon Music, Spotify, Pandora oder Tidal und etliche andere in perfekter Qualität übertragen werden. Zudem können mehrere Benutzerprofile aktiviert werden, sodass dem Ausbau eines Mulitroom-Systems keine Grenzen gesetzt sind. Dabei können weitere Geräte in das WLAN integriert werden, die nicht zwangsläufig von Sonus Faber kommen müssen. Damit ist der egoistische Kettengedanke ad acta gelegt. Zudem stehen digitale Eingänge und ein analoger Eingang zur Verfügung.

Die Sonus Faber SF16 wird in Italien handgefertigt. Jährlich wird es nur 200 Stück geben, der Preis liegt bei rund 10.000 Euro.

Modell:
Sonus Faber SF16
Preis:
9.990 Euro