Strom-Politur

Mit der Diamond-Serie bringt Vincent eine Sonderedition des erst im letzten Jahr überarbeiteten, klanglich exzellenten Premium-Vorverstärkers SA-T7MK auf den Markt. Warum machen die das?

Nach drei Jahrzehnten intensiver Beschäftigung mit Kabeln im Audio-Bereich und deren Unterschiede stellen wir bei i-fidelity.net immer wieder fest, dass ein Ende der Fahnenstange in puncto Optimierung bis heute nicht in Sicht ist. Bei Kabeln sind zudem nach wie vor umfangreiche Aufklärungs- und Beratungsleistungen vonnöten, denn niemand soll einfach nur zum Kabeltausch überredet werden. Andererseits haben aber auch Pauschal- oder Vorurteile an dieser Stelle nichts zu suchen. Wer sich mit Kabeln auseinandersetzt und bei Hörtests keine Unterschiede feststellt, liegt nicht automatisch falsch, denn schließlich ist auch das möglich. Meist hilft dann ein kurzer Blick auf die Anlage, um eine mögliche Ursache zu finden – etwa eine Stromversorgung über eine weiße Plastikleiste mit zentralem Netzschalter, Standardstrippen in nicht-phasenmarkierte Geräte oder eine preiswerte Lautsprecher-Kupferstegleitung, die unterschiedliche Längen zur linken und rechten Seite aufweist. Mit einem solchen Aufbau lässt sich weder gescheit Musik hören geschweige denn ein vernünftiger Vergleichstest durchführen.

Handwerklich gibt es also eine Menge beim Aufbau und Einrichtung einer Musikanlage zu beachten. Einige dieser Schritte sind Grundvoraussetzungen, um zu optimalen Hörerlebnissen zu kommen. So muss der Kopf des Hörers mit den Lautsprechern auf die Abstände bezogen ein Dreieck bilden. Dabei befinden sich die Ohren idealerweise auf gleicher Höhe wie die Hochtonsysteme. Durch symmetrisches Einwinkeln kann Einfluss auf den Hochtonpegel und die räumliche Abbildungstiefe genommen werden. Zum Auffinden des richtigen Winkels gibt es im Handel sogenannte Set-up-CDs. Mit deren Hilfe ist eine korrekte Aufstellung nicht nur zügig, sondern auch sicher erreichbar. Die Stromversorgung der Komponenten kann natürlich im ersten Schritt über die mitgelieferten Leitungen erfolgen, aber diese sollten definitiv nicht in einer 08/15-Netzleiste mit Schalter stecken. Hier beginnt also der Optimierungsprozess. Preiswerte und funktionierende Verteiler-Lösungen haben beispielsweise die Firmen Naim, HMS und IsoTek im Angebot. Für das sogenannte Ausphasen der Geräte gibt es ebenfalls Produkte, die der Handel anbietet, wenn er diese Aufgabe im Sinne einer klanglichen Dienstleistung nicht ohnehin übernimmt. Dieses Ausphasen stellt sicher, dass die über die Signalkabel sich ausgleichenden Potentialströme den niedrigsten Wert aufweisen.

Wer mit einer Anlage Musik hört, bei deren Installation diese Punkte berücksichtigt worden sind, wird sich darüber freuen, dass die räumliche Abbildung über ein hohes Maß an Klarheit verfügt, es keinen aufgedunsenen Bassbereich gibt und das Klangbild nicht aus zusammenhangslosen Einzelteilen besteht. Erst wenn dieser Punkt der Wiedergabequalität erreicht ist und die Neugier besteht, ob und wie sich ein optimiertes Netzkabel auswirkt, sind richtige Ergebnisse zu erwarten. Doch wie kommen die zustande? Zum einen spielt das Leitermaterial eine wichtige Rolle. Beim Eternal sind das 20 versilberte Kupferleiter, die zu einer verbesserten Abschirmung leicht verdrillt sind. Zwischen den Leitern befindet sich eine Baumwollschicht, die Mikrophonieeffekte verhindern soll und zudem die Stabilität erhöht. Mit Hilfe einer Mylar-Folie und einem OFC-Geflecht wird das Kabel zudem gegen hochfrequente und elektromagnetische Einstreuungen geschützt. Die Leitfähigkeit der vergoldeten Kupferstecker ist höher als die von Standardausführungen, darüber hinaus sorgt die »weichere« Oberfläche für einen verringerten Übergangswiderstand. Das violette IsoTek-Kabel verfügt über eine C13-Kupplung und ist ausschließlich in der Länge 1,5 Meter lieferbar.

Sind die eingangs genannten Voraussetzungen bei der Musikanlage erfüllt, steht dem Vergleichstest nichts mehr im Wege. Wir haben im ersten Schritt den Magnat-Vollverstärker MA900 mit dem IsoTek-Eternal-Netzkabel versorgt. Mit der KEF LS50 Meta waren hochwertige Lautsprecher im Einsatz, die Klangdifferenzen zuverlässig aufdecken können. »Strangers« von Charlotte Day Wilson beginnt mit einem sich wiederholenden Klavierakkord, einem Chor und schließlich ihrer unter die Haut gehenden Stimme. Quelle ist der Streaming-Service von Highresaudio, abgerufen über den Lindemann Network II. Das klingt mit dem Standardkabel bereits sehr ordentlich, doch ändert sich beim Einsatz des IsoTek-Eternal-Netzkabels einiges: Die Akkorde bekommen deutliche Grenzen und sind räumlich exakter zu verorten, der Chor verliert ein Stückweit an Heiserkeit und die Abbildung von Charlotte Day Wilsons Stimme gewinnt an Greifbarkeit.

Mit dem Johan Fredriksson Trio geht es in die nächste Runde. Mit langsamen Klavier-Akkorden beginnt »Dead Sea«. Farbig und mit Energie bildet das Eternal das Instrument ab, es gibt keinerlei Dünnhäutigkeiten – ein Umstand, der erst dann auffällt, wenn die Standardleitung einen unschönen metallischen Unterton einfügt und das Geschehen insgesamt aushöhlt. Auch der Kontrabass verliert in dieser Konstellation an Ausdrucksstärke und Präzision. Auch wenn es scheinbar nur Kleinigkeiten sind, die sich da ändern, führt ihre Summe doch zu einem erheblichen Unterschied beim Hörvergnügen. Da offenbart das IsoTek auch viel mehr Details: Waren diese mit dem 08/15-Kabel schon zu hören, so erklingen sie nun wie »frisch geputzt«, was dem Klangbild in hohem Maße zuträglich ist.

Auch die Quelle profitiert

Die Lehmannaudio Phonovorstufe Black Cube SE II verfügt über ein externes Netzkabel. Lohnt sich ein Tausch? Klares Ja, wenn man an Ordnung interessiert ist! Barry Gibbs »In The Now« beginnt mit einer kraftvollen Basslinie, die als solche nur mit dem IsoTek Eternal klar und deutlich herausgearbeitet wird. Denn bei der Standardleitung verliert der Bass nicht nur an Energie, sondern vor allem an Kontur – das klingt dann so gar nicht mehr nach auf den Punkt gespielt. Zurück auf das Eternal umgesteckt, stimmen diese Parameter sofort wieder. Des Weiteren liefert die IsoTek-Leitung ein schöneres Farbspektrum, was den Genuss beim Musikhören fördert.

Ausstattung

Hersteller:   IsoTek, England

Vertrieb:   IDC-Klaassen, Lünen

Modell:   EVO3 Eternal »Special Edition«

Preis:   399 Euro

Garantie:   3 Jahre

Länge:   1,5 m

Ausführung:   violetter Mantel, Außendurchmesser 1 cm

Stecker:   vergoldete Kupferkontakte

Leiter:   versilberte Kupferlitzen

Abschirmung:   Hochfrequenz, elektromagnetische Einstreuungen

Kontakt

IDC Klaassen
International Distribution & Consulting oHG
Am Brambusch 22
44536 Lünen

Internet:   www.idc-klaassen.com

E-Mail: 
  info@mkidc.eu

Telefon:   02 31 / 98 60 - 285

Testergebnis

Der Einsatz eines für die saubere Versorgung optimierten Netzkabels dient keineswegs dem Zweck, Flöhe besser husten zu hören. Was eine Verbindung wie das IsoTek Eternal allerdings sehr wohl ermöglicht, ist eine fokussierter und damit intensiver wirkende Wiedergabe. Zudem gewinnen Klangfarben an Kraft und die Ortbarkeit wird optimiert. Wer anschließend wieder auf den Standard zurückgeht, wird diesen wohl am häufigsten mit den Eigenschaften »blutleer« und »diffus« beschreiben. Das IsoTek Eternal bekommt somit eine klare Empfehlung von i-fidelity.net.   Olaf Sturm

IsoTek Evo3 Eternal SE
Preis: 399 Euro
Garantie: 3 Jahre
sehr gut
gut - sehr gut
sehr gut
sehr gut
sehr gut

TEST

Zubehör:
IsoTek Eternal SE
Autor:
Olaf Sturm
Datum:
16.07.2021
Hersteller:
IsoTek