Im Tiefflug

With the Diamond series, Vincent is launching a special edition of the premium SA-T7MK preamplifier, which was only revised last year and has an excellent sound. Why are they doing this?

Die Aussagen bei Maserati in Modena zum neuen MC20 sind eindeutig. Mit diesem Modell will der italienische Hersteller in der kleinen und sehr feinen Gruppe der Supersportwagen ordentlich mitmischen, am liebsten natürlich gleich in der Spitze. Gefertigt wird das Auto mitten in Modena auf dem historischen Werksgelände an der Viale Ciro Menotti, das sich i-fidelity.net vor kurzem anschauen durfte. Aber was haben wir mit Fahrzeugen zu schaffen? In der nur zweijährigen Planungsphase des MC20 spielte das Thema Konnektivität eine große Rolle: von der modernen Navigation und Kommunikation bis zu dem Punkt, dass der Sportwagen über seinen Befindlichkeitszustand selbstständig Auskunft geben kann. Sollte es eine Fehlfunktion geben, kann der Eigentümer darüber direkt von Maserati informiert werden. Wie weit die Überwachung geht, bleibt dem Fahrer dabei überlassen.

Wenn nun aber viel im Auto telefoniert und auch Musik gehört werden soll, dann kann das auf gar keinen Fall in minderwertiger Qualität erfolgen. Also machte sich Maserati auf die Suche nach einem Hersteller, dessen Anspruch bei der Fertigung von Lautsprechern möglichst identisch mit dem eigenen sein und – da machen die Verantwortlichen keinen Hehl draus – der seine Heimat möglichst auch in Italien haben sollte. In nur 150 Kilometer Entfernung in Arcugnano bei Vicenza fand sich mit Sonus Faber ein möglicher Partner, der weltweit hohes Ansehen genießt. Aber die Entwicklung von Schallwandlern für das Wohnzimmer und für den Innenraum eines Fahrzeugs sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe.

Doch Sonus Faber ist im Automotive-Segment bereits seit Jahren aktiv und stattet Fahrzeuge aus. Notwendige Erfahrungen sind also vorhanden, und die hohen Ambitionen in puncto Design, Konstruktion und Fertigung führten schließlich zu dem Auftrag, den MC20 klanglich zu bestücken. Herausgekommen ist ein System, welches aus zwölf Lautsprechern besteht. Diese befinden sich im Armaturenbrett, in den Türen und hinter den Sitzen. Dort hat auch der Endverstärker seinen Platz gefunden, der von Alpine gefertigt wird und auf eine Gesamtleistung von knapp 700 Watt kommt. Maserati hat nur insofern in die Abstimmung des Systems eingegriffen, als vor jedem Sitz eine Phantomschallquelle entstehen sollte. Laut Paolo Tezzon, Marken-Botschafter von Sonus Faber, der sich federführend um das Lautsprecher-Ensemble gekümmert hat, war das aber die einzige externe Vorgabe. Der Abstimmung erfolgte mit Sonus-Faber-Ohren beziehungsweise dem Ziel, einen natürlichen, sauberen und detailreichen Klang zu generieren. Doch das alleine reicht nicht, denn eine mit ausgeschaltetem Motor vorgenommene klangliche Abstimmung ist mit dem Starten desselbigen obsolet.

Am Ende wurden in der alles andere als großen Fahrgastkabine des MC20 zwei Subwoofer mit jeweils 100 Watt starkem Antrieb, drei Mitteltöner mit je 60 Watt, zwei Mittel- und zwei Hochtöner für Surround-Sound und drei Hochtöner – alle mit eigenem 45-Watt-Verstärkerzweig – untergebracht. Besonders die Anpassungen bei Phase und Amplitude zwischen Mittel- und Hochtöner haben viel Zeit gekostet. Tezzon sieht seinen Anspruch, dass alles aus einem Guss spielen soll, hundertprozentig erfüllt. Im Fahrzeug selbst gibt es nur in den Flügeltüren den namentlichen Hinweis auf Sonus Faber. Chef-Designer Livio Cucuzza hat mit seinem Team lange daran gearbeitet, einen optischen Lichtbrechungseffekt der Abdeckung zu erzielen. Damit soll der Eindruck einer schwingenden Oberfläche erzielt werden. 

Der im September vergangenen Jahres vorgestellte Maserati MC20 ist zweifellos ein faszinierender Sportwagen. Mit sechs Zylindern und 630 PS Leistung ist der neue »Nettuno«-Motor in puncto Leistung bestens gerüstet, um den MC20 anzutreiben. Da der Wagen nur rund 1,5 Tonnen wiegt, ist eine Beschleunigung von 0 auf 100 in unter drei Sekunden möglich. Liest sich auf Papier gedruckt schon gut, ist aber in der Praxis eine bewusstseinserweiternde Erfahrung. Das Design mit seinen Schmetterlingstüren weist klare Formen auf – eine gelungene Mischung aus ästhetischen Ansprüchen und den Ergebnissen des Windkanals. Interessant ist, dass Maserati keine Prototypen gebaut hat, mit Hilfe einer Software konnten alle Eventualitäten berechnet und dargestellt werden.

Fliegen ist nicht schöner

Aus »Maserati Corse 2020« ist die Modellbezeichnung MC20 entstanden, und so war klar, dass wir dieses Auto auch auf einer Rennstrecke fahren sollten. Wer denkt, dass das kein Problem angesichts eines Acht-Gang-Automatikgetriebes und all den aus Premium-Automobilen gewohnten Assistenzsystemen ist, der täuscht sich. Denn dieser Sportwagen sprengt die Vorstellungen eines normalen Alltagsfahrers in vielfacher Hinsicht. Um sicherzustellen, dass i-fidelity.net die Leistungsfähigkeit des Autos vollständig erfasst, gab es zunächst Einführungsrunden mit einem Testfahrer. Wie man sich fühlt, wenn man mit über 300 km/h auf eine Spitzkehre zufährt, herunterbremst, diese mit 100 km/h durchfährt und dabei ein Fahrvergnügen auf »Schienen« erlebt, wissen wir jetzt: Es ist überwältigend. Aus dem Stand auf Tempo 200 km/h vergehen nicht einmal neun Sekunden. So lassen sich G-Kräfte in ihrer schönsten Form spüren. Dass sich ein solches Gefährt dazu auch ganz normal bewegen lässt, konnte i-fidelity.net-Chefredakteur Olaf Sturm dann selbst herausfinden, schließlich lag sein Fokus auf dem Soundsystem. 

Für die Informationen und Steuerung befinden sich zwei 10-Zoll-Bildschirme im Fahrzeug. Einer dient den Cockpit-Funktionen, der andere dem Maserati-Multimedia-System, kurz MIA. Der MC20 ist mit seinem »Connect«-Programm permanent online. Unter anderem bietet er dabei eine WiFi-Anbindung, auch die Steuerung per Alexa ist möglich. Alle Daten rund um das Fahrzeug sind auch per App abrufbar. Der Dauer-Online-Modus ermöglicht darüber hinaus, die App des Streaming-Anbieters Tidal zu integrieren. Nach einer Testphase muss für diese Musik-Bibliothek ein kostenpflichtiges Abo abgeschlossen werden. Damit steht dem MC20-Besitzer dauerhaft ein gewaltiges Angebot zur Verfügung.

Hören mit dem Entwickler

Die einführende Demonstration des Sonus-Faber-Systems übernahm Paolo Tezzon höchstselbst. Dank kluger Titelauswahl ließen sich die Stärken des Systems bis zu seinen Grenzen hin schnell ausmachen. Neben einer klassischen Stereowiedergabe lässt sich auf Knopfdruck auch ein Surroundsignal aktivieren. Eine Funktion, die für audiophile Hörer sicher überflüssig, aber bei den Maserati-Kunden bisher gut angekommen ist. Erklären lässt sich dies damit, dass ein Surround-Klangfeld größer wirkt, weil es Fahrer und Beifahrer im wahrsten Sinne des Wortes einhüllt. Im Stereo-Modus baut sich die Bühne direkt vor dem Sitz auf dem Karbon-Armaturenbrett auf.

Auffälligstes Merkmal dieser Sonus-Faber-Lautsprecher ist, dass sie kaum ortbar sind. Das Ensemble aus 12 Chassis verschmilzt vollständig. Auch bei höheren Pegeln ändert sich das nicht. Weder resoniert oder klappert etwas, noch hat man den Eindruck, dass die Leistungs- beziehungsweise Belastungsgrenze erreicht wird. Insbesondere die akkurate Abstimmung des Basses gefällt uns sehr gut. Vom typischen, spektakulären Car-HiFi-Gewummere gibt es hier nichts zu vernehmen. Deshalb kann man tatsächlich auch einem Orchester in erstaunlich realistischer Darbietung lauschen. Auf anderen Anlagen wirken solche Stücke manchmal so, als ob jeder Musiker kurz vor der Aufnahme noch drei oder vier Energy-Getränke zu sich genommen hat. Hier nicht, das Klangbild ist sauber, stabil und von perfektem inneren Zusammenhalt geprägt. Keine Frage, Auto und Musikanlage passen exzellent zueinander, weil beide die gewohnten Standards nachhaltig sprengen. Nur Fliegen ist schöner? Nein, nicht wenn man in einem Maserati MC20 über die Rennstrecke rast oder durch Venetien cruist und dabei über ein Sonus-Faber-Soundsystem Musik genießt.

Ausstattung

Hersteller:   Maserati, Modena, Italien

Modell:   MC20

Preis:   ab 210.000 Euro

Zylinder:   6-Bi-Turbo

Leistung:   630 PS

Höchstgeschwindigkeit:   326 km/h

Beschleunigung 0 - 100 km/h:   2,88 s

Beschleunigung 0 - 200 km/h:
   8,8 s

Kombinierter Verbrauch:
   11,5 l

Leergewicht: 
  1.475 kg



Premium-Maserati-Soundsystem

Hersteller:   Sonus Faber

Anzahl der Chassis:   12

Verwendung/Antrieb

  • 3 x Hochtöner mit je 45 Watt
  • 3 x Mitteltöner mit je 60 Watt
  • 2 x Surround-Hochtöner mit je 45 Watt
  • 2 x Surround-Mitteltöner mit je 45 Watt
  • 2 x Subwoofer mit je 100 Watt


Kontakt

Maserati S.p.A.
Hauptsitz Viale Ciro Menotti 322
41100 Modena
Italien

Internet:   www.maserati.com

Tel.: (+39) 059 590698

E-Mail: info@maserati.com

 

Exklusiver Sonus-Faber-Vertrieb in Deutschland:

Audio Components Vertriebs GmbH
Leverkusenstr. 3
22761 Hamburg


Internet:   www.audio-components.de

E-Mail:   info@audio-components.de

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Telefon:   0 40 / 40 11 303 - 80

Telefax:   0 40 / 40 11 303 - 70

TEST

High-End-Car-Audio:
Maserati MC20 mit Sonus Faber-Klangsystem
Autor:
Olaf Sturm
Datum:
15.06.2021
Hersteller:
Sonus Faber