Eröffnung des Norddeutschen Museums für HiFi- und Studiotechnik

29.09.2022

Das Norddeutsche Museum für HiFi- und Studiotechnik war der große Traum von Andreas Seeband. Am 14. August fand die Eröffnung statt und Interessierte können ab sofort nach Sehnde pilgern.

Eigentlich sollte hier Andreas Seeband stehen, Initiator sowie Vereins- und Museumsgründer des Norddeutschen Museums für HiFi- und Studiotechnik. Dank seiner Liebe zur Musik, seiner Sammelleidenschaft und seines Enthusiasmus stehen wir heute hier.«, so Schriftführer Rainer Haase bei der Begrüßung der Gäste im Rahmen der kleinen Eröffnungsfeier. Der Ideengeber des Museums war Ende 2020 verstorben und konnte die Eröffnung leider nicht mehr miterleben.

Angefangen hatte alles damit, dass Andreas Seeband einerseits sowohl in seinem Privathaus als auch in eigens angemieteten zusätzlichen Kellerräumen keinen Platz mehr für weitere Geräte der HiFi- und Studiotechnik zur Verfügung hatte und andererseits seine Schätze auch anderen Interessierten und HiFi-Enthusiasten zugänglich machen wollte – so zum Beispiel die Serie der Revox-Tonbandgeräte von der A36 bis zur G36. Beim HiFi-Stammtisch in Hannover traf er Gleichgesinnte und Mitstreiter, die teilweise vor ähnlichen Platzproblemen standen. Auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten fand er beim Hannoverschen Straßenbahnmuseum schnell Unterstützung – auf dessen Gelände haben sich neben dem zum Straßenbahnmuseum gehörenden Busmuseum und dem HiFi-Museum auch noch der Hannoversche Fernmeldeclub und die Mobilen Welten angesiedelt, ein Bergbaumuseum ist im Entstehen.

Als Träger des Norddeutschen Museums für HiFi- und Studiotechnik wurde am 20.06.2015 der gleichnamige Verein gegründet, der inzwischen über 30 Mitglieder zählt. Ursprünglich war eine deutlich frühere Eröffnung geplant, als am 21.12.2017 der Bauantrag genehmigt wurde, die ehemalige Munitionslagerhalle aus dem Jahr 1938 in ein Museum umzubauen. Das Gebäude umfasst drei Etagen mit jeweils ca. 1.600 m² und beherbergt neben dem HiFi-Museum auch noch das Busmuseum sowie die Fernmelder. »Die unterschiedlichen Parteien zu koordinieren und die Baumaßnahmen so weit voranzutreiben, dass das Gebäude am Ende auch noch den heutigen Anforderungen an Brandschutz genügt, ist nicht gerade im Handumdrehen erledigt. Die Corona-Pandemie sorgte für zusätzliche Verzögerungen.«, so Rainer Haase, der von Andreas Seeband die Bauleitung übernommen hatte. Trotzdem konnte die Mammutaufgabe dank des unermüdlichen Einsatzes von ca. 15 Vereinsmitgliedern und der Förderung durch das Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser sowie der Stadt Sehnde gemeistert werden.

Heute stehen dem Museum etwa 640 m² Ausstellungsfläche sowie ein Lager (70 m²) und eine Werkstatt (45 m²) zur Verfügung. Auf einem Teil der Ausstellungsfläche haben die HiFi-Enthusiasten Omas Wohnzimmer eingerichtet, in dem man sich in die Zeit zurückversetzt fühlt, als das Fernsehen noch farblos war und Musik aus dem Grammophon vom leisen Knacken der Schellackplatten begleitet wurde. Weitere Themenräumen sind der Revox-Raum, der ausschließlich Revox-Geräten gewidmet ist, der Hörraum sowie der Raum HiFi- und Studiotechnik.

Bereits kurz vor der Eröffnung als auch in den Tagen danach erreichten über 50 Anfragen das Museum. Viele wollen ihre alten HiFi-Schätze spenden, einige den Verein als Mitglied aktiv unterstützen, aber auch Anfragen von Fernsehsendern sind darunter, die einen Filmbeitrag für ihr regionales Programm drehen möchten. Und viele sind auch einfach nur begeistert von der Ausstellung.


Das Norddeutsche Museum für HiFi- und Studiotechnik befindet sich auf dem Gelände des Hannoverschen Straßenbahnmuseums im Sehnder Ortsteil Wehmingen und ist zu den regulären Öffnungszeiten (Ostern bis Oktober sonn- und feiertags 11:00-17:00 Uhr) mit der museumseigenen Tram zu erreichen. Termine für Gruppenführungen (auch werktags) können unter info@hifimuseumnord.de angefragt werden. Die Öffnungstermine der kommenden Saison werden rechtzeitig auf der Internetseite des Museums www.hifimuseumnord.de in der Rubrik Besucherinformationen veröffentlicht.