Schmal, leicht und für die Wandmontage geeignet: Nubert hat mit der Soundbar nuPro AS-2500 einen TV-Lautsprecher auf den Markt gebracht, der ohne viel Gehäusevolumen trotzdem voluminös klingen soll. Wie gut dem schwäbischen Boxenbauer diese Schlankheitskur gelungen ist, verrät unser Test.

Aktuell scheinen 500 Euro die Schwelle für Hersteller und Kunden zu markieren, ab der man in Sachen Ausstattung und Leistung bei AV-Verstärkern und -Receivern keine Kompromisse mehr zu machen braucht. Ab dieser Marke stecken einfach alle Funktionen, Decoder, Features und Anschlüsse drin, die man heute so braucht und sogar ein paar Extras für Komfort und Luxus. Denon gehört zu den Herstellern, die seit Jahren solche Schwellen setzten, und das könnten sie auch dieses Mal mit dem AVR-1910 geschafft haben. Nebenbei bemerkt: Vergleichbare Produkte kosteten noch vor zwei Jahren nahezu das Doppelte.

Was hat Denon alles in das vergleichsweise handliche Paket gepackt? Die Logos auf der Front verraten, dass sich alle relevanten Surround-Decoder von DTS-HD über Dolby TrueHD bis Dolby ProLogic IIz an Bord befinden, ebenso das mittlerweile bei vielen Herstellern schon zur Selbstverständlichkeit gehörende Einmess-System Audyssey. In diesem Falle sorgt das Audyssey für die semiautomatische Justage des Systems, recht präzise durch Mittelung über bis zu sechs Messpunkte (die man auch nutzen sollte) sowie für die Kompensation akustischer Ungereimtheiten im Frequenzgang durch raumakustische Probleme und ungünstig positionierte Lautsprecher.

Ebenfalls beigepackt: das eher unter »Geschmacksache« abzulegende »Dynamic EQ«, das bei geringer Lautstärke Subwoofer und Surrounds stärker betont, sowie das insbesondere zum Leisehören durchaus bewährte »Dynamic Volume« zur Minderung von Lautstärkeunterschieden. Ebenso auf der Front zu lesen: Die »RDS«- und »Radio Text«-Logos verraten einen gut ausgestatteten Analogtuner für UKW und Mittelwelle. Sonst finden sich auf der Front die üblichen Tasten zur direkten Bedienung, etwa das Cursorkreuz für die Menüs, viele Direkttasten, ferner nicht mehr ganz so selbstverständliche Features wie etwa einen vollwertigen Kopfhörerausgang mit 6,35-Millimeter-Klinkenanschluss und neben der Stand-by-Taste ein »echter« Powerschalter. Eine Abdeckung verbirgt analoge AV-Fronteingänge – Composite-Vide (FBAS), Stereo-Audio – und den Anschluss für das Audyssey-Messmikrofon.

Auch der Rücken kann entzücken

Die Kehrseite wirkt trotz der Vielzahl der Anschlüsse aufgeräumt und bietet nun vier HDMI-Eingänge nach 1.3a-Standard. Alle analogen Videoeingänge nebst zugehörenden Ton versteht der AVR-1910 auf HDMI umzusetzen und gegebenenfalls zu skalieren. Das Videoprocessing gibt einigen Einfluss auf die Signale, versteht die gängigen Farbräume und DeepColor, also bis zu 36-Bit-Farbauflösung (12 Bit pro Farbkomponente). Gibt der angeschlossene Fernseher oder Projektor Auskunft über seine Latenz, also die Zeit, die er benötigt, um das ankommende Bild zu verarbeiten, stellt Auto LipSync die Synchronizität zum Bild automatisch wieder her. Wer »nur« fünf Kanäle aufbaut, der kann die zwei übrigen der sieben gleich groß dimensionierten Endstufen des AVR-1910 entweder einer Nebenraumbeschallung zuordnen oder ganz audiophil zum Bi-Amping des linken und rechten Kanals verwenden, falls die Lautsprecher, was gängig ist, entsprechende Anschlüsse offerieren. Wer kann, der sollte sich dieses Extra an Dynamik und Auflösung gönnen. Ansonsten treibt das Endstufenduo die rückwärtigen Surrounds an oder die Vorne-Oben-Kanäle von Dolby ProLogic IIz.

Kommandos aus der Ferne

Ein weiteres Schmankerl in dieser Preisklasse ist die Fernbedienung, die nicht nur eine praktische Systemfernbedienung darstellt, sondern seltener gebrauchte Tasten in einer rückseitigen Klappe verbirgt. So haben auf der Oberseite wenige, daumenfreundlich-große, silberne Tasten Platz, ohne das sonst übliche »Streuselkuchen«-Design. Durch den großen optischen Kontrast lassen sich auch im abgedunkelten Heimkino die Tasten gut orten und man kann sie auch sehr gut ertasten. Nur die Schiebeschalter für die Bedienebenen scheinen etwas fummelig, erweisen sich aber als praktisch und nach kurzer Gewöhnung gut handhabbar.

Im Einsatz muss er sich bewähren

Auf Bild- und Tonqualität geprüft, offenbart der Denon-Receiver wenig Überraschungen und schon gar keine unangenehmen. Die Umsetzung analoger Videobilder auf digitales HDMI-Bild gelingt gut, die Skalierung ist scharf, das De-Interlacing zeigt eine stabile Darstellung. Damit erlaubt es der AVR-1910 wirklich, mit einem einzigen Kabel in Richtung Fernseher auszukommen, nämlich dem HDMI. In Sachen Audioqualität überrascht er mit gutem Drehmoment, zieht schon von ganz unten mit Kraft durch und verliert dabei im oberen Frequenzbereich weder Übersicht noch Auflösung. Der Sound wirkt selbst im Grenzbereich nie gepresst oder nervig, somit sind die Amps wirklich vollgasfest auch für authentische Livekonzerte von DVD oder Blu-ray, und auch für fette Soundtracks von Action-Movies stellen sie an Lautsprechern normaler Empfindlichkeit stets gute Reserven bereit. Wer nach THX-Konzept die Lautsprecher nur bis 80 Hertz betreibt und darunter mit aktivem Subwoofer arbeitet, der wird die Denon-Endstufen wohl nie an seine Grenzen bringen.

Denons mit dieser Produktgeneration leicht geänderte Klangphilosophie steht auch dem AVR-1910 mit nun etwas kernigerer, körperhafterer Darstellung gut zu Gesicht. Etwas überraschend ist die Dimension des Zugewinns an Feindynamik und -zeichnung im »Direct«-Modus gegenüber dem normalen Processing. Plötzlich kann man tiefer in das Saxophon hineinhören, knallt die Snaredrum noch zackiger, wirken HiHat und Becken wie frisch poliert. Wer dank guten Raums und Lautsprechern auf Klangregelung und Equalizer verzichten kann, der sollte sich an diese Modi halten, insbesondere bei Musikwiedergabe.

Leistung:
Nennleistung @ 8 Ohm (1% THD):   113 W
Nennleistung @ 4 Ohm (1% THD):   135 W
 
Verzerrungen:
Klirrfaktor (THD+N, 10 Watt @ 4 Ohm):   0,011 %
IM-Verzerrungen SMPTE (5 Watt @ 4 Ohm):   0,06 %
IM-Verzerrungen CCIF (5 Watt @ 4 Ohm):   0,016 %
 
Störabstände:
Fremdspannung (- 20 kHz):   -93,5 dB
Fremdspannung (- 250 kHz):   -90,4 dB
Geräuschspannung (A-bewertet):   -99,3 dB
 
Sonstige:
DC-Ausgangs-Offset:   < 0,5 mV
Obere Grenzfrequenz (-3dB / 10 W @ 4 Ohm):   116 kHz
Kanaldifferenz:   0,29 dB
 
Stromverbrauch:
Aus:   0 W
Ein:   45,5 W

Abmessungen:
B x H x T:   43,4 x 17,1 x 37,7 cm
Gewicht:   11 kg

 

Eingänge

HDMI x 4

Komponente x 2

S-Video x 1

Composite x 4

Analog, Audio (einschließlich Tuner) x 7

Analog, EXT. Eingang 7.1ch

Digital optisch x 2

Digital koaxial x 2

 

Ausgänge

HDMI Monitor x 1

Komponente Monitor x 1

Composite Monitor (Monitor/DVR) x 2

Analog Audio REC x 2

Analog Audio (Zone 2) x 1

Vorverstärker (Subwoofer) x 1

Digital Optical x 1

Kopfhörer x 1

 

Sonstige Anschlüsse

Dock Control x 1

Antenne (UKW/MW) x 1

Fernbedienung Ein/Aus 1 / 1

Sirius Connector x 1

Mikrofon x 1

 

Signalverarbeitung

Unabhängige Einstellung der Subwoofer-Trennfrequenz für alle Lautsprechergruppen (40Hz / 60Hz / 80Hz / 90Hz / 100Hz / 110Hz / 120Hz / 150Hz / 200Hz)

Audyssey MultEQ

Audyssey Dynamic Volume

Audyssey Dynamic EQ

Dolby Pro Logic IIz

Skalierung analoger Quellen bis 1080p über HDMI

HDMI-Version 1.3a mit (Deep Color, x.v.Color, Auto Lip Sync)

 

Denon Deutschland GmbH
An der Kleinbahn 18
D-41334 Nettetal

Tel.: 0 21 57 / 12 08 - 0
Fax.: 0 21 57 / 12 08 - 10

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Denon hat mit dem AVR-1910 für 500 Euro ein wirklich cooles Paket geschnürt mit praller Ausstattung. Von den Decodern und Audyssey über die pfiffige, zweiseitige Systemfernbedienung bis hin zu den sieben wirklich gut klingenden und kraftvollen Endstufen stimmt einfach alles, nichts fehlt. Ein wirkliches Schnäppchen.   Raphael Vogt

Denon AVR-1910
Preis: 499 Euro
Garantie: 3 Jahre
sehr gut
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TEST

Heimkino:
Denon AVR-1910
Autor:
Rapahael Vogt
Datum:
15.03.2010
Hersteller:
Denon