Strom in Perfektion

With the Diamond series, Vincent is launching a special edition of the premium SA-T7MK preamplifier, which was only revised last year and has an excellent sound. Why are they doing this?

Bekanntlich kommt der Strom aus der Steckdose. Das zu wissen, ist schön und gut und reicht den meisten als Information auch aus, doch wer mit klanglichem Anspruch Musik hört, hat an dieser Stelle bereits eine, wenn nicht gar die wichtigste Hürde überhaupt zu nehmen. Denn »sauberer«, von Elektrosmog befreiter Strom ist unabdingbar, um der Wiedergabekette das klangliche Optimum zu entlocken. Leider ist das Bewusstsein dafür noch immer nicht in ausreichendem Maße vorhanden, und dafür gibt es viele Gründe. Während sich die meisten Hörer gerne mit der sorgfältigen Auswahl von Komponenten und Lautsprechern beschäftigen, werden Fragen nach der Aufstellung, der Raumakustik und der Energieversorgung eher zweitrangig, wenn überhaupt, betrachtet. Dabei müsste es exakt umgekehrt sein, denn erst wenn die Voraussetzungen für eine optimale Performance geschaffen sind, kann das vollständige klangliche Potential auch abgerufen werden.

Während kein Mensch einen Sportwagen mit verunreinigtem Benzin betanken würde, um mit diesem dann über eine Schotterpiste zu fahren, ist es im HiFi-Bereich offensichtlich kein Problem, Lautsprecher falsch aufzustellen und die Stromversorgung per einfacher Plastikleiste aus dem Baumarkt mit An- und Ausschalter zu erledigen. Doch exakt an dieser Stelle gibt es inzwischen eine Vielzahl von Lösungen, die für Audio- und Videozwecke optimiert sind. Einer der renommiertesten Hersteller solcher Produkte ist IsoTek. Die Briten haben ihre Netzlösungen kontinuierlich weiterentwickelt und dabei die Wünsche der Kunden berücksichtigt. So lässt sich in der neuen V5-Generation des »Elektro«-Netzfilters zum einen die Energiezufuhr per Schalter unterbrechen, um zu verhindern, dass die Geräte im Stand-by-Betrieb noch Strom verbrauchen, und zum anderen gibt es einen Netzausgang, um zusätzliche Leisten anzuschließen. Man ist also für die Zukunft gerüstet, was die Anzahl der Steckdosen angeht.

Für Audiophile liest sich die Tatsache, dass die Stromversorgungsprodukte von IsoTek auch einen veritablen Blitzschutz bieten, wie eine Randnotiz. Ein Fehler, denn Jahr für Jahr sorgen in der Hauptsache durch Blitzschläge verursachte transiente Überspannungen für erhebliche Schäden an HiFi-Anlagen, Routern und Computern. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft gibt für das Jahr 2021 an, für 210.000 Blitz- und Überspannungsschäden rund 200 Millionen Euro Regulierungssumme geleistet zu haben, also rund 960 Euro pro Fall. Jetzt werfen Sie mal einen kurzen Blick auf Ihre HiFi- oder Heimkinoanlage – da dürften die knapp 1.000 Euro nicht einmal annähernd ausreichend sein. Fatal wäre jetzt allerdings die Entscheidung, einen einfachen Überspannungsschutz vor die Stromversorgung der Anlage zu schalten. Der funktioniert zwar, kostet aber Klangqualität. Im Falle der V5-Generation von IsoTek passiert dies nicht, zudem übertrifft diese die gesetzlichen Vorgaben um das Vierfache. Damit sind die angeschlossenen Gerätschaften bestens geschützt.

Optimierte Stromversorgungen erlangten ob ihrer positiven Wirkung auf die Wiedergabequalität sehr schnell Komponentenstatus. Die logische, optische Konsequenz: Die Stromverteiler sehen inzwischen auch so aus. Mit dem V5 Elektra kommt jetzt die günstigste Kategorie dieser Art von IsoTek auf den Markt. Am Gerät befinden sich insgesamt sechs Steckdosen, von denen zwei für starke Verbraucher wie Verstärker oder aktive Subwoofer vorgesehen sind und vier für Quellgeräte oder Vorverstärker. Alle Ausgänge sind sternförmig geerdet. Die beiden Steckdosen für starke Verbraucher verfügen über ein eigenes, zweistufig aufgebautes und die für Quellgeräte über ein sechsstufiges Filternetzwerk, das elektromagnetisch verursachte Störungen bei 10 Kilohertz um 40 Dezibel reduziert. Im Elektra ist zudem keiner der Ausgänge in Serie geschaltet. Damit soll verhindert werden, dass sich die angeschlossenen Geräte untereinander stören.

Wertvolle Erfahrungen in der Konstruktion

Falls sechs Ausgänge nicht mehr ausreichen, kann über einen Link-Anschluss eine weitere IsoTek-Stromverteilung eingebunden werden, wobei die sternförmige Erdung erhalten bleibt. Diese Erdung an einem zentralen Punkt ist wichtig, weil die angeschlossenen Geräte dann identisches Potential haben und keine Ausgleichsströme fließen. Apropos »fließen«: Die Platine des Elektra ist mit der doppelten Kupfermenge ausgeführt und darüber hinaus noch versilbert. Die verbesserte Induktivität soll sich erheblich auf die Klangqualität auswirken. Selbiges gilt für die Verdrahtung der Ausgänge, welche mit zwei Quadratmillimeter starkem, sauerstofffreien Kupfer realisiert wurde. Die Verarbeitungsqualität des neun Kilogramm schweren V5 Elektra ist innen wie außen erwartungsgemäß tadellos.

Für den Anschluss des Stromverteilers liegt das 1,5 Meter lange IsoTek-Einstiegskabel Initium bei. Kenner der Materie dürfen sich darüber freuen, dass es an dieser Stelle optional fünf (!) Aufrüstmöglichkeiten bei den Zuleitungen gibt. Da lohnt sich das Reinhören auf jeden Fall, denn auch hier gilt es, klangliches Potential zu sichern. Beim Anschluss sollte darauf geachtet werden, dass die Phase beim Blick auf die Anschlusskupplung rechts liegt.

Selbiges gilt für den Anschluss der Komponenten –Oehlbach hat für knapp 100 Euro einen Phasendetektor im Programm, aber es gibt auch HiFi-Fachhändler, die einem ein solches Gerät leihweise zur Verfügung stellen. Ist die Phase ermittelt, kann man sie mit einem Tropfen Nagellack oder einem selbstklebenden Punkt auf dem Gehäuse dauerhaft markieren. Nachdem diese Schritte erledigt sind, kann es mit dem Hören losgehen.

Wir beginnen im ersten Schritt mit einer Minimalkonfiguration, nämlich mit nur einer Komponente. Angeschlossen ist der Magnat-Vollverstärker MA900, der einen Bluetooth-Eingang besitzt. Zum Vergleich mit der HMS Energia muss also nur ein Kabel umgesteckt werden. Die Musik kommt vom Streamingdienst Tidal und wird mit der Player-Software Audirvana abgespielt. Klangliche Unterschiede lassen sich mit vielen Titeln erhören, aber es gibt durchaus Stücke, bei denen diese deutlicher und klarer zutage treten. Auf diese haben wir uns im Hörraum fokussiert. So bietet die ruhige Eingangssequenz von »Olimpiyskiy« des Choir Of Young Believers über den V5 Elektra ein klares, transparentes und sehr räumliches Geschehen, während sich die HMS-Lösung an dieser Stelle bedeckter gibt. Der folgende Titel »Serious Lover« liefert ordentliche Tieftonimpulse, die die Energia einwandfrei zu Gehör bringt, der Umstieg auf den IsoTek-Netzverteiler sorgt allerdings für einen echten energetischen Schub. Da wird der Bass schwärzer und schlägt mit Wucht unter Beibehaltung jeglicher Kontrolle zu. Das ist einfach fantastisch. Für totale Ernüchterung sorgt dann der Hörtest mit einer Standardnetzleiste, welche die Dynamik reduziert, für nervige Anteile im Hochton sorgt und dem Tiefton gänzlich die Substanz entzieht.

Mit großem Besteck

Nach diesem ersten Vergleich wollen wir natürlich prüfen, welche Auswirkungen der V5 Elektra in einem vollständigen Wiedergabesystem hat. Also kommen als Quellgeräte ein Clearaudio-Plattenspieler und der Lehmannaudio USB II DAC zum Einsatz, die Verstärkung übernimmt der Canor AI 2.10, als Lautsprecher stehen KEFs Reference 5 Meta bereit. Versorgt der IsoTek-Verteiler die Anlage, dann überzeugt der Hochton mit Sauberkeit und Klarheit, einer großen, definierten Räumlichkeit und einer Fülle von Feinheiten, welche die Stimme von Taylor Swift bei »Carolina«, dem Titelsong aus dem Film »Der Gesang der Flusskrebse«, umhüllen. Es ist nicht nur jeder Atemzug zu hören, sondern es ist der realistische Eindruck, der damit einhergeht und für ein faszinierendes Hörerlebnis sorgt.

Zum Vergleichshören bestens geeignet ist auch der »Drum Song« von Oki. Hier ändert sich je nach Stromversorgung einfach eine Menge. Zunächst geht es um die Präzision beim Schlagen der unterschiedlichen Trommeln – eine Disziplin, die der IsoTek einfach perfekt beherrscht. Erstaunlich ist jedoch das Maß an transportierter Energie. Früher hatte man bei einer überfilterten Leiste immer den Eindruck, dass das Geschehen wie in Zellophan gewickelt tönt. Das hat es zwar bei IsoTek ohnehin nicht gegeben, aber das Maß, in dem der Elektra hier für akustische Präsenz sorgt, ist erstaunlich hoch. Im Falle von ZZ Tops »Brown Sugar« erhöht sich der Erlebnisfaktor erheblich. Wenn es nach genau 99 Sekunden zum massiven Gitarrenausbruch kommt, dann scheint der Canor-Verstärker über weitaus größere Leistungsreserven zu verfügen, denn er schiebt jetzt eine eindrucksvolle Druckwelle vor sich her, die beim Auswechseln der Stromversorgung zu gebremstem Schaum wird.

Interview

mit IsoTek-Geschäftsführer Keith Martin

 

i-fidelity.net:   Wie hat sich das Störpotential im Stromnetz in den letzten Jahren entwickelt?

Keith Martin:   Der Netzstrom und die Qualität seiner Einspeisung wurden und werden immer noch vernachlässigt. Für Besitzer hochwertiger Audio- oder Heimkinosysteme ist dies unserer Meinung nach eine verpasste Gelegenheit für bessere Klang- oder Bildqualität. Es darf nicht vergessen werden, dass der erste Eingang in jedes HiFi- oder Heimkinosystem Elektrizität ist. Strom fließt durch das System und wird von jeder Komponente benötigt, um ein Signal zu erzeugen, das die Lautsprecher antreibt oder die Pixel auf dem Bildschirm wiedergibt. Was wir hören und sehen, entsteht aus und durch Strom – er ist das Rohmaterial, aus dem die Kunst erwächst. Aus diesem Grund hat die Qualität des Stroms, mit dem wir unsere Systeme speisen, einen tiefgreifenden Einfluss auf die Leistung. Es gibt zahlreiche Störquellen, welche die Qualität des Stroms verringern. In den letzten Jahren ist das Stromnetz zum Beispiel durch die Zunahme von Schaltnetzteilen und Schnell-Ladestationen für Elektroautos immer weiter belastet worden. Dass sich dieser Zustand in Zukunft verbessern kann oder wird, sehe ich nicht. IsoTek ist nach wie vor der Meinung, dass die Sauberkeit der Versorgung als integraler Bestandteil jeder hochwertigen Audio- oder audiovisuellen Einrichtung oder Installation betrachtet werden muss.


i-fidelity.net:
   Bei IsoTek hat man sich mit dem Thema Netzfilterung aus audiophiler Sicht sehr eingehend beschäftigt. Dennoch sind wir beim V5 Elektra erstaunt, dass er offenbar besser funktioniert als einige seiner Vorgänger. Wie ist das möglich?

Keith Martin:
   Wir investieren enorme Energie und Mühe in unsere laufenden Forschungs- und Entwicklungsprogramme. IsoTek ist eine auf saubere Stromversorgung spezialisierte Marke und Firma. Mit dem V5 Elektra profitieren wir von über zwanzig Jahren Erfahrung in der Entwicklung solcher Komponenten. Da geht es um neu gestaltete elektrische Leitungen, um Leiterplattendesigns mit gleichem Widerstand zu allen Ausgangsbuchsen, um Platinen mit mehr als doppelt so viel Kupfer wie üblich plus Silberbeschichtung, um extrem niedrigen Gleichstromwiderstand und um einen Schaltkreis, der jeder angeschlossenen Komponente ein eigenes, dediziertes Clean-Power-Netzwerk bietet, das die angeschlossene Last (elektrische Komponente) für die beste Clean-Power-Umgebung automatisch erkennt. Die Kreuzkontamination durch Differentialrauschen wird drastisch reduziert, wenn nicht sogar eliminiert. Darüber hinaus bieten wir ein hohes Maß an Schutz, um sicherzustellen, dass die angeschlossenen Geräte vor Überspannungen oder Spannungsspitzen geschützt sind.


i-fidelity.net:   Im Gegensatz zu einigen Ihrer Konkurrenten legen Sie großen Wert darauf, die positiven Auswirkungen der IsoTek-Produkte auf die Klangqualität bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu demonstrieren. Lohnt sich der Aufwand überhaupt?

Keith Martin:   Vor mehr als zwanzig Jahren gab es viel Mystik und »Voodoo« um das Thema Strom. Wir wollten das Thema entmystifizieren, und zwar auf praktische Art und Weise.  Wir wollten zeigen, dass die Beseitigung von Problemen, die durch eine schlechte Stromversorgung entstehen, einen wesentlichen Unterschied in der Audio-Leistung ausmacht. Deshalb haben wir uns entschlossen, die »Trommel zu wirbeln«, sozusagen auf die Straße zu gehen, um dem Publikum zu zeigen, welche positiven Auswirkungen erzielt werden können, wenn die Stromversorgung als kritischer Teil eines Audio-Systems betrachtet wird. Wir nehmen diese Demonstrationen sehr ernst, weil wir Audiophile und Musikliebhaber für die Stromversorgung sensibilisieren möchten. Was mich wundert, ist die Tatsache, dass der Wettbewerb nicht auch diesen Weg beschreitet.


i-fidelity.net: 
  Nehmen wir an, jemand hält die Optimierung der Stromversorgung für Unsinn. Was ist der erste Schritt, den Sie unternehmen, um den Beweis des Gegenteils zu erbringen?

Keith Martin:
   Ja, es gibt eine Menge Audio-Enthusiasten, die in ihren Meinungen feststecken, die allerdings so nicht richtig sind. Mancher hat in diesem Bereich auch schlechte Erfahrungen gemacht und ja klar, ein schlechtes Netzfilter ist schlecht, keine Frage. Aber IsoTek beschreitet den gegenteiligen Weg und wir versprechen nichts, was wir nicht halten können. Allen, die skeptisch sind, kann ich nur die Empfehlung geben, eigene Erfahrungen zu sammeln. Wer mit halbwegs offenen Ohren unterwegs ist, dem stehen teilweise erstaunliche Hörerlebnisse bevor.

Ausstattung

Hersteller:   IsoTek, England

Vertrieb:   IDC Klaassen, Lünen

Modell:   V5 Elektra

Kategorie:
   High-End-Stromversorgung

Preis:   ab 1.599 Euro

Garantie:   2 Jahre

Ausgangsbuchsen:   6 Stück (2 x 10A, 2 x 5A), 1 x externer Link

Zweifach Filterung der beiden Leistungsausgänge

Sechsfach Filterung der vier Quellenausgänge

Sternförmige Erdung

Zentraler Ein- und Ausschalter


Betriebs-LED


Abmessungen (B x H x T):        45 x 10,6 x 35 cm

Gewicht:   9 kg

Kontakt

IDC Klaassen
International Distribution & Consulting oHG
Am Brambusch 22
44536 Lünen

Internet:   www.idc-klaassen.com

E-Mail: 
  info@mkidc.eu

Telefon:   02 31 / 98 60 - 285

Testergebnis

Ohne Frage gehört der V5 Elektra von IsoTek in den Kreis der technisch hochgerüsteten Stromversorgungen: Sein ausgeklügeltes Filternetzwerk, die solide Verkabelung und der Komfort setzen Maßstäbe. Hinzu kommt der überdimensionierte Überspannungsschutz, welcher die angeschlossenen Geräte schützt, ohne dass dafür auch nur ein Minimum an Klangqualität flöten geht. Des Weiteren bietet der V5 Elektra einen Link-Ausgang zur Systemerweiterung, sodass die Anlage wachsen kann. Wer sich den Stand-by-Strom sparen will, kann über einen Schalter die ganze Anlage stilllegen. Schließlich lässt sich über die Auswahl der Zuleitung noch Einfluss auf die Klangqualität nehmen. Mit anderen Worten ist IsoTeks V5 Elektra eine perfekte, dazu preiswerte Lösung für die Netzversorgung.   Olaf Sturm

IsoTek V5 Elektra
Preis: ab 1.599 Euro
Garantie: 2 Jahre
sehr gut
sehr gut
sehr gut
sehr gut

TEST

Stromversorgung:
IsoTek V5 Elektra
Autor:
Olaf Sturm
Datum:
16.08.2022
Hersteller:
IsoTek