With the Diamond series, Vincent is launching a special edition of the premium SA-T7MK preamplifier, which was only revised last year and has an excellent sound. Why are they doing this?

Als Siegfried Amft im Jahr 1978 die Firma T+A gründete, wollte er sich als Physiker der »Theorie und Anwendung« seiner Profession in der High-Fidelity widmen. Folglich war die Unternehmung von vornherein als Anbieter von Schallwandlern und Elektronik-Komponenten geplant, allerdings musste sich Siegfried Amft diesem Ziel Schritt für Schritt nähern. Daher machten Lautsprecherentwicklungen den Anfang, aus denen bald darauf die indirekt abstrahlenden Delta-Modelle und die Regallautsprecher LK hervorgingen. Wenig später ebneten Entwicklungen von Aktiv-Lautsprechern auch den Weg zu den ersten Verstärkerkonzepten, doch noch zuvor, im Jahr 1982, kam die dritte Lautsprecherserie auf den Markt, die Criterion TMR genannt wurde. Deren aus heutiger Sicht wuchtig wirkenden Modelle waren die ersten mit einer Transmissionline ausgestatteten Schallwandler von T+A und legten den Grundstein für das weitere Wachstum der Firma. Die zum 40-jährigen Firmenjubiläum passend eingeführte Serie Criterion CTL tritt also in große Fußstapfen. Sie umfasst drei Standlautsprecher, die sich hinsichtlich der Dimensionierung ihrer Tieftöner und dementsprechend ihrer Gehäusegröße unterscheiden.

Die Lautsprecher sind in sechs Farb-Varianten erhältlich, die mit unterschiedlichen Einrichtungsstilen harmonieren. Neben Schleiflack-Ausführungen in Schwarz und Weiß wird eine Lackierung mit der Farbbezeichnung »Arktis Silber« zum Basispreis angeboten. Darüber hinaus stehen zwei Echtholzfurniere zur Wahl, die einen Aufpreis von 300 Euro pro Paar kosten: Dunkles Nussbaum-Furnier stellt einen zeitlosen Klassiker dar, die Ausführung unseres Testmusters greift demgegenüber mit heller Eiche einen Trend aus dem Möbelsegment auf. Um die spezielle Färbung dieses Furniers zu erreichen, werden die Holzpaneele vor ihrer weiteren Verarbeitung gekälkt, was auch die charakteristische, weißliche Maserung hervorruft, die einen reizvollen Akzent setzt. Außerdem ist gegen einen Aufpreis von 1.200 Euro eine moderne Variante mit High-Tech-Ästhetik verfügbar, für die Carbonmatten auf den Korpus aufgebracht und anschließend mit einer mehrschichtigen Hochglanzlackierung optisch veredelt werden.

Um die Gehäuse möglichst verwindungssteif zu machen, werden ihre Wangen und ihre Rückwände aus hochdichtem Faserholz (HDF) gefertigt, wobei die jeweiligen Wandstärken der Einzelteile zum verhältnismäßig hohen Gewicht der Criterions beitragen – die schlanke S 2000 CTL wiegt immerhin 23 Kilogramm. Bei den lackierten Ausführungen besteht die Schallwand ebenfalls aus HDF, im Falle der furnierten Lautsprecher wird sie dagegen aus Massivholz gefräst. Ihre Gestaltung entspricht zeitgemäßen Designkriterien und sorgt für eine elegante Erscheinung, wobei die organische Formgebung der Öffnungen für die Chassis auch einem technischen Zweck dient, denn sie wirken zugleich als Schallführungen. Die Treiber sind deshalb elf Millimeter tief in der Schallwand montiert, sodass ihre Sicken nicht wie üblich fast bündig mit dieser abschließen. Während die den Mitteltöner und die Tieftontreiber umlaufenden Ausfräsungen die gleiche Form aufweisen, trägt eine trichterförmige Schallführung für die Kalotte der Richtcharakteristik hoher Frequenzen Rechnung. Zudem werden die Seitenteile des Korpus an den Übergängen zur Schallwand großzügig angefast, um Kantenreflexionen zu vermeiden. Der Hochtöner, der Mitteltöner und die Schallwand sind dahingehend genau aufeinander abgestimmt, eine homogene Abstrahlcharakteristik im Übernahmebereich zu gewährleisten und akustisch zu einer Einheit zu verschmelzen.

Obgleich die S 2000 CTL auf wohnraumfreundliche Abmessungen beschränkt ist, wurde die Konstruktion nicht in erster Linie darauf getrimmt, ein möglichst großes Innenvolumen zu erreichen und den Konustreibern so maximalen Spielraum zu geben. Statt dessen knüpft auch die neueste Generation der Criterion-Lautsprecher an die Tradition ihrer Vorgänger an: Der geschlossene Gehäuseaufbau beinhaltet einen soliden Innenkorpus, der seinerseits eine exakt berechnete Transmissionline beherbergt. Sie wirkt im Gegensatz zu einem Bassreflex-Kanal als Verzögerungsleitung, in der sich stehende Wellen aufbauen. Auf diese Weise kann mit gleich dimensionierten Membranen mehr Luft bewegt werden, was den Lautsprechern zu einem günstigen Verhältnis von Gehäusevolumen und Tieftondruck verhilft. Weil die Wirksamkeit einer Transmissionline direkt von ihrer Länge abhängt, wird sie mehrfach gefaltet; ihre rechteckige Ventilationsöffnung befindet sich im vorderen Bereich des Gehäusebodens und verteilt die Schallenergie daher gleichmäßig im Raum.

Carbon im Einsatz

Da T+A mit der Konstruktion von Transmissionline-Gehäusen beileibe kein Neuland betritt, konnte sich Entwickler Jochen Fabricius ganz auf die Optimierung dieses Prinzips konzentrieren und stellte im Zuge dessen vor allem sicher, die Eigenresonanzen der Tieftontreiber und der nur geringfügig bedämpften Transmissionline richtig aufeinander abzustimmen. Dazu müssen die Konustreiber eine tiefe Eigenresonanzfrequenz aufweisen, wofür ihre Fähigkeit, lange Hübe auszuführen, eine Voraussetzung darstellt. Deshalb wurden die Basstreiber besonders vor diesem Hintergrund vollständig neu entwickelt; sie verfügen über fünfzehn Zentimeter durchmessende, geprägte Membrane, die aus einer speziellen Zellulosemischung geformt werden und in Dreifach-Sicken aufgehängt sind. Damit die Membrane unter den mechanischen Belastungen in Form bleiben, werden sie mit Carbonfasern verstärkt. Darüber hinaus verfügen die Tieftöner über optimierte Schwingspulensysteme mit Flachzentrierungen und leistungsstarke Magnete; ihre Körbe werden aus Aluminium im Druckgussverfahren hergestellt.

Die beiden Tieftöner wirken in eine separate Druckkammer, deren rückwärtige Öffnung in die Transmissionline ventiliert. Der Mitteltöner sitzt in einem eigenen Gehäuse, seine geprägte Membran hat einen Durchmesser von zwölf Zentimeter und wird ebenfalls aus Papier hergestellt. Für den Hochtonbereich kommt eine imprägnierte Gewebekalotte mit 25 Millimetern Durchmesser zum Einsatz. Sie teilt sich mit den Tieftönern das gleiche Kammervolumen, um eine niedrige Eigenresonanzfrequenz zu erzielen. Die Frequenzweiche weist dem Mitteltöner einen Arbeitsbereich von 200 Hertz bis zwei Kilohertz zu; ihre einzelnen Bauteile verteilen sich auf einer doppelseitig bestückten Platine.

Das solide Anschlussterminal der S 2000 CTL ermöglicht Bi-Wiring und Bi-Amping; zum Lieferumfang gehören auch hochwertige Kabelbrücken. Die großen, höhenverstellbaren Spikes werden in die Ausleger der massiven Bodenplatte geschraubt, deshalb sind die dazugehörigen Kontermuttern bequem von oben zugänglich und können ohne Werkzeug gelöst respektive arretiert werden. Hinsichtlich ihrer Positionierung erweisen sich die S 2000 CTL als ebenso unkompliziert, denn sie überlassen es dem persönlichen Gusto, ob man sie einwinkelt oder parallel aufstellt. Sie dürfen zudem auch etwas näher an der Rückwand stehen – von mindestens einem Meter Distanz zu den Seitenwänden profitiert indes jeder Lautsprecher.

Innerhalb der Techno-Szene ist Amelie Lens kein Geheimtipp mehr, immerhin genießt die junge Antwerpenerin mittlerweile internationale Aufmerksamkeit und bereichert renommierte Festivals mit ihrer kreativen Bandbreite. Auf ihrer 2017 veröffentlichten EP »Stay With Me« findet sich ein Titel, der wegen seines melodiösen Arrangements recht allgemeinverträglich ist und für mich als Anhänger des Genres einen ganz großen Wurf darstellt: »Follow«. Angesichts zweier Tieftöner, die mit Blick auf ihre Größe locker als Mitteltöner durchgehen könnten, bin ich allerdings offen gestanden skeptisch, ob die S 2000 CTL hierbei für adäquaten Schub sorgen können – Transmissionline hin oder her.

Aufhalten ist zwecklos

Doch diesbezüglich belehrt mich diese eher zierliche Konstruktion binnen weniger Takte sehr eindrucksvoll eines Besseren: Die Beats kommen blitzschnell, staubtrocken und druckvoll, Bassläufe sind sauber artikuliert und haben enormen Tiefgang. Dabei bleibt die S 2000 CTL hier selbst von hohen Lautstärken völlig unbeeindruckt und beweist andererseits auch bei moderaten Pegeln unverminderte Durchsetzungskraft. Mit ihrem 2015 veröffentlichten Album »Coming Forth By Day« huldigt Cassandra Wilson ihrem Vorbild Billie Holiday anlässlich deren 100. Geburtstag. Die S 2000 CTL setzt die träumerisch schwelgende Atmosphäre von »All Of Me« überaus feinfühlig in Szene und lässt mich sofort in der Melodie versinken – bis Cassandra Wilsons Gesang einsetzt: Ihre Stimme wird mit einer Natürlichkeit abgebildet, die im ersten Moment förmlich aufrüttelt.

Alessandro Quarta hat sich Werken des argentinischen Komponisten Astor Piazzolla angenommen, der den traditionellen Tango in den Fünfzigern mit Stilelementen des Jazz und der Klassik anreicherte und seitdem als Begründer des Tango Nuevo gilt. Während dessen zahlreiche Spielarten im Grunde folkloristische Tanzmusik blieben, entwickelte Astor Piazzolla seinen Stil in späteren Jahren zu Konzertmusik weiter: »Alessandro Quarta Plays Astor Piazzolla« ist ein absolut hörenswertes Album, das obendrein hervorragend eingespielt wurde. Die Aufnahme fängt das Agieren der Musiker sehr direkt ein und hat insofern Live-ähnlichen Charakter, den die S 2000 CTL dank ihrer griffigen und dynamisch äußerst agilen Spielweise ungehemmt transportieren kann. Zudem entwirft sie bei »Oblivion« eine auch in die Tiefe hinein weitläufig ausgedehnte, akkurat gestaffelte Bühne, wobei sich das Klangbild fast gänzlich von den Lautsprechern löst. Doch vor allem weckt die S 2000 CTL hier das Gefühl eines hautnahen Kontaktes zur Musik, indem sie sich dem Klangfarbenreichtum der Violine mit Hingabe widmet und sogar feinste Bewegungen des Bogens anschaulich macht, wenn sich Alessandro Quarta ganz in sein Spiel vertieft.

Lautsprecher T+A Criterion S2000 CTL

Impedanzminimum: 
  3,3 Ohm @ 70 Hz

Nennimpedanz (± 20% Toleranz):
   4 Ohm

Empfindlichkeit:   88 dB (2,83 V / 1m; 500-5.000 Hz)

Hersteller:   T+A Elektroakustik GmbH & Co. KG, Herford

Vertrieb:  
T+A Elektroakustik GmbH & Co. KG, Herford

Modell: 
  Criterion S 2000 CTL

Kategorie:   Standlautsprecher

Paarpreis:   ab 5.500 Euro

Garantie:   5 Jahre

Prinzip:
   Dreiwege-System, passiv, Transmissionline

Chassisbestückung:
   1 x 25-Millimeter-Gewebe-Kalotte, 1 x 120-Millimeter-Papier-Carbon-Konus, 2 x 150-Millimeter-Papier-Carbon-Konus

Trennfrequenzen:   250 Hz und 2 kHz

Bi-Wiring-Anschlussfeld

Lieferumfang:   Bodenplatten, Spikesets, Frontabdeckungen, Bedienungsanleitung, Garantieanforderungskarte

Ausführungen:   Eiche gekälkt, Nussbaum dunkel, Arktis Silber, Hochglanz Carbon, Schleiflack Schwarz, Schleiflack Weiß

Abmessungen (H x B x T):   96 x 30 x 36 cm (mit Bodenplatte + Spikes)

Gewicht:   23 kg

T+A Elektroakustik GmbH & Co. KG
Planckstraße 9 – 11
32052 Herford

Internet:   www.ta-hifi.de

E-Mail:   info@ta-hifi.com

Facebook:   https://www.facebook.com/TAhifi/

Tel.:   0 52 21 / 7 67 60

T+A Elektroakustik GmbH & Co. KG
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Tel.:   0 52 21 / 7 67 60

Die T+A Criterion S 2000 CTL präsentiert sich in überragender Verarbeitungsqualität und erweist sich als vollkommen unkompliziert hinsichtlich ihrer Aufstellung. Klanglich zeichnet sie sich zum einen durch eine sehr fein differenzierte Klangfarbenpalette und ein ungemein kraftvolles, stabiles Tieftonfundament aus. Darüber hinaus profiliert sie sich mit einer plastischen und dynamisch äußerst agilen Spielweise sowie einer großformatigen, dreidimensionalen Abbildung, die sich nahezu ganz von den Lautsprechern löst.   Marius Donadello

T+A Criterion S 2000 CTL
Paarpreis: ab 5.500 Euro
Garantie: 5 Jahre
sehr gut
gut
sehr gut
überragend
sehr gut

TEST

Lautsprecher:
T+A Criterion S 2000 CTL
Autor:
Marius Donadello
Datum:
02.01.2019
Hersteller:
T+A Elektroakustik